der Geschlechtswege ihre Entstehung nehmen. Die Ringspalte, welche zwar anfangs nur in der äquatorialen
Region als solche deutlich sichtbar wird, bald aber nach vorn und hinten sich verlängert, ist nichts anderes,,
als die definitive. Leibeshöhle (s. Tafel 10, Fig. 1 Coe).
Untersucht man die äussere der beiden Lagen auf Quer- und Längsschnitten, so lassen sich an
ihr wiederum zwei ziemlich scharf gesonderte Zellschichten erkennen. Die äussere derselben, welche
der Hypodermis anliegt, besteht aus 11 fast gleich breiten, gürtelförmigen Plasmabändern, deren jedes
sich aus zwei Zellen, die in der Medianebene mit ihren stark verdünnten Rändern auf einander stossen,
zusammensetzt (s. Tafel 10, Fig. 1 RM; Fig 5 RM).
Ihre grösste Dicke erreichen die Ringe in den Laterallinien; hier liegen auch die zugehörigen
22 grossen Kernblasen (s. Tafel 10, Fig. 1 RM). Ausser diesen lateralen Kernen existiren im Kopf-
theile der Larve noch 4 weitere Kempaare, von denen 2 in der Höhe des Ganglion cephalicum, 2 aber
zwischen dem Nervenzentrum und dem Rüsselsyncytium angetroffen werden. Die 2 hinteren Kernpaare
gehören den 4 Submedianlinien an; die 2 vorderen Paare aber liegen zu den Seiten der dorsalen
Medianlinie.
Einen weit anderen Bau trägt die innere der beiden Zellschichten, aus der die Längsmuskulatur
hervorgeht, zur Schau. Sie setzt sich aus schlanken, ellipsoidförmigen oder cylindrischen, längsverlaufenden
Plasmastreifen zusammen; sie bildet picht, wie dies bei der Ringmuskulatur der Fall ist, eine kontinuir-
liche Zelllage, sondern ist durch zwei breite, seitliche Lücken, welche von den beiden Reihen der
kubischen Zellen ausgefüllt werden, unterbrochen. Die Anordnung der Kerne ist fast genau dieselbe,
wie bei der Längsmuskulatur des erwachsenen Thieres.
Ungefahr in der Mitte zwischen den zwei medianen und den zwei lateralen Längslinien sehen
wir 4 mächtige Plasmacylinder herabziehen, welche am hinteren Ende des Receptakulum beginnen und
in der Nähe der Kopulationsorgane endigen. Jeder dieser submedianen Stränge zerfällt in zwei fast
gleich lange Zellen, deren Kerne an den nach aussen gewandten Enden, vier also in der Nähe der
hinteren Rüsselscheidenkerne, vier aber in der Höhe der Genitalganglien, gefunden werden. Aus den
Submediansträngen gehen die vier mächtigen Längsmuskelröhren, die den beiden grossen Ligamentsäcken
zur Insertion dienen, hervor.
Jedes der beiden breiten Felder, welche seitlich von den Submedianröhren begrenzt werden, bedecken
vier dicht nebeneinander herziehende, flache Plasmastränge. Die 4 dorsalen Stränge setzen sich
je aus zwei Zellen zusammen. Die Kerne der beiden hinteren Zellenpaare trifft man ungefähr in der
Höhe der vorderen Genitaldrüse an. Auch in der vorderen Hälfte des dorsalen Feldes findet man vier
Längsmuskelzellen, und zwar liegen die Kerne des äusseren Paares in der Nähe der hinteren Kerne
des Receptaculum, die des inneren aber etwas weiter hinten am Ende der Retractores receptaculi.
Die beiden äusseren Stränge des ventralen Feldes besitzen drei Kernpaare, von denen das erste
hinter dem Ende der Rüsselscheide, das zweite in gleicher Höhe mit der Kommunikationsöffnung der
beiden Ligamentsäcke, das dritte aber unweit der hinteren Submedianröhrenkeme gefunden wird. Die
inneren Stränge des ventralen Feldes bestehen wiederum aus je zwei Zellen, und zwar stösst man auf
die Kerne des vorderen Zellenpaares ungefähr in der Mitte des zentralen Ligamentzapfens, auf die des
hinteren aber in der Höhe der vorderen Geschlechtsdrüse.
