bei -den übrigen aber länglich elliptisch erschienen und nur von wenigen Querfalten bei gänzlichem Mangel
eines Längskammes durchsetzt waren (Taf. VI, Fig. 6—12). Diese Form der Nesselwarzen allein schon
unterscheidet P. neglecta von allen übrigen von mir beobachteten Pelagienarten. Die Masse der 4 wohlerhaltenen
Exemplare sind folgende:
Schirmbreite.| Schirmhöhe. | Verhältniss. 1 j Mundrohr. ] Mundárm. yerhältniss.
57 mm 28 mm | | | 2 :1 I 25 mm 68 mm 1 1 : 2 2/3
60 mm 25 mm | 2 3/5 :1 ! 15 m m , 85 mm 1
55 mm 25 mm S 1/»:.! i 15 ¿mm 75 mm 1 :5
53 mm | 23 mm | 2 */s : 1 II 18 mm ’ 1 72 mm 1 :4
Daraus ergiebt sich, dass die Mundarme im Verhältniss etwas länger sind als bei P. noctiluca, was
um so mehr auffallt, als die Mittelrippe nicht so kräftig und der Hauptsaum weniger breit als bei dieser
ist. Von den bei Haeckel aufgeführten Arten, mit denen P. neglecta verwechselt werden könnte, kommen
nur in Betracht P, noctiluca und P. phosphora. Sie unterscheidet sich, abgesehen von der speciellen G-estalt
der Nesselwarzen, von der ersleren durch die längei’en schwächeren Mundarme und durch kürzeres Mundrohr,
von der letzteren besonders durch die quadratischen Randlappen und die grösseren Nesselwarzen, die
keineswegs flach und klein genannt werden können, wenn sie auch zuweilen rundlich erscheinen. P. neglecta
gleicht der P. noctiluca in ihrer Grösse und in den stark vortretenden Nesselwarzen; sie besitzt auch den
in die Leibeshöhle ragenden Zapfen der Exumbrella. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom atlantischen
Ocean bis ins Mittelmeer und daher ist es wohl möglich, dass diese Art sich unter den Synonymen der
P. noctiluca schon beschrieben findet. Doch dürfte sich die Identität derselben mit einer früher beschriebenen
Art schwer constatiren lassen, da auf die specielle Gestalt der Nesselwarzen, die hier allein entscheidet,
bisher kein Gewicht gelegt wurde.
3. Pelagia crassa. Vh. n. sp. (Taf. I, Fig. 1 u. 2). Pelagia crassa nenne ich eine Meduse, die sich
vor allen übrigen Pelagien auszeichnet durch die auffallend dicke Gallerte der Exumbrella und sich im Besonderen
noch unterscheidet von P. noctiluca und P. perla durch die Form der Randlappen, welche doppelt so breit als
hoch sind, von P. phosphora und P. cyanella durch die kürzeren Mundarme und die Form, und Vertheilung
der Nesselwarzen. Sie ist daher als besondere Art genügend characterisirt. Die typische Form wurde
gesammelt am 19. VI. 1882 unter 27° W. L. nach Greenwich und 7#30' N. B. in der Mitte der schmälsten
Stelle des atlantischen Oceans zwischen Africa und Südamerika. Die kurzen kräftigen Mundarme, die nur
wenig unter dem hochgewölbten Schirm seitlich hervorragen, da das Mundrohr ebenfalls kurz ist, bedingen
ein kugelförmiges Aussehen. Die 5 vorliegenden Exemplare hatten ziemlich gleiche Grösse und Gestalt.
Die Verhältnisse deuten folgende Masse an, die dem grössten Exemplar entnommen wurden: Schirmbreite
35 mm, Schirmhöhe 13 mm, Mundrohr 8, Mundarme 34 mm. In der geräumigen Leibeshöhle wurde stets
der von der Exumbrella hervorragende Gallertzapfen bemerkt. Die Exumbrella ist im Scheitel sowohl wie
in der mittleren Zone mit Nesselwarzen bedeckt, die verhältnissmässig gross genannt werden müssen, die
aber nach dem Rande zu kleiner werden und verschwinden. In ihrer Form erinnern sie an diejenigen von
P. noctiluca, da sie einen mittleren Längskamm besitzen, doch sind die Querfalten viel weniger zahlreich,
sehr flach und treten daher fast gar nicht, hervor (Taf. VI, 13—15). Die Pfeiler des Mundrolnwie auch die
Mittelrippen der Arme erscheinen durch sehr kleine im Gegensatz zu P. noctiluca rundliche Nesselwarzen fein ge-
körnelt Als Varietät der ehen beschriebenen Form betrachte ich eine Pelagia, die südlich vom 1 undorte dieser
am 22. VI. 18^2 unter 24°30S W. L. u. 5" N. Br. gefunden wurde. Dieselbe scheint auf den ersten Blick
wesentlich vom jener verschieden, .völlig glatt und noch gewölbter, mehr kugelig zu.sein. Bei genauerer
Betrachtung jedoch zeigt sich in allen Wesentlichen Merkmalen, Dicke der Gallerte, in der ganzen Gestalt,
der Form von Hundrohr und Mundatmen die völlige Uebereinstimmnng mit der typischen P. crassa. Nur
die Kesselwarzen, wdche ebenso wie dort Scheitel ur.d mittlere Zone bedecken, ferner den Längskamm
und sehr flaute Querfalten erkennen lassen, tre ten lfey o h l sje, dieselbe Form und Grösse, wie bei der
typischen P. crassa haben, fast gamicht hervor und sind gewissermassen nur als Fleckenzeichnung zu
bemerken. Alle drei am erwähnten Fundort gefangenen Exemplare sind durch solche flache Nesselwarzen
ausgezeichnet; ich halte mich daher- für berechtigt, diese als P. crassa var. sublaevis von der typischen
Form zu unterscheiden.
4. Pelagia p h o sp h o ra Haeckel. Pelagia phosphora, sagt Haeckel,*) spielt eine dominirende Rolle
der tropischen und subtropischen Zone des atlantischen Oeeans und steht in der Mitte zwischen P. noctiluca
und P. cyanella. Daher rechne ick. dazu jene Medusou, welche vom 21. Jur.: bis 29. Juli 1882>:
die Tropenzone des atlantischen Oceans von 5" N. Br. — 12» S. Br. bewohnend, gefangen wurden. Sie
zeichnen sich vor P. noctiliieafAus durch kleinere’schwachere Form und weniger hohe Randlappen, kürzeres
Mundrohr und längere Arme, gleiche:-, derselben aber in der Gestalt der Nesselwarzen. Diese bei den
meisten Exemplaren klein und rundlich treten bei dem grössten, 4S mm Schirmbreite messenden Thier in
ähnlicher Weise wie bei P. noctiluca hervor und erinnern in der speciellen Faltung bei allen auch an die
Nesselwarzen dieser. Sie zeigen einen von vielen Querfalten durchsetzten Längskamm, d o p |is t die Faltung
unregelmässig und der Längskamm häufig in mehrere unterbrochene Parallelfalten aufgelöst (Taf. VI, Fig. 18 u. 19).
E e Ä A e F a l t u n g der Nessclwarzci: lies, eine von Herrn Professor C;:un bei Teneriffa erbeutete Pelagia, die in
ihrer Färbung ganz der P. noctiluca, glich, als P. phosphora e rk en n ^ Der Schirm derselben war 4,5 mm breit
18 min h o o Ä i e Länge des Mundrohrs betaügEg , die der Mundarme. | | mm. Die Nesselwarzen finden
sich im Scheitel spärlicher, setzen sieh aber über die ganze Exumbrella bis zum Schirmrande fort, wodurch
sich P. phosphora von P. cyanella und P, crassa untersehpiet. Von letzterer ist sie ausserdem noch wegen
dejj m ú Dicke ¿er Schirmgallerte und -der weniger geräumigen Leibeshöhle verschieden. Der Mittelzapfen
der Exumbrella ist auch hier vorhanden. Drei tohlerhaltene Exemplare, zeigten folgende Masse:
Schirmbreite.| Schirmhöhe. Verhältniss. | Mundrohr. Mundarme. Verhältniss.
jt 48 mm 25 mm 2 :1 12 mm 6Q mm 1:5
( 40 mm 15 mm 2V .1 11 mm 45 mm B : 4
1 34 mm : 14 mm 21!a : 1 10 mm 40 mm 1:4 .