Partien und zwar dadurch, dass wahrscheinlich eine Flüssigkeit zwischen ihr und der Körperhaut abgeschieden
wird, fwodurch sie aufgebauscht und blasenartig nach aussen hervorgetrieben wird; im ganzen
erfolgt die Ablösung jedoch nie vollständig, da die Haut^immer an den Übergangsstellen in die Körperorgane
mit diesen fest verbunden bleibt. 'I n die Lumina der Saugnäpfe erstreckt sich die Häutung
übrigens hinein, wie leicht bei gelindem Druck auf das Deckgläschen zu sehen ist; es stülpt sich dann
die abgelöste Membran, die nur mit den Saugnapfrändern in festem Zusammenhänge zu bleiben scheint,
sackartig nach aussen hervor (cf. Fig. 7).
Für die Ausführung der beigefügten Abbildungen fühle ich mich meinem Freunde Dr. Looss zu
wärmstem Danke verpflichtet, dem ich hierdurch wenigstens in etwas Ausdruck geben möchte.
Erklärung der Abbildungen.
Sämmtliche Abbildungen sind mit Ausnahme der Figuren 1—3 und 22 nach mikroskopischen Präparaten mit dem
Zeiss’schen Zeichenapparate gezeichnet.
Tafel I.
Figur 1—3 sind mit der Lupe resp. mit blossem Auge, Figur 4—8 bei Objectiv A und Ocular II, Zeiss, gezeichnet.
Fig. 1. Leucochloridium paradoxum aus der Schnecke herauspräpariert. Man erkennt an den Spitzen der älteren
Schläuche, an deren Basalteüen die secundären Proliferationen sich mehr oder minder entwickelt zeigen, die zu den grossen
Schläuchen anwachsenden Endstücke, deren allmähliche Entwicklung und Ausfärbung hier deutlich zu sehen ist. Die Auftreibung
in dem Stiele des untersten Schlauches wird durch eine denselben passierende reife Larve hervorgerufen. Der oben in der
Mitte gelegene Schlauch ist vollkommen erwachsen und in den Fühler der Schnecke eingetreten, der Stiel aber, der Baumersparnis
halber, hier viel kürzer gezeichnet, als er im richtigen Verhältnis sein würde. Vergrösserung ungefähr dreifach.
Fig. 2. Eine Succinea amphibia, deren Parasit 8 reife Schläuche zur Entwicklung gebracht hat, die sämmtlich in die
Fühler einzutreten bestrebt sind. Natürliche Grösse.
Fig. 3, Succinea amphibia mit einem Schlauche der braunen Varietät des Leucochloridium paradoxum. Der andere
nicht besetzte Fühler zeigt die für die Anwesenheit des Parasiten charakteristische Auftreibung. Natürliche Grösse.
F ig . 4. Eine noch nicht völlig erwachsene Distomenlarve aus einem der reifen Schläuche; unter der äusseren, in
weitem Bogen den Tierkörper umgebenden Haut sieht man die an wenigen Stellen sich oben ablösende zweite Hülle. Von den
inneren Organen ist vor allem das Excretionsgefässsystem vollständig eingezeichnet.
Fig. 5. Eine völlig ausgebildete und zur Übertragung reife Larve, von der doppelten Hülle umgeben; der inneren
sind viele Körnchen angelagert. Am Kopfe tritt der Kopf kragen deutlich hervor; von den inneren Organen erkennt man ausser
den Saugnäpfen mit dem Darme deutlich die Anlagen der Geschlechtsdrüsen, sowie das Nervensystem mit den beiden asymetrisch
verlaufenden Längsnervenstämmen.
Fig. 6. Eine reife Larve von der Seite gesehen, mit ihren beiden Hüllen, von denen die erste sich auch in die
Lumina der Saugnäpfe hinein erstreckt.
F ig . 7. Dieselbe Larve, etwas gedrückt; infolge dessen sind die in den Saugnapflumina gelegenen TeUe der äusseren
Haut sackartig nach aussen hervorgetreten; es sind hier ausserdem die Hauptbündel der Parenchymmuskeln gezeichnet, sowie im
hinteren Körperteüe die bis in die Höhe des Bauchsaugnapfes reichende Anlage des Uterus.
Fig. 8. Geschlechtsreifes Distomum macrostomum. Die grossen Saugnäpfe machen ein Drittel des gesammten Tierkörpers
aus; die Dotterstöcke liegen ausschliesslich in den Seitenfeldern zwischen Darm und Körperwand; von dem Darme sind
infolge der stark gefüllten Uterusschlingen nur die Endabschnitte sichtbar; die Geschlechtsorgane sind im hinteren Körperabschnitt,
sowie die Ausmündungsstellen derselben am hinteren Körperende gelegen; cf. Fig. 22.
Tafel II.
Figur 9—17 gehören zur Histologie des Leucochloridium paradoxum.
Fig. 9. Das äussere Ende eines jungen wachsenden Sporocystenschlauches auf dem Längsschnitte. Unter der von der
Cuticula C, der Bingmuskellage B M und der Längsmuskulatur L M gebildeten äusseren Haut liegt das innere, aus dicht gedrängt