Die Muskulatur der beiden lateralen Felder, welche bekanntlich durch die Füllzellreihen je in
zwei gleich breite Streifen zertheilt werden, geht jederseits aus zwei hinter einander liegenden Zellen
hervor, deren Kerne unmittelbar vor und hinter denen des letzt beschriebenen Zellenpaares des ventralen
Feldes, und zwar dicht neben den lateralen Kernen der Ringmuskulatur gesehen werden.
Die Längsmuskulatur des Vorderkörpers hat nicht weniger als zehn Kerne. Von den vier
Kernen aus der Nähe des Ganglions liegen zwei in der dorsalen Submedianlinie, zwei aber neben der
ventralen Medianlinie. Die übrigen sechs vor dem Nervenzentrum befindlichen Kerne ordnen sich so,
dass zwei neben die ventrale Medianlinie, zwei lateral an das vordere Ende des Lemniskenmantels, zwei
lateral dicht unter den Rüsselring zu liegen kommen.
Ausserdem fand ich im Schwanzende der 0,26 mm langen Larve noch 8 Kerne, von denen
höchst wahrscheinlich die beiden lateralen und das hintere Paar der dorsalen der Längsmuskulatur,
das vordere Paar der dorsalen, die zwei ventralen aber der Ringmuskulatur zugehören.
In der Längsmuskulatur der nur ein viertel Millimeter langen Larve des EchinorJiynchus
gigas finden wir im Ganzen 44 Zellkerne, also 18 mehr als beim völlig ausgebildeten Thiere.
Das Wachsthum der jungen Muskelzellen schreitet in der Längsrichtung und in der Breite
schneller fort, als in der Dicke. Infolge dessen platten sie sich in radialer Richtung mehr und mehr ab
und verwandeln sich allmählich in dünne Bänder, über deren Oberfläche nur noch der mächtige, ovoide
Markbeutel hervorschaut. Zur nämlichen Zeit gewahrt man an der äusseren Wand der Muskelzelle
zahlreiche durch gleiche Abstände von einander getrennte und der Längsachse der Zelle parallel laufende
dunkle Linien (s. Tafel 10, Fig. 1 RM). Um über die Bedeutung dieser Streifung Aufschluss zu erhalten,
müssen wir zu sehr starker Vergrösserung (Seibert, Apochromat 2 mm) und gut tingirten dünnen
Querschnitten unsere Zuflucht nehmen.
Wir finden alsdann an den der Hypodermis zugekehrten Theilen der Zellwand und zwar unmittelbar
unter der Sarkolemmagrenzmembran eine grosse Menge lebhaft gefärbter und senkrecht zur
Oberfläche gestellter Plasmablätter (s. Tafel 10, Fig. 8a F ; Tafel 1, Fig. 24 fp1, fp2). Die fein
longitudinale Streifung, die besonders deutlich an Tangentialschnitten hervortritt, weist darauf hin, dass
eine jede der kleinen Platten sich wiederum aus einer Anzahl sehr dünner, aber nicht scharf konturirter
Fäden, Primitivmuskelfibrillen, aufbaut. Aussen wird das kleine Faserbündel von einer sich
sehr intensiv tingirenden, wahrscheinlich von den Fibrillen selbst secernirten Sarkolemmamembran
umhülllt.
Die Fibrillen platten nehmen in Folge der regen Vermehrung der Fibrillen an Breite, besonders
rasch aber an Höhe zu. Ausserdem sehen wir noch zwischen den schon vorhandenen Platten neue
auf treten.D
as Zellplasma, welches früher vollkommen gleichartig erschien, hat inzwischen sich in zwei
Lagen, eine äussere, dichtere und dunkler gefärbte (s. Tafel 10, Fig. 8a plx) und eine innere helle,
gesondert (s. Tafel 10, Fig. 8a m). Die äussere derselben scheint zur Bildung der fibrillären Substanz
verbraucht zu werden; wenigstens spricht hierfür die Thatsache, dass sie an Mächtigkeit in demselben
Maase abnimmt, als die Masse der Fibrillenplatten' wächst.
Bei Larven von 0,35—0,38 mm Körperlänge haben die Fibrillenplatten die Muskelhaut in ihrer
ganzen Dicke durchwachsen. Die Zellgrenzen, die schon seit geraumer Zeit vielerorts sich kaum noch