erkennen. Dagegen war das grösste Exemplar (Fig. 3) in voller weiblicher Reife. Einzelne Eier hatten
sich bereits gelöst und lagen in dem das Ovarinm (ov) umgebenden Abschnitt der Leibeshöhle (c.) Ein
Einblick in die feineren Details kann sich erst auf Schnittserien ergeben, in die ich bis jetzt die wenigen
Exemplare noch nicht zerlegt habe;
Keines der drei Individuen besass ein Gehäuse. Da dasselbe bei allen Appendicularien sich
sehr leicht vom Thiere trennt, so kann sein Mangel bei dem langen Transport ans der Tiefe nicht auffällig
scheinen. Es muss übrigens ansehnliche Dimensionen erreichen und ich vermuthe, dass eigen-
thümlich aussehende rundliche Gehäuse mit dicken Wandungen, in denen Phronima sedentaria sass, den
grossen Appendicularien angehören. P. M a y e r 1) hat ja darauf hingewiesen, dass die Phronimiden
nicht gerade wählerisch mit Gehäusen sind und geschickt dieselben dem Zweck entsprechend herrichten.
Was die morphologische Bedeutung der Appendieulariengehäuse anbelangt, so unterliegt keinem
Zweifel, dass sie dem Cellulosemantel der höheren Tunicaten homolog sind. Der Mangel zelliger Einlagerungen
und der lockere Verband mit dem Thiere können um so weniger gegen eine solche Deutung
verwerthet werden, als ja auch bei den Dolioliden die Tunica strukturlos ist und ebenso wie bei den
Appendicularien abgestreift und neu gebildet werden kann.2)
2. Pyrosomata. Von Pyrosoma atlanticum erbeutete ich die Larven ans verschiedenen Tiefen
(100 M. im Golfe, 600 M. vor Capri, 800 M. vor Ischia und 1200 M. vor Capri Ende September und
Anfang October). Sie zeigten die 4 Ascidiözoide; nur eine besass deren acht. Im Januar waren sie
sein* häufig in der Tiefe und neben jungen Larven traten auch bereits kleine Colonien von 1 cm Grösse
auf.- Es s c h e in t d em n a c h , d a s s d ie P y ro s om e n a ls L a rv e n d ie T i e f e b e v o r z u g e n u n d
d a s s s ie im L a u f e d e s W in t e r s , zu j u n g e n C o lo n ie n h e r a n g ew a c h s e n , s ic h a n d ie
O b e r f lä c h e b e g e b e n . In dem Schliessnetze fanden sieh junge Larven am 13. Januar aus 300 und
aus 1200 M. Tiefe.
3. Salpae. Salpa democratica-mueronata war im Sommer nicht nur an der Oberfläche, sondern
auch in allen Tiefen häufig. In dem Schliessnetz erhielt ich mehrere Exemplare zweimal aus 600 M.
und einmal aus 900 und aus 1300 M. Salpa maxima-Africana fehlte in den grösseren Tiefen. An der
Oberfläche traf ich sie häufig und vereinzelt in geringeren Tiefen von 50 M. Prof. D o h m theilt mir
indessen mit, dass ihm während eines Sommermonats das massenhafte Vorkommen von S.maxima in dem
Inhalt der von Fischern gezogenen Grundnetze aufgefallen sei.
4. Doliolidae. Mit dem grossen- Netze fischte ich 4 Exemplare einer grossen Doliolum-Amine
von 2,5 und 3 cm Länge aus 600 M. (Capri) 1200 M. (Capri) und 1300 M. (Ischia). Solch ansehnliche
Dolioliden sind in dem Golfe zwar noch nicht beobachtet worden, doch erscheinen sie an anderen
Theilen des Mittelmeeres (z. B. bei Villafranca) gelegentlich an der Oberfläche, Auch im Januar
gelangten sie noch aus denselben Tiefen zur Beobachtung.
Kleinere Dolioliden fehlen ebenfalls nicht in der Tiefe. In dem Schliessnetz fand ich iiu
October je eine kleine Amme in 2 Zügen aus 600 M.
' *.) P. M a y e r , Cärcinologische Mitth. 2. D ie Gehäuse der Phronimiden. Mitth. Zool. Station Neapel 1879 Bd. 1 p. 46.
s) B. U l j a n i n . Doliolum. Fauna Flora d. Golfes v. Neapel 10 Monogr. 1886 p. 14.
V I I I . Pisces.
Eine grosse Zahl von Fischlarven fand sich in allen Tiefen von 60 Metern an bis zu 1300 Metern.
Ihre Zugehörigkeit zu einzelnen Arten wird sich allerdings erst bestimmen lassen, wenn vollkommene
Serien von Entwickelungsstadien vorliegen. Immerhin erwähne ich, dass durchsichtige, zart rosa
schimmernde symmetrische Larven von Platessen mit einem Fühlfaden in der Nackengegend in geringeren
Tiefen von 80—100 M. häufig sind. Auf diese wurden schon im Juni Salvatore und Dr. Raffaele,
welch’ letzterer die von mir gesammelten Larven bearbeiten wird, aufmerksam. Sie scheinen übrigens
noch tiefer herabzusteigen, da ich eine derselben im Schliessnetz aus 800 M. Tiefe vor Ischia vorfand.
Ueberhaupt enthielten die Schliessnetze aus 600 Mj (Capri) 900 M. (Ischia) 1000 und 1200 M. (Capri)
kleine Fischlarven, von denen eine offenbar dem merkwürdigen Krolinius filamentosus Costa, eine andere
den Pecliculaten zugehört.