cíes Hirnes entspringen, bis in die unmittelbare Nