Spirale erfolgende Drehung des Netzes der Draht bei späterer starker Spannung einen Knoten bildet.
Auf diese Weibe verloren wir bei Ponza die beiden mit Mühe hergestellten Netze.
Das Aufwinden der Netze erfolgt ebenso wie dasjenige der Tretsche vermittelst einer Dampfwinde,
Es erfordert aus einer Tiefe, von 1000 Metern durchschnittlich 25 Minuten.
Die grösseren von Neapel aus dem kleinen Dampfer zugänglichen Tiefen waren theilweise rasch
zu erreichen. Die Küste von Amalfi bis zu der Südseite von' Capri zeigt einen ausserordentlich steilen
Abfall. Wenige Seemeilen südlich von Capri sind von dem „Washington“, dessen Lothungen mir gütigst
mitgetheilt waren, Tiefen bis zu 1800 Meter gefunden worden. Weiter hinaus erhebt sich ein Plateau von
durchschnittlich 700 800 Meter, welches erst vor Sicilien wieder einen steilen Abfall aufweist. Grössere
Tiefen von mehr als 2000 Metern finden sich westlich der Ponza-Inseln; auch ist dort der Abfall gegen
das freie Meer ein minder steiler.
Die von mir erforschten Theile des Mittelmeeres betreffen die bis zu 1400 Meter untersuchten
Tiefen vor Ponza, Ventotene, Ischia, Capri und den Sireneninseln (Galli). Ausserdem unternahm ich
häufige Ausfahrten mit der kleinen Dampfbarkasse „Balfour“ in den Golf, um die geringeren Tiefen von
50—250 Meter zu durchfischen.
Indem ich nun zu einer Darlegung meiner Ergebnisse mich wende, so schildere ich zunächst in
einem speziellen Theile die verschiedenen in den einzelnen Tiefen beobachteten Formen % um dann in
einem allgemeinen Theile die Zusammensetzung der pelagischen. Tiefen-Fauna, ihre Existenzbedingungen
nnd ihr Verhalten zu der Oberfläehen-Fauna klar zu legen. Zum Verständnis® des speziellen Theilea
führe ich lediglich das .Hauptergebnis au, d a s s n äm lic h s äm m tlic h e T ie f e n des M i ’.te lm e e r e s
ifa den. to.k m ir u p te rs .u e h te n .-g tre c k e n . e l ^ e ^ ^ e r a d e z j i .Ä s t a p Ä i c h e n R ¿ ¡ |h t h t ||i v Ä
p e la g is c h e n T h i e r e n au fw e ise n .
0 Wenn Arten in dem Schliessnetz gefunden wurden, so habe ich die s ste ts ausdrücklich erwähnt.
I I .
© p e c i e l l e r T l i e i l .
I . lla d io la r ia .
Dr. C a r l B r a n d t hat die Freundlichkeit gehabt, das Material an Radiolarien und Orbulmen
einer genauen Durchsicht zu unterwerfen und mir folgenden Bericht zukommen zu lassen.
„In der nachstehenden Uebersicht sind in systematischer Reihenfolge die R a d io la r ie n , welche
sich in dem Material der 12 Züge mit dem Tiefennetz fänden, zusammengestellt. Die Liste ist unvollständig,
weil auf die Erhaltung der kleineren Arten nicht besonders Rücksicht genommen ist. Sie wurden
nur conservirt, wenn sie zufällig an grösseren Thieren hängen oder kleben blieben. Die Anzahl der
ldeinen Radiolarien ist deshalb in der nachstehenden Uebersicht viel geringer, als sie in WirMich-
keit sein dürfte. Bei jeder Species ist die Zahl der Exemplare, welche ich im conservirten Materiale
fand, angegeben worden, um die relative Häufigkeit der einzelnen Arten zu bezeichnen.. Von den 12
Zügen fanden nur 5 mit dem offenen und dem verschliessbaren Netz zugleich statt, die anderen 7 mit
dein offenen Netz allein. Der Inhalt des verschliessbaren Netzes, auf den es hier besonders ankommt
ist durch fette Zahlen und durch Cursivdruck der Speciesnamen hervorgehoben. Eine eingeMammerte Zahl
bedeutet, dass leere Skelete beobachtet' wurden. Das Vorkommen solcher leerer Skelete in bestimmten
Tiefen beweist natürlich durchaus nicht, dass die Thiere sich auch im .lebenden Zustande in den betreffenden
Regionen aufgehalten haben, denn Skelete von Spongosphaera und anderen Radiolarien bleiben
selbst in einem Glase Wasser mehrere Tage, ja Wochen lang in der Schwebe wegen des Reibungswiderstandes,
den die zahllosen feinen Kieselfäden dem Wasser entgegensetzen.