Oymbulia Pér. Les., 600—1300 M. (sämmtlich jugendliche Exemplare, ein Exemplar im Schliessnetz aus
800 M. am 29. September),
Spirialis rostralis Souleyet, 1200 M. (1 Exemplar aus der Bocca piccola am 11. Oktober).
Spirialis troelriformis Souleyet, 1000 M. (1 Exemplar vor Ischia am 10. Oktober).
S p i r ia l i s recurvirostra Costa, 600—1300 M. (In 15 Zügen wurden vom 9. Septbr. bis zum 11. Oktbr. ‘
im Ganzen 19 Exemplare erbeutet; eines derselben fand
sich im Schliessnetz aus 600 M.).
Pneumodemion Cuv., 600—1200 M. (5 Larven in 3 Zügen, darunter 2 Exemplare im Schliessnetz aus
800 M. am 29. September vor Ischia).
Clio longicaudatus (?) Suleyet, Oberfläche bis 1300 M. (häufig an der Oberfläche, selten in der Tiefe).
Cliopsis Krohnii Tro'schel, 600 M. (1 Exemplar am 9. September bei Ventotene).
Heteropoda.
Atlanta Peronii Lesueur,. Oberfläche bis 1200 M. (vereinzelt).
Atlanta Quoyana Souleyet, 800 M. (1 Exemplar am 9. September vor Ischia).
Pterotrachea mutica Les., 800—1200 M. (4 jugendliche Exemplare).
P te ro tra c h e a scutata Gegenb., 1300 M. (1 Exemplar am 10. Oktober vor Ischia).
Firoloida Lesueurii Souleyet, Oberfläche bis 100 M.
Wie aus dieser Liste hervorgeht, so steigen die Pteropoden und Heteropoden in beträchtliche
Tiefen herab, während andererseits die Spirialis-Arten nur sehr selten an der Oberfläche erscheinen und
offenbar ächte pelagische Tiefseethiere repräsentiren.
2. C&phalopoda.
Schon bei den ersten Zügen fiel mir der Reichthum der Tiefe an kleinen durchsichtigen Decapoden
auf. Da Dr. J a t t a eine Monographie der Cephalopoden des Mittelmeeres vorbereitet, so wird derselbe
noch späterhin über die von mir gesammelten Arten berichten. Ich erwähne nur, dass eine kleine,
vielleicht der Gattung Rossia nahe stehende Form, welche rosa und schwärzliches Pigment besitzt, in
allen Tiefen von 600 M. an sehr häufig gefunden wurde. Sie wird durchschnittlich nur einen Centimeter
gross; kleinere jugendliche Stadien kommen ebenfalls sehr häufig zur Beobachtung. Im Besitz der
zoologischen Station befinden sich zwei Exemplare dieser Art, welche während eines Winters auch an
der Oberfläche erbeutet wurden.
Einen zweiten, bis jetzt noch unbekannten prächtigen Decapoden fischte ich am 30. September
vor Ischia aus einer Tiefe von 800 Metern. Da bei der Conservirung leider die Durchsichtigkeit und
die Farbe dés Pigmentes verloren gehen, so reproduciré ich auf Taf. 5, Fig. 8 eine Farbenskizze, die
ich nach dem lebenden Thiere auf dem Schiffe entwarf. Er war incl. der Arme 30 mm lang und trieb
sich mit grösser Lebendigkeit in dem Gefässe umher, ständig mit den Flossen undulirend und bei
jedem Erschrecken die gelben und orangegefarbenen Chromatophoren contrahirend. Ein kleineres Exemplar
fand ich späterhin in derselben Tiefe, auch wurde ein jugendliches, offenbar ihm zugehörendes Individuum
in 60 M. Tiefe vor dem Hafen von Ischia gefangen.
V I I . T u n ic a ta .
