me,liane Zellenpaar der Gloekensoheidewand v e rb u n d e n # Tafel 8, Fig. 4 Btm) und ausserdem in d a r
mittleren Partie von dem breiten zungenfermig gestalteten Fortsatz der Gloekenwandplg Tafel 8,
Fi». 4 Tm) bedeckt. Bei Echinorhynchus tricuocephalus ist der mediane Spaltraum viel breiter geworden,
wie bei Echinorhynchus strumosm--so dass hier die Taschenmuskeln (s. Taf. 8, Fig. 11 Btm, Fig. H U
eigentlich nur. noch der Bauchfläche und den Seitentheilen der Glocke aufliegen. Das mangelnde
Sehlussstück liefert der nach hinten konisch sich einengende mediane Glockenzapfer. Tafel 8 ,.
Fig 11 T; Fig. 12 T). . . _
Als Homologon des mächtigen Muskelringes der kleineren Spezies finden wir bei Echinorhynchus
giqas und ebenfalls bei dem: Echinorhynchus moniliformis die beiden lateralen Glockentaschen. Die,
ventralen und dorsalen Verbindungsstücke fehlen vollständig; dafür «reichen aberdie: Glockentaschen eine ganz
enorme GMsse, Sie bilden zwei mächtige Halbkugeln, die mit ihrer weiten Oeffliung der Glocke auf-
sitzen und beim gesehlechtsreifen Weibchen des Riesenkratzers eine Länge VÖB 100—800 D erreichen
können Eine jede dieser Taschen besteht nur aus einer einzigen becherförmig zusammengebogenen.
Muskelzellenplatte, deren oberer, sehr breiter Rand so innig der üterusgloekenwand aufgewachsen ist,
dass späterhin die Grenze nicht mehr aufgefunden werden kann (s. Tafel 7, Fig. 13 Btm; Tafel 8,
Fig 24 Btm; Fig. 29 T). Der untere Rand der Taschenwandnng aber befestigt sieh zwischen den.
lateral gelegenen Oviduktzellen und dem oberen Ende des Uterus (Echinorhynchus gigas s. Tafel |
Fig 13 Btm) beziehentlich an den unteren Flächen der Oviduktzellen und des dorsalen Paares der
Zellenwülste (Echinorhynchus moniliformis s. Tafel 8, Fig. 27 T, Fig. In ihrem feineren Baue
ähneln die Taschen mehr der Uterusglocke als dem sphinkterartigen Muskelrmge der kleineren Arten.
Unter der derben äusseren Sarkolemmahülle breitet sieh eine wohl entwickelte Rmgfaserschicht aus,
welche zumal in der unteren Partie fast ein Drittheil der Dicke der gesäumten Taschenwand erreicht
(s. Tafel 8, Fig. 24 Btm, Fig. 27 T, Fig. 28, Fig. 29 T). Auf selbige folgt die von zahlreichen Septen
der äusseren Sarkolemmahaut durchsetzte und innen wiederum von einer nur weit dünneren Sarko-
lemmamembran begrenzte Markschicht, in der man denn auch die beiden unverhältmssmässig kleinen.
Kerne findet. Das Protoplasmabälkenwerk ist auch hier in grossen Mengen vorhanden und erreicht besonders
in der unmittelbaren Nähe der Kerne eine kräftige Ausbildung. Bei der Eisortirung tritt nur-
der untere der rundlichen Oberfläche der Oviduktzellwülste parallel verlaufende Theil .der Taschenwand,
in Aktion. Die oberen frei in die Leibeshöhle ragenden sack- oder ohrenähnlichen Partien funktiomren
nur noch als Eibehälter. _ . .
Auch bei Echinorhynchus angustatus, Echinorhynchus haeruca und Echinorhynchus pomgens ist
der vordere Rand des schräg abgeschnittenen Ringmuskels mit der Glockenwand auf das innigste Verbunden
und nur in Folge seiner dunkleren Färbung und des Vorhandenseins reichlicher Mengen
kontraktiler Substanz von letzterer deutlich zu unterscheiden. Sein hinterer Rand ist nur m zwei
Drittheilen seines Umfanges mit d e n Ovidukten verwachsen, -Das ventrale, mit den beiden taschenförmigen
Aussackungen versehene Drittheil ist vollkommen frei und bildet in Gemeinschaft mit den
Lippen- und Seitenzellen der Ovidukte den hinteren, quergestellten, halbmondförmigen Glockenmund
(s. Tafel 7, Fig. 15 Btm, Fig. 16 Btm; Fig. 11 Btm, Fig. 12 Btm; Tafel ■ Fig. 2 Btm, Fig. 3 Btm).
Die Existenz einer dritten dorsalen Gloekenöffnung, die nach S ä f f t i g e n 1) hei Echinorhynchus angustatus
Zur Organisation dev Echinorhynchen, Morphologisches Jahrbuch 1884, 10. Bd., 1. Heft, pg. 30.
in gleicher Höhe mit der ventralen Oeffnung sich finden soll, muss ich entschieden in Abrede stellen.
