in länglich ovaler Form entgegen. Die fibrilläre Substanz häuft sich besonders an der äusseren WancE
der Faser an. Nach den Seiten hin nimmt sie an Mächtigkeit sehr schnell 'ab, so dass die innere Flächeoder
wenigstens deren mittlere Partien völlig faserlos werden (s. Tafel 7, Fig. 13 Urmf). Die Dicke-
der einzelnen Röhren verringert iseh in demselben Maasse, als wir uns dem hinteren Ende des Uterus;
nähern. Die letzten Ringfasern, die dicht vor den Scheidensphinkteren liegen, besitzen nur noch den
achten Theil des Durchmessers der das vordere abgerundete Uterusende einhüllenden Muskelröhren. In.
letzteren findet man auch die beiden sehr umfangreichen ovalen Kerne (s. Tafel 7, Flg. 13 Urm.fsS Die-
Sarkolemmamembrah, welche für gewöhnlich die Fasern bedeckt und mit einer schützenden Hülle versieht,
füllt hier alle Lückenräume zwischen den Maskelröhren sorgfältig aus.
Auf die Ringfaserschicht folgt nach innen eine zweite, beim lebenden Thiere vollkommen homogene,,
auf Dauerpräparaten aber sehr feinkörnige, geronnene Substanzsehicht, deren Dicke ungefähr ein Drittel
des Durchmessers der darüber hinziehenden Faserröhren beträgt. Ihre äussere Fläche ist mit der Sa r-
kolemmaauskleidung des Ringfaserrohres innig verwachsen und ahmt die höchst unregelmässigen Konturen
des letzteren nach (s. Tafel 7, Fig. 13 U*)- Die innere Begrenzungsttäche ist dagegen vollkommen glatt,
oder nur leicht gewellt. Obwohl diese eigenartige Substanzschicht nirgends eine Schichtung oder. Faserung
erkennen lässt, so stellt sie doch, wie dies das Vorhandensein zweiej kleiner Kerne bezeugt, ein.
selbstständiges Gewebe vor. Ueber ihre wahre Natur kann erst die Entwiclcelungsgeschiehte einen Auf-
Schluss geben.
In dem Endabsehnitte des Weiblichen Genitalapparates stossen wir wiederum auf ein Organ vom
sehr eigenartiger Bildung. L e u e k a r t gebührt entschieden das Verdienst, nicht nur die Formverhältnisse»
sondern auch die Natur der konkurrirenden Gewebstheile im Grossen und Ganzen richtig erkannt,
zu haben. Obwohl L e u e k a r t und S ä f f t ig e n die Form und. die Struktur ziemlich eingehend geschildert
haben, so fühle ich mich dennoch veranlasst, nochmals auf diese Verhältnisse kurz einzugeherg..
weil meine Untersuchungen, die ich an einer ganzen Reihe von Spezies anstellte, mir doch mancherlei
Resultate lieferten, die sieh mit denen der beiden eben genannten Forscher nicht vollkommen decken;
Am Aufbaue der Scheide betheiligen sich ein System von zwei in einander geschalteten Sphinkteren
und ferner ein aus vier Zellen bestehender Füllkörper.
Die Form des äusseren Sphinkters lässt sich wohl am besten mit der eines bauchigen Fasses
vergleichen. Bei Echinorhynchus angustatus, Echinorhynchus haeruca, Echinorhynchus clavaeceps und
Echinorhynchus moniliformis ist sein vorderer Rand mit dem Uterusende fest verwachsen. Bei Echinorhynchus
trichocephalus hingegen steckt das zugespitzte Ende des Uterus in einer entsprechend, gestalteten
Aushöhlung des äusseren Sphinkteren. Das Gewebe dieses Sphinkters stimmt nur in seinen mittleren Partien
hinsichtlich seiner histologischen Details mit dem des Uterus vollkommen überein. Die kontraktile Substanz
sammelt sich ausschliesslich an der äusseren Begrenzungsfläche an und bildet dicke, oftmals verzweigte und
anastomosirende Ringfibrillenplatten, welche hier nur durch die dünnen Septen der Sarkolemmahülle von
einander geschieden werden. Die Marksubstanz macht den bei weitem grösseren Theil der ganzen Muskelmasse
aus. Die Fäden ihres verworrenen Plasmanetzes sind sehr dick und treten in der Nähe des vorderen
Endes des massiven Sphinktertheiles zu zwei mächtigen Kernkapseln zusammen. Die eingeschlossenen
Kerne, welche in der Zwei- oder Vierzahl vorhanden, sind etwas kleiner als die der Uteruswand und
enthalten ausser dem grossen linsenförmigen Nucleolus noch mehrere kleinere durch ein feines h adennetz
verbundene Chromatinhäufchen.
Die übrige Masse des äusseren Sphinkters besteht aus dicht an einander liegenden, zirkulär
verlaufenden Muskelfasern, deren Markräume in mehr oder minder grösser Ausdehnung unter sieh verwachsen
sind. Das untere Ende des äusseren Sphinkters löst sich in zahlreiche in radialer Richtung auseinander
laufende Franzen auf, die sich an der Muskulatur der Leibeswaud befestigen. An der Uebergangs-
stelle findet man übrigens noch einige grosse Kernkugeln, die gleichialls in einer wohl entwickelten
Plasmafadenkapsel eingesehlosseii sind.
In seiner Achse zeigt der äussere Sphinkter eine oder mehrere auf einander folgende sphäroide
öder ellipsoide Aushöhlungen, welche bis auf einen engen Zentralkanal von der Muskelmasse der inneren
Sphinkteren ausgefüllt werden. Bei Echinorhynchus angustatus und Echinorhynchus haeruca existirt nur
ein solcher innerer Sphinkter, der hier eine mehr kugelförmige Gestalt besitzt. Wenngleich er auch
hinsichtlich seiner Dimensionen dem äusseren Ringe um ein Beträchtliches nachsteht, so darf man doch
seine Kraftleistung nicht unterschätzen. Eine eingehendere Untersuchung seines Baues belehrt uns
nämlich, dass nicht nur die äussere, sondern auch die gegenüber liegende innere, den Ausleitungskanal
umfassenhe Wand mit einer sehr dicken Ringfibrillenschicht ausgestattet ist. Der Markraum reduzirt
sich unter solchen Umständen auf eine enge Ringspalte,' die sich nur dort etwas erweitert, wo die beiden
kleinen rundlichen Kerne ruhen. Sä f f t i g e n hat irrthümlicher Weise die in radialer Richtung zwischen
den beiden Wänden? sich ausspannenden Sarkolemmasepten für Radialmuskelfibrillen gehalten und will
aus diesem Grinde:'iden inneren Sphinkter als Antagonist des äusseren betrachtet wissen.
Bei Echinorhynchus trichocephalus und Echinorhynchus moniliformis finden wir zwei dicht hinter
einander liegende, durch eine Substanzbrücke verbundene innere Sphinkteren. die in vollständigem
organischen Zusammenhänge stehen. Ihre äussere Form und ihr feinerer Bau sind ganz die nämlichen,
Avie bei den letztbeschriebenen Arten. In der ringförmigen Einschnürung, welch» beide Sphinkteren
von einander trennt, liegt das hintere Kernpaar des äusseren Sphinkters.
Die Auskleidung des anfangs trichterartig sich einengenden und erst hinter den inneren Sphin-
kteren sich wieder erweiternden axialen Iioh|||j.imes der Scheide liefern die mittleren Partien eines stunden-
o-lasförmigen Zellkörpers. Selbiger setzt sich bei Echinorhynchus angustatus, Echinorhynchus haeruca,
Echinorhynchus porrigens aus vier neben einander liegenden, sein* langen und an beiden Enden kolbenartig
angesckwollenen Zellen zusammen, Avelche sehr Aveit vorspringen und das Lumen der Scheide auf
einen sehr engen Zentralkanal reduziren. Nur in der vorderen, kleineren Kugel, die in die Uterushöhle
hineinragt, erweitert sich dieser Achsenkanal zu einer trichterförmigen Oeffnung. Die hintere, fast doppelt
so grosse und die vier zugehörigen Kerne enthaltende Kugel befestigt sich mit ihrem etwas abgeflachten
Ende an der Hypodermis der LeibesAvand.
Auoli Hei Echinorhynchus trichocephalus und Echinorhynchus moniliformis macht der hintere,
der Hypodermis aufgewaehsene kugelförmige Theil die Hauptmasse der ganzen Scheidenauskleidung
aus. Der dünne Verbindungsstrang," vermin,olsl. dessen der trichterförmig ausgehöhlte, bis an das Uterus-
ende reichende Theil mit der Eudkugel verbunden wird, zeigt faß jener -Stelle, wo die. beiden inneren
Sphinkteren sich berühren, eine kleine flache ampullenartige Auftreibung. Die Scheidenauskleidung
besitzt nicht weniger als 8 grosse Kerne, von deiieu 4 im: vorderen Trichter, 4 aber in dem kugeligen
Endabschiiitte gefunden werden.
Bibliotheca zoologica. Heft VII.