1. Appendicularia.
Die Appendicularien der Tiefen sind von besonderem Interesse, weil zu ihnen Arten gehören,
•die an Grösse alle bisher bekannten Formen weit übertreffen. Ehe ich indessen auf diese ansehnlichen
neuen Genera aufmerksam mache, will ich erwähnen, dass auch die bisher bekannten Arten beträchtliche
Tiefen während des Sommers aufsuchen. Besonders häufig fand ich Oikopleura cophocerca Ggbr. in allen
Stadien der Geschlechtsreife und zwar von der Oberfläche an, wo ich sie vor Capri während der Nacht
fischte, bis zu 1000 M. Tiefe. Auch Oikopleura spissa Fol. und O. fusiformis Fol. wurden bis zu derselben
Tiefe häufig beobachtet und fanden sich in dem Inhalt fast sämmtlicher Schliessnetze.
Schon bei einer meiner ersten Ausfahrten gegen Ende August fiel mir in dem Inhalte des Netzes
.aus 100 M. Tiefe eine grosse durchsichtige Appendicularie auf, die ich späterhin constant in der Tiefe
und zwar bis zu den grössten untersuchten Tiefen von 1300 M. antraf. Da sie an der Oberfläche rasch
abstirbt, so war ich lediglich auf die Untersuchung der conservirten Exemplare angewiesen,' von denen
jene am besten erhalten sind, die mit einem Gemisch von Chromsäure und Ueberosmiumsäure vorsichtig
behandelt wurden. Eine Conservirung mit Sublimat erwies sich wenig vortheilhaft. Die genauere
Beobachtung ergab nun, dass die in Rede stehende Art einem neuen Genus angehört, welches ich
Stegosoma benenne. Die Diagnose der neuen Gattung lautet folgendermassen: „Körper rhombisch, seitlich
comprimirt. Endostyl vorhanden, von mittlerer Grösse. In den Anfangstheil des Magens mündet links
ein breiter und ansehnlicher Leberschlauch ein, über den in weitem Bogen Magen, Mittel- und Enddarm
verlaufen. Genitalorgane am hinteren Körperende als breite, dachförmig gestaltete und gleichschenklige
Lamelle angelegt.“ Einzige bekannte Art: Stegosoma pellucidum (Fig. 1).
Da ich von Stegosoma pellucidum eine ausführliche Darstellung des feineren Baues an anderer
Stelle geben werde, so beschränke- ich mich hier lediglich auf eine kurze Charakteristik der Art.
Der Körper ist je nach dem Alter des Thieres verschieden gestaltet. Bei jugendlichen Exemplaren
ist die vordere Körperhälfte (die Grenze zwischen beiden Hälften würde eine von dem Anfangstheil
der Chorda zu dem Ende des gegenüberliegenden Schenkels der Genitallamelle gezogene Linie bilden)
grösser als die hintere; bei Individuen von mittlerer Geschlechtsreife (Fig. 1) sind beide.Hälften ungefähr
gleich gross, bei völlig geschlechtsreifen (Fig. 2) bildet die vordere Hälfte einen unansehnlichen Anhang
an der hinteren. Ausserdem setzt sich bei diesen durch einen deutlichen Falz, der aussen von einer
konvex vorspringenden Firste (Fig. 2 f) begrenzt wird, die dickwandige hintere Hälfte deutlich von der
dünnwandigen vorderen ab.
Die Mundöffnung (o) führt in eine Pharyngealhöhle (ph) von mässiger Weite. Die äussere Oeffnung
der Spiracula (sp) ist oval, die innere (sp1) ziemlich eng. Vor letzterer liegen 2 Gruppen von Sinneszellen
(s), welche die Qualität des Athemwassers prüfen. Der Endostyl (e) ist von mittlerer Länge und
gegen die Oralseite verbreitert. Hier sitzt ihm ein ansehnliches Büschel von Flimmercilien auf, welche
in die schlitzförmige Vertiefung der Ventralfläche, an deren Grunde des Endostyl liegt, hereinragen. Zu
beiden Seiten seines Vorderendes und zwar etwas mehr der Mundöffnung genähert, finden sich zwei
runde Drüsenpackete (gl). Die beiden vom oralen Ende des Endostyles ausgehenden und zum Anfangs