Ich glaube, dass die auffallend helle Färbung des dorsalen Glockenzapfens S ä f f t ig e n zu diesem Irrthume
verleitet hat.
Nach den Erfahrungen, die wir seither auf dem Gebiete der Anatomie der Acanthocephalen
gesammelt haben, können wir wohl mit ziemlicher Sicherheit prognostiziren, dass allen Spezies zwei
Ovidukte oder Gloekenschlundgänge zukommen. Gewöhnlich treten selbige in der Form konisch auslaufender
Röhren (Oviduktzellen) auf, die entweder in eine eigenartige, syncytiale Masse von muskulöser
Natur eingebettet sind, oder wenigstens durch selbige in der Medianebene zusammengehalten werden.
Ausserdem betheiligt sieh an der Konstitution der Ovidukte, beziehentlich der Eitrichter, noch eine
wechselnde Zahl von Muskelzellen, von denen besonders zwei, die sogenannten Lippenzellen, mit ziemlicher
Konstanz angetroffen werden.
Was zunächst die syncytiale Htillmasse angeht, so bildet selbige bei Echinorhynchus haeruca
die direkte Fortsetzung der Glockenscheidewand, also jener beiden plattenförmigen Zellstränge, welche
nicht, wie bei den übrigen Arten, vornehmlich Echinorhynchus anystatus, am hinteren Glockenrand endigen,
sonderen sich zwischen die beiden Oviduktröhren hineindrängen und auch an der Bildung der
Eitrichter theilnehmen (s. Tafel 7, Fig. 11 gm, Fig. 12 gm; Tafel 1, Fig. 6 gm, Fig. 7 gm). Die
Glockenscheidewand des Echinorhynchus augustatus und Echinorhynchus porrigens ist für gewöhnlich von
diesem SynCytium durch eine ansehnliche Lücke getrennt (s. Tafel 7, Fig. 16 lgv, gm; Fig. 15 gm).
Nur dann, wenn der sphinkterartige Muskelring behufs der Eiausführung sich stark kontrahirt, stossen
die freien Enden beider Muskelmassen auf einander, und wir erhalten alsdann Formverhältnisse, die
denen des Echinorhynchus haeruca täuschend ähnlich sind. In allen drei Fällen stellt das vordere
Drittheil der syncytialen Htillmasse eine fast ebene, rechteckige Plasmaplatte vor. Weiter abwärts aber
erheben sich von den dorsalen und ventralen Rändern mächtige Wülste (s. Tafel 1, Fig. 6 gm), die bogenförmig
einander entgegenwachsen und schliesslich in den Laterallinien mit einander verschmelzen (s. Tafel 7, Fig.
1 2 gm; Tafel 1, Fig. 7 gm; Tafel 7, Fig. 15 gm, Fig. 10 gm, Fig. 4 gm; Tafel 8, Fig. 30 gm). Auf diese
Art entstehen zwei einander parallele und mit einer gemeinschaftlichen Wand ausgestattete, nach hinten
konisch sich zuspitzende Röhren (vgl. Tafel 8, Fig. 37). Bei Echinorhynchus strumosus fehlt die mediane
Scheidewand im vorderen Abschnitte gänzlich. Das Hüllsyncytium tritt in Form eines breiten, in gebogene,
zugeschärfte Ränder auslaufenden Blattes auf, das sich zwischen den Tubenzapfen und die
Oviduktzellen einschiebt (s. Tafel 8, Fig. 5 gm). Es beginnt ungefähr am hinteren dorsalen Rande des
Taschenmuskels. Verfolgen wir dieses Muskelband auf Schnittserien weiter abwärts, so sehen wir aus
seiner Mitte einen zugeschärften Wulst hervorknöspen, der, je weiter wir uns von der ventralen Glockenöffnung
entfernen, um so tiefer zwischen die Oviduktzellen eindringt. Da nun auch die lateralen Ränder
des Hüllsyncytiums allmählig um die Oviduktzellen herumwachsen, so erhalten wir schliesslich ganz
ähnliche Bilder, wie bei Echinorhynchus angustatus (s. Tafel 8, Fig. 6 gm, Fig. 10 gm, Fig. 15 gm)_
Bei Echinorhynchus trichocephalus gesellt sich zu diesem dorsalen und hier von einer unpaaren Zelle
(s. Tafel 8, Fig. 13 gd) bedeckten Blatte noch ein zweites gleichfalls mit einer Mittelrippe versehenes,
ventrales Blatt (s. Tafel 8; Fig. 13 gm, gm), dessen drei Kanten nun denen des dorsalen Blattes entgegenwachsen
und ungefähr in der Mitte der Schlundgänge mit jenen verschmelzen (s. Tafel 8, Fig. 18 gm,
Fig. 26 gm).
Bibliotheca zoologica. Heft VIT. 13