reichlich mit grösseren Chromatinkörnern ausgestattet. Das die letzteren verbindende Fadengewebe lasse
auch liier sieh ohne alle Schwierigkeit nachweisen.
Durch eine faserreiche ventrale und eine dünnere dorsale Commissur werden die beiden getrennten
Hälften verbunden. Die Genitalganglien entsenden nicht weniger als 10 Nervenstämme. Vier derselben
haben wir schon in den an dem Bursalsack herabsteigenden Nerven kennen gelernt. Sie bestehen je
aus einer aussergewöhnlich dicken Faser und dienen wahrscheinlich zur Innervirung der Längsmuskulatur.
Gleichzeitig aber bewerkstelligen sie eine Verbindung des Genitalnervencentrum mit dem Ganglion
oephalicum.
Aus den inneren und äusseren Flächen der beiden Genitalganglien treten ferner mehrere Fasern
hervor. Die äusseren beiden gehen auf die Protrusoren der Genitalscheide über •, die inneren aber, 4— 6
an der Zahl, dringen zwischen die Längsfasein der Samengangumgebung ein und werden dann zu den
Seiten des Penis wieder gesehen. Alsdann biegen sie, nachdem sie zuvor noch einige Fasern an die
mächtig entwickelten Copulationsorgane abgegeben haben, nach den Seiten um und treten mit sechs
grossen Gefühlspapillen in Verbindung. Ich will hier auf den Bau der Gefühlspapillen nicht näher ein-
gehen, da zum Verständnisse dieser Verhältnisse eine ausführliche Schilderung der Copulationsorgane
nothwendig würde. Ich verweise deshalb auf das betreffende Kapitel, möchte aber hier noch hervorheben,
dass im Grossen und Ganzen ihr Bau dem der drei Gefühlspapillen des Rüssels gleicht. Die
faserreichsten Stämme laufen aber lateral auf der Aussenfläche der muskulösen Scheide empor (s. Taf. 3,
Fi«-. 3N) und können bis zum vorderen Ende derselben verfolgt werden. Nachdem sie zwei Fasern
an die Retractoren des Ductus ejaculatorius abgegeben haben, wenden sie sich ventralwärts und vereinigen
sich zu einem Bündel, das anfangs unter dem Vas deferens hinzieht, dann aber sich auflöst und
die. Längsmuskcln und den mächtigen Muskelbeutel versorgt.
Weit einfacher ist der Verlauf der Nerven im Leibesende des Weibchens. Die grossen lateralen
Nervenstämme sehen wir ebenfalls in zwei Aeste zerfallen. Der eine derselben behält seine ursprüngliche
Richtung bei und läuft in der Laterallinie zum Körperende herab. Auf seinem Wege giebt er
mehrere Aeste ab, welche zur Ventralfläche herabsteigen und die Muskulatur der Leibeswand versorgen.
Die dorsalen Aeste der Nervi laterales posteriores aber nähern sich mehr und mehr der dorsalen Medianlinie,
bis sie schliesslich dicht neben derselben und einander parallel einherlaufen. Unmittelbar oberhalb
der weiblichen Geschlechtsöffnung vereingen sich die vier Nervenfasern, zu zwei kolossal dicken Nerven, von
denen zwei dünnere Fibern auf die Vagina, beziehentlich auf die Sphinkteren derselben übertreten. Auch
nach hinten entsenden diese Nervenanschwellungen, welche überdies in der Mitte eine Commissur besitzen
mehrere dünne Zweige, welche die dorsalen Partien der Musculäris versorgen.
Ueberdies muss ich hier erwähnen, dass A. S c h n e id e r diese kernlosen Anschwellungen des
grossen Lateralnerven schon gesehen und im Wesentlichen richtig beschrieben hat.
Die Zahl der Nerven ist bei allen übrigen von mir untersuchten Species: Echinorhynchus moniliformis,
EcMnorhynchus haeruca, Echinorhynchus angustatus, Echinorhynchus porrigcns und Echinorhynchus,
trichocephalus geringer wie bei dem Riesenkratzer.
Dem peripherischen Nervensysteme des Echinorhynchus gigas gleicht noch am meisten das von
Echinorhynchus moniliformis. Die grossen vorderen Mediannerven bilden ein Bündel von vier sehr dicken
Fasern und ziehen in dem medianen Lückenraum zwischen den beiden grossen Retraktorfasern zur
Rüsselspitze. Hier biegen zwei der Fasern nach beiden Seiten hin um und innerviren die Retractores
proboscidis. Die beiden anderen Nervenfasern aber durchbohren die an der Rüsselspitze gelegene ringförmige
Muskelplatte unmittelbar neben dem grossen, die beiden Kerne enthaltenden Markbeutel und
•endigen mit einer Gefühlspapille, die in ihrer Form und ihrem feineren Bau vollkommen mit derjenigen
des Riesenkratzers übereinstimmt. Die dem Nervus ventralis anterior des Echinorhynchus gigas entsprechenden
Nerven entspringen bei Echinorhynchus moniliformis mit zwei vollkommen getrennten Wurzeln aus den
Seitentheilen und der Bauchfläche der Ganglionrinde. Diese beiden Nervenstämme, deren jeder anfangs
2 oder 3 Fasern enthält, wenden sich dicht oberhalb des Hirnes ventralwärts, durchbrechen sodann neben
der medianen Längsmuskelplatte die die ventrale Wand des Receptaculum bildende, derbe Sarkolemma-
membran und werden dann an den Seiten des Deckmuskels als zwei Bündel von je 4 — 6 Fasern gefunden.
Ungefähr in der Mitte der Rüsselscheide geben diese beiden Nerven ihren ventralen Verlauf
auf, steigen zur Rückenfläche ein Stück empor und ziehen dann, die Ventrallinien der Scheide einhaltend
zur Rüsselbasis empor. Hier angelangt, biegen zwei Fasern unter fast rechtem Winkel nach aussen um
durchbrechen die Muskelmasse des Protrusor, sowie die der Leibeswand und treten mit den beiden
grossen, dicht hinter der letzteren Hakenreihe gelegenen Gefühlspapillen in Verbindung. Abgesehen von
der weit mehr prominirenden Stellung gleichen diese Gefühlspapillen sowohl in der iorm, als auch hinsichtlich
ihrer Lage den gleichartigen Bildungen des Riesenkratzers, so dass ich es für völlig unnütz finde,
nochmals ihren Bau vorzuführen. . Die vorderen Seitennerven sind infolge der eigenartigen Umgestaltung
des Protrusor receptaculi gänzlich in Wegfall gekommen. Die mittleren Seitennerven sind nur sehr kurz
und schwach entwickelt; sie versorgen die Muskelwände der Rüsselscheide.
Die mächtigsten sämmtlicher das Ganglion verlassender Nervenstämme sind auch bei Echinorhynchus
moniliformis die Nervi laterales posteriores. Sie enthalten je 12—15 Nervenfasern und nehmen
theils aus den Zellen der beiden hinteren Ecken, theils aber aus Zellen der diametral gegenüberliegenden
Fläche der Ganglienrinde ihre Ensteliung. Die austretenden Nervenbündel wenden sich zunächst nach
abwärts und lassen sich bis in den Grund der Rüsselscheide verfolgen. Hier biegen sie plötzlich nach
aussen um und durchbrechen die Muskelwand des Receptaculum. Unmittelbar hinter der Durchbruchsstelle
lösen sich vom Hauptnervenstrange einige wenige Fasern ab, welche die spiralig aufgewundenen,
den Protrusores receptaculi des Echinorhynchus gigas entsprechenden Muskelröhren innerviren. Die beiden
Nervi laterales posteriores treten zwischen dem ventralen und den beideu dorsal gelegenen Muskelbeuteln
der Spiralmuskeln hervor und erhalten eine muskulöse Scheide, die sie bis zur Leibeswand bekleidet.
Die eigenartige Form und die Anordnung der die Retinacula bildenden Muskelröhren habe ich schon
bei der Besprechung des muskulösen Rüsselappavates eingehend geschildert. Die muskulöse Umhüllung
des Nervi laterales posteriores endigt an der Leibeswand, indem die einzelnen Muskelfasern sich der
Längsfaserschicht beimischen. Der Nervenstrang aber durchsetzt die Längsfaserlage und theilt sich in
zwei Aeste, welche zwischen der letzteren und der Circulärfaserlage hinziehen. Die vorderen Aeste,
welche anfangs in den Laterallinien verlaufen, lösen sicli bald in die einzelnen Fibern auf, welche auseinander
strahlen und die Muskulatur des Vorderleibes versorgen. Die hinteren Aeste, welche die Mehrzahl
der Retinaculafasern aufnehmen, laufen, constant die Laterallinien einhaltend, zum hinteren Leibespole
herab. Nach den Seiten hin geben sie nur zwei Mal grössere Aeste ab, und zwar je zwei an die
Retractores colli, beziehentlich die Compressores lemniscorum, und zwei an die grossen Retractores colli.