zusammen, so dass man auf Flächenpräparaten oft eine Skulptur zu sehen bekommt, die lebhaft an Arabesken
erinnert Gegen die Pole hin weichen diese Erhebungen etwas auseinander; sie werden höher und verschmelzen
zu wagrecht ziehenden, scharfkantigen Leistchen, die der Querstreifung beim Männchen dann
sehr ähneln. Der Sitz dieser Skulptur ist die äussere Lage der Cuticula, die den ganzen Körper gleich-
mässig überzieht und immer dieselbe unbeträchtliche Dicke und dieselbe homogene Beschaffenheit bewahrt.
Sie färbt sich gleichfalls intensiv und hat, auf Schnitten gesehen, durch ihre Spitzen und Stacheln einen,
zickzackförmigen Verlauf. Ihr folgt die zweite, durch die radiäre Strichelung ausgezeichnete Lage, die sich
in nichts von der gleichen Schicht beim Männchen unterscheidet. Nur die dritte Abtheilung weicht durch
ihre Entwicklung etwas ab, indem sie die beiden ersten um das Dreifache an Dicke überragt. Im
Aequator ist diese Dickenausdehnung am stärksten, an den Polen nimmt sie indessen wieder ab..
Die bei dem Männchen schon aussen an der Cuticula leicht auffallenden Längslinien lassen sich an
der Haut des Weibchens äusserlich nicht erkennen. Es nimmt auch, wie es scheint, die Cuticula an ihrer
Bildung so gut wie keinen Antheil. Dass sie aber trotzdem, wenn auch sehr schwach entwickelt, nicht ganz
fehlen, zeigt am besten ein Querschnitt. Auf einem solchen Schnitte überzeugt man sich, dass die unter der
Cuticula hinziehende spärliche Subcuticularschicht sich an den Seiten zu einem sehr flachen, allerdings wenig
deutlichen Wulst erhebt, der nach innen etwas vorspringt Diese kleinen Wülste haben keine Grenzmembranen
und keine besonders ausgeprägten Formen; sie lassen sich überhaupt vom Aequator des Thieres
aus nur schwer nach vorn und hinten verfolgen. Dennoch darf man sie wohl, wenigstens ihrer Lage nach,
als den Längslinien des Männchens analoge Gebilde bezeichnen.
Die Existenz eines Exkretionsorganes steht dagegen ausser Zweifel. Dasselbe stellt einen dünnen,
häutigen Kanal dar, der auch hier an der linken Seite nach aufwärts steigt, dann sich unter einem mässigen
Bogen gegen die Bauchfläche wendet und in deren Mitte mit einem runden Porus excretoriusa) ausmündet.
Das vordere Ende ist dabei in Form eines Bechers erweitert und von der äusseren Schicht der Cuticula
ausgekleidet. Wie das Exkretionsgefäss beim Männchen, so hat es auch beim Weibchen nur einen losen
Zusammenhang mit der Subcuticula.
Medianlinien konnte ich nicht auffinden.
Den Hautschlauch vervollständigt auch hier eine Muskellage. Allein dieselbe hat in den verschiedenen
Altersstufen des Weibchens eine sehr verschiedene Ausbildung. Bei älteren Individuen, wo mit der
regeren Eibildung fast alle Organe zu degenerieren beginnen, findet man keine Spur von Muskeln mehr; in
einem etwas jüngeren Stadium glaube ich hier und da noch muskelähnliche Gebilde gesehen zu haben; in
ihrem ganzen Zusammenhänge traf ich sie aber nur bei erst wenig turgescierenden Weibchen, obwohl auch
bei diesen schon eine völlige Bewegungslosigkeit eingetreten war. Die einzelnen Elemente, welche den
Muskelbelag zu Stande bringen, haben dieselbe Form und Gestalt, wie beim Männchen. Es sind spindelförmige
Zellen mit einem deutlichen Kern, die eine kontraktile und eine Mark-Masse unterscheiden lassen.
Mit ihren zugespitzten Enden schieben sie sich wie dort in einander und stehen unter sich in fester Verbindung.
Natürlich ist die Zahl der Muskelzellen, die auf einem Querschnitt liegen, je nach der Stelle,
durch welchen man diesen gelegt hat, eine wechselnde. Auf einem Aequatorialschnitt ist ihre Zahl am
beträchtlichsten, nach den Polen nimmt diese jedoch und, wie ich beobachtet habe, auch ihre Grösse ab.
