axial von der Genitalöffnung durchbohrt wird. Nach vorn engt sich der Hinterleib mehr und mehr ein
und geht in das dünne (1 mm), kurze (2,5 mm), cylindrische Halsstück über, welches ihn mit dem
Vorderleibe verbindet. Der letztere, der früher für eine der Halsanschwellung des Echinorhynclms proteus?
analoge Bildung gehalten wurde, ist ziemlich klein, kaum länger als 2 mm und 1,5—2,5 mm breit..
Seine Gestalt lässt sich mit der eines gleichseitigen Kegels vergleichen, dessen Basis sich ^ je nach
dem Kontraktionszustande der eingeschlossenen Muskelfasern — mehr oder minder stark hervorwölbt.
Im Zentrum der Basisfläche erhebt sich ein kurzer Ringwulst von 700 fi Durchmesser. Die Oberflächen
des Ringwulstes, der Basis und des Kegelmantels tragen grosse, dickwurzelige Stacheln, die nach dem.
Rande zu grösser und grösser werden und schliesslich eine Länge von 70 fi und eine Wurzeldicke von
40 ,u erreichen. Am vorderen Rande des Ringwulstes inserirt sich der 400—460 fi lange, konisch sich
verengende Hals, dessen Haut sich in die des gleichfalls kegelförmigen, 510 fi langen und an seiner
Basis 400 fi breiten Rüsselzapfens fortsetzt. Die Haken sind in quinkunxialer Anordnung dem Rüssel
eingepflanzt; sie bilden 20 Längsreihen und 12—14 Querreihen. An der Rüsselbasis findet man gewöhnlich
noch eine oder zwei Reihen sehr kleiner, einfacher Stacheln.
Sämmtliche Rüsselhaken haben einen stark gekrümmten, kräftig ausgebildeten Dorn und eine
sehr dicke, gleichfalls gebogene Wurzel. Die Haken der ersten drei Reihen sind so stark gewölbt, dass-
die inneren Begrenzungen von Dorn und Wurzel einander parallel laufen (s. Tafel 6 , Fig. 26, 27). Je
mehr wir ui\s aber der Rüsselspitze nähern, um so grösser wird der Winkel, den die beiden Hakentheile.
mit einander bilden (s. Tafel 6, Fig. 28).
In Grossen und Ganzen lassen sich die Haken des Echinorhynclms porrigens infolge ihrer
charakteristischen Form sehr leicht von denen der übrigen hier in Betracht kommenden Spezies unterscheiden.
Ihre Dimensionen sind im Folgenden tabellarisch zusammengestellt.
1 . 3. 5. 7. 9. Reihe
Länge des D omes: 96 fi, 95 fi, 93 fi, 88 fi, 86 f i ;
Länge der W urzel: 98 fi: 90 fi, 82 fi, 79 fi, 78 f i ;
. Dicke dei* Umbiegestelle: 45 fi, 33 fi, 28 fi, 26 fi, 25 fi.
Die von mir untersuchten Würmer wurden in ziemlich beträchtiger Anzahl im Dünndarme der
Balaenoptera Sibbaldii gefunden.
Echinorhynchus strumosus, Rudolphi.
Die Männchen und Weibchen des Echinorhynchus strumosus sind an Grösse und Form einandervollkommen
gleich; ihre Länge beträgt 3,5—4,6 mm, der Durchmesser der vorderen Partie 0,85—0,98 mm,,
derjenige der unteren aber nur 0,4—0,5 mm. Die Körperform lässt sich wohl am besten mit der einer
langstieligen Keule vergleichen. Die vordere Hälfte und die ganze Bauchfläche der Anschwellung, sowie
die ventrale Fläche und das Ende des Keulenstieles sind mit zahlreichen kleinen (14—17 fi langen und
4— 6 fi dicken), altemirend in Querreihen stehenden Domen bedeckt (s. Tafel 6 , Fig. 48, a, b, c.|.;
Der Hals sitzt mit seinem hinteren Rande einem excentrisch von der vorderen Fläche der Anschwellungsich
erhebenden und gleichfalls bestachelten Ringwulste auf.' Seine Achse bildet mit der des Leibes
»einen Winkel von 30—45°. Der Hals hat die Form eines vorn schräg abgestumpften Kegels, ist 270 fi
■lang, 340 fi breit und entbehrt des Stachelkleides. Mit seiner geneigten Fläche verbindet sich die Basis
■des schlanken, in der Mitte tonnenförmig erweiterten Rüssels. Letzterer hat eine Länge von 400—460 fi
«und einen Durchmesser von 230'—250 fi.
