ihrer weiblichen Ausleitungswege wohl am nächsten verwandten drei Arten: Echinorhynchus trichocephalus,
Echinorhynchus strumosus und Echinorhychus porrigens, tragen einen mehr gedrungenen Bau zur Schau.
Sie gleichen schlanken, je nach dem Kontraktionszustande der Muskelwandung geraden oder wenig
gekrümmten Bechern, dere obere (vordere) Ränder schräg abgeschnitten sind, und zwar der Art, dass
man bei Echinorhynchus trichocephalus (s. Tafel 8, Fig. 23) bei Betrachtung der Tuba von der ventralen
Fläche aus, bei Echinorhynchus strumosus (s. Tafel 8, Fig. 2) und Echinorhynchus porrigens (s. Tafel 8,
Fig. 37) aber von der Rückenfläche aus in die Glockenhöhle hineinblicken 'kann.
Die bei allen diesen fünf Spezies ziemlich dicke und durchaus muskulöse Wand der Uterusglocke
ist in ganzer Länge kräftiger, von vom nach hinten fortschreitender Bewegungen fähig, vermöge
deren ihre weite nach vorn gekehrte Oeffnung den losen Inhalt der Leibeshöhle aufzuschlucken und
den Ovidukten, beziehentlich der den letzteren gegenüber gestellten hinteren, ventralen Glockenöffnung
zuzuführen vermag. Man kann sie sich aus zwei halbcy linderartig eingebogenen und mit den Rändern auf
das innigste verwachsenen Muskelplatten, deren Suturen schon in der frühesten Jugend verloren gegangen
sind, entstein den denken. Im Grossen und Ganzen gleicht der feinere Bau der Glockenwand dem der
beiden Rüsselscheiden. Die äussere Umhüllung bildet eine dicke, sonst aber völlig strukturlose und in
ihrem Aussehen mit dem hyalinen Sarkolemma der Muskelfaser vollkommen übereinstimmende Membran,
die nach innen zahlreiche lamellöse Septen entsendet (s. Tafel 7, Fig. 5 Ts). Unter ihr breitet sich
eine dicke Ringfaserlage aus, deren dünne Fibrillen zu vielfach verzweigten und mit einander anastomosi-
renden Cylindern oder Prismen vereinigt sind (s. Tafel 7, Fig. 5 Trm; Fig. 6 Trm). Auf diese muskulöse
Schicht folgt das Mark, eine fein granulirte, von einem wohl entwickelten Balkenwerke durchzogene
Plasmamasse, welche innen wiederum von eip^r dünnen Sarkolemmahaut begrenzt ist und zahlreiche
papillöse Erhebungen zeigt (s. Tafel 7, Fig. 5 Tm; Fig. 6 Tm).
Im hinteren Drittheile schwillt die Dorsalwand der Glocke mächtig an und bildet einen fast bis zur Mitte
der Höhlung vorspringenden Längswulst (Echinorhynchus angustatus: s. Tafel 7, Fig 15 Tm x, Fig.16; Fig. 6
Tm x; Tafel 8, Fig. 25 Tm x. Echinorhynchus haeruca: Tafel 7, Fig. 11 Tnc, Fig. 12 Tf; Tafel 1, Fig. 9 Tm x,
Fig. 2 Tm. Echinorhynchus porrigens: Tafel 8, Fig. 37. Echinorhynchus strumosus: Tafel 8, Fig. 2. Echinorhynchus
trichocephalus: Tafel 8, Fig. 23), der sich über den hinteren Rand der Glocke in Form eines konisch
zugespitzten Zapfens fortsetzt und entweder zwischen die Muskeizeiien der Schlundgänge sich einsenkt
(Echinorhynchus angustatus: Tafel 7, Fig. 15 Tm1, Fig. 16; Tafel 8, Fig. 32 Tm1. Echinorhynchus
haeruca: Tafel 7, Fig. 11, Fig. 12; Tafel 1, Fig. 3 T. Echinorhynchus porrigens: Tafel 8, Fig. 37),
oder oberflächlich auf (Echinorhynchus strumosus: Tafel 8, Fig. 4 Tm, Fig. 5 Tm) oder zwischen
(Echinorhynchus trichocephalus: Tafel 8. Fig. 11 T, Fig. 12 T) den medianen Kanten der Taschenmuskeln
herabläuft. In dieser, der Hauptmasse nach aus feinkörniger Marksubstanz gebildeten wulstartigen
Erhebung liegen dicht neben oder in schräger Richtung hintereinander diß den beiden Zellplatten
zugehörenden Nuclei (s. Tafel 7, Fig. 15 Tm x, Fig. 6 Tmx. — Tafel 7, Fig. 11 Tnc; Tafel 1,
Fig. 2 Tm. — Tafel 8, Fig. 37. — Tafel 8, Fig. 2 ; Fig. 5 Tm. — Tafel 8, Fig. 11 T). Selbige
besitzen eine länglich ovale Form und ruhen in zwei aussergewöhnlich kräftig entwickelten Protoplasmafadenkapseln.
S ä f f t ig e n gibt an, ausser den zirkulären Fasern noch longitudinale und schräge
Muskelfibrillen die Markschicht der Glocke durchziehen gesehen zu haben. Dass die betreffenden Fäden
in der That existiren, kann man wohl kaum bezweifeln. Dagegen wüsste ich nicht ein einziges Merkmal
anzuführen, das für eine etwaige muskulöse Natur dieser Bildungen sprechen könnte. Im Gegen-
theile fand ich, dass diese Fäden in ihrem Aussehen und ihrem Verhalten gegen farbige Reagentien
den benachbarten Protoplasmafäden vollkommen gleichen und auch ohne merkliche Grenzen in letztere
übergehen.
Von der prominirenden Kante des Längswulstes zieht bei Echinorhynchus angustatus, Echinorhynchus
haeruca und Echinorhynchus pormgens genau in der Medianebene ein dickes Muskelblatt zur
gegenüberliegenden Glocken wand, um sich an deren Sarkolemmaauskleidung zu befestigen (s. Tafel 7,
Fig. 16 lgv; Fig. 12 lgv. Tafel 8, Fig. 37). Es theilt das untere Drittheil des Glockenhohlraumes in
zwei gleich weite Kanäle, die so gestellt sind, dass ihre Achsen die direkte Verlängerung der beiden
Oviduktröhren bilden. Bei Echinorhynchus angustatus besteht diese Scheidewand aus zwei mit ihren
breiten Flächen verwachsenen, annähernd prismatischen Platten von quadratischen oder, triangulären
Querschnitten (s. Tafel 7, Fig. 6 lgv; Tafel 8, Fig. 25 lgv; Fig. 32 lgv), deren jede einen grossen Kern
besitzt und hierdurch sich als das Aequivalent einer Zelle ausweist. Sie endigen dicht oberhalb der grossen
Schlundzellen; sie betheiligen sich demnach nicht an der Bildung der Oviduktwandung (s. Tafel 7,
Fig. 16 lgv). Bei Echinorhynchus haeruca sind beide Platten kräftiger ausgebildet (s. Tafel 1, Fig. 13 lgv)
und in ihrer unteren Hälfte mit weit vorspringenden Randwülsten versehen, wodurch ihr Querschnitt
eine T-förmige Gestalt annimmt (s. Tafel J, Fig. 9 lgv). Die wulstartigen Randerhebungen endigen an
der oberen Lippe des ventralen Glockenmundes, so dass also der Endabschnitt der medianen Platten,
der sich bis an das hintere Ende des Taschenmuskels verfolgen lässt und hier die mediane Wand der
Ovidukte abgiebt (s. Tafel 7, Fig. 11 lgv; Tafel 1, Fig. 3 lgv, Fig. 4 lgv, Fig. 5 lgv), wiederum seine
ursprüngliche, prismatische Form gewinnt (s. Tafel 1, Fig. 2 lgv). Auch diese beiden Platten enthalten
je einen grossen Kern, der gewöhnlich in dem vorderen zapfenartig ausgezogenen und mit der Ventralfläche
der Uterusglockenwand fest verbundenen Ende aufgefunden wird (s. Tafel 7, Fig. 11 lgv;
Tafel 1, Fig. 13 lgv). An diesen Medianplatten sind ferner zwei lange, halbcylinderförmige Plasmazapfen
befestigt, die das Lumen der Kanäle auf zwei enge Spalten von sichelartigem Querschnitte
reduziren. Bei Echinorhynchus haeruca laufen selbige von dem unteren Rande der Glocke aus konstant
die Achse der Tuba einhaltend nach vorn und endigen ungefähr in der Mitte der Glocke mit einer
halbkugelförmigen Abrundung (s. Tafel 7, Fig. 11 lgd). Da nun aber die vorderen Enden der beiden
medianen Platten schräg abgeschnitten sind, so kommen hier die Seitenstränge direkt aufeinander zu
liegen. In Gemeinschaft mit den beiden zapfenartigen und mit der Glockenwand verwachsenen Endstücken
der Medianplatten bilden sie einen prismatischen Körper von fast rechteckigem Querschnitte
(s. Tafel 1, Fig. 13 lgd). Bei Echinorhynchus angustatus aber haben die halbcy lindrisch geformten
Seitenwülste (s. Tafel 7, Fig. 6 lgd) einen S-förmigen Verlauf (s. Tafel 7, Fig. 15 lgd). Sie überragen
vorn die mediane Wand um fast die Hälfte ihrer ganzen Länge (s. Tafel 7, Fig. 16 lgd), ohne dass
jedoch die freien Enden mit einander verwüchsen (s. Tafel. 7, Fig. 5 lgd).
Das hintere Ende der seitlichen Glockenwülste liegt bei beiden Spezies ungefähr in der Höhe
des vorderen Randes der Taschenhöhlung (s. Tafel 7, Fig. 11 lgd, Fig. 15 lgd). Hinsichtlich ihres
feineren Baues zeigen diese beiden Plattenpaare eine unverkennbare Aehnlichkeit mit denjenigen Muskelzellwülsten,
welche die dicken Wandungen der Ovidukte bilden. Sie bestehen aus einer feinkörnigen,
von zahlreichen Strängen und Fäden durchzogenen, hellen Protoplasmamasse, auf deren Oberfläche sich