Ihrer Anordnung nach scheinen sie vier Felder zu bilden, von denen zwei auf der Bauchseite und zwei auf
der Rückenseite gelegen sind. Ganz klar bin ich mir aber über diesen Punkt nicht geworden. Flächenpräparate
gaben mir hierüber keinen genügenden Aufschluss.
Ueber den Schlundring des Weibchens lässt sich nichts anderes sagen, als was schon von dem
gleichen Gebilde des Männchens mitgetheilt worden ist. Lage', Form und Bau zeigen dasselbe Verhalten.
Die Leibeshöhle ist beim Weibchen gemäss seiner kugeligen Gestalt sehr weit, doch wird ihr Lumen
noch mehr als beim Männchen von dem Digestions- und Genitalapparat in Anspruch genommen. Besonders
erfahren die Geschlechtsorgane im Laufe der Zeit eine solche Ausbildung, dass selbst der Darmtraktus
stellenweise eingedrückt und aus seiner Lage verschoben wird. Da, wo zwischen den beiden Organsystemen
noch kleine Spalträume bestehen, werden diese gewöhnlich wieder von Körnchen und Kügelchen erfüllt.
Der Darmtraktus folgt hinsichtlich seiner Gestalt der äusseren Form des Weibchens und gliedert
sich in die drei bekannten Abschnitte.
Die Kopf kappe, die das Vorderende des Männchens so gut charakterisiert, fehlt hier, an ihrer Stelle
befindet sich nur ein ringförmiger Chitinwulsta), der die runde Mundöffnung umgiebt und ohne scharfe
Abgrenzung in die Cuticula des Leibes übergeht. Die Mundhöhle zeigt wesentlich dieselben Verhältnisse
wie beim männlichen Thiere. Sie ist cylindrisch, wird von der äusseren Haut überzogen und erweitert sich
nach hinten, bimförmig. Der sich in ihrem Lumen auf- und abschiebende Stachelb) wird gleichfalls von
ihr eine Strecke weit nach aufwärts begleitet. Letzterer weist beim Weibchen einige Verschiedenheiten
auf. Er ist kleiner (0,027 mm lang) und schmächtiger und verjüngt .sich: sehr rasch gegen seine Spitze.
Seine Wandungen sind dünner und elastischer. Ausserdem setzen sich die drei knopfförmigen Verdickungen
durch ziemlich tiefe Einschnürungen seitlich scharf gegen einander ab. Von diesen Knoten gehen
auf den Stachel selbst anfangs breite und hohe, gegen das Ende hin sich aber verschmälernde Wülste über,
so dass auf der äusseren Stachelwand eine Art Kannelierung entsteht, und der Querschnitt d.es ganzen
Gebildes ein dreilappiges Aussehen gewinnt. ^ Der Muskelapparat, der diesen Stachel bewegt, ist wie beim
Männchen angeordnet; er besteht aus vier Paar Muskelzügen, von denen zwei ihn in Gestalt einer bulbösen
Masse umhüllen, während die beiden anderen wiederum schräg, und zwar in entgegengesetzter Richtung,
gegen die Körperwand ziehen.
An die Stachelbasis schliesst sich auch hier der Oesophagus an, der den grössten Theil des halsförmigen
Kopfendes, das immer gegen den Rücken gekrümmt ist, mit seiner Masse erfüllt. Der vordere
Abschnitt ist gedrungener, kürzer und breiter als beim Männchen. Derselbe verläuft ziemlich gestreckt,
ohne besondere Windungen zu machen, zeigt histologisch aber kein verschiedenes Verhalten. Das innere
Chitinrohr ist mit dem. hohlen Stachel fest verwachsen und nimmt hinter dessen Basis gleichfalls den
Ausführungsgäng einer kleinen, kolbigen Drüse auf; seine Lage ist eine mehr centrale. §[11 Der Bulbus
zeichnet sich ebenso wenig vor dem des Männchens aus. Er hat eine kugelige Form. In der Mitte treffen
wir auf die drei wohl ausgebildeten Zahnvorsprünge, und an diese treten die Muskelfasern in radiärer
Richtung von der Aussenwand heran. — Die dritte Abtheilung ist beim Weibchen geringer entwickelt und