Auch der Rüssel des Echinorhynchus strumosus trägt auf seiner Oberfläche zwei verschieden
-gestaltete Hakenarten, von denen nur diejenigen, welche den vorderen 270—300 fi langen Theil des
Rüssels bedecken, einen dem Dorne gleichgerichteten Wurzelast besitzen. Die Zahl der Längsreihen
ist für beide Hakensorten konstant 18; ausserdem zählte ich 10—14 Querreihen grösser und 10 oder
11 Querreihen kleiner dornförmiger Haken.
Der Dornfortsatz der grossen Rüsselhaken ähnelt durch seine Form dem derjenigen Haken,
■welche bei Echinorhynchus trichocephalus an der ventralen Fläche der vorderen Rüsselhälfte sich befinden.
Weit charakteristischer ist die Gestalt der Wurzel: sie repräsentirt einen schlanken, vollkommen geraden
und nach seinem freien Ende sich einengenden, konischen Zapfen (s. Tafel 6, Fig. 42, 43, 44).
Die Basalregion des Rüssels trägt einfache, aber ziemlich stark gebogene Stacheln, die vermittelst
’einer kurzen, kolbigen Wurzel in der Rüsselhaut befestigt werden (s. Tafel 6, Fig. 45, 46, 47).
Die Dimensionen der Haken sind folgende:
Haken der vorderen Rüsselhälfte:
1. 3. 5. 7. 9. Reihe
Länge des Dornes: 70 fi, 56 fi, 59 u, 65 fi, 66 f i ;
Länge der Wurzel: 84 fi, 62 fi, 55 fi, 53 fi, 48 fi\
Dicke der Umbiegstelle: 34 //, 26 fi, 17 fi, 14 fi, 13 fi.
Stacheln der hinteren Rüsselhälfte:
1. 3. 5. Querreihe
Gesammte Länge des Hakens: 50 fi, 42 fi, 38 f<;
Länge der kolbigen .Wurzel: 17 fi, 14 fi, 14 fi ;
Dicke des Hakens: 14 fi, 11 //, 9 fi.
Echinorhynchus strumosus wurde in dem Dünndarme des gemeinen Seehundes (Phoca vitulina)
und merkwürdigerweise auch in der Leibeshöhle des Seeteufels (Lophius piscatorius) gefunden.
Die Thatsache, dass die wahrscheinlich sammt dem Zwischenwirthe verschluckten Echinorhynchen
unmittelbar nach dem Freiwerden den Darm des Seeteufels durchbohrt habpn und in die Leibeshöhle
•eingedrungen sind, beweist zur Genüge, dass Lophius piscatorius den definitiven Träger des Echinorhynchus
-strumosus nicht bilden kann.
Echinorhynchus spinosus, nov. spec.
Der Echinorhynchus spinosus ist ein schlanker, vollkommen cylindrischer Wurm, der im weiblichen
Geschlechte 40—60 mm lang und IVa mm breit, im männlichen Geschlechte aber nur 30—45 mm
lang und 0,9—1,1 mm dick wird. Nur der Kopfabschnitt engt sich etwas ein und geht in den konischen,
170 fi langen und 350 ft breiten Hals über. Echinorhynchus spinosus ist unter den neun von mir
Bibliothee» zoologlca. Heft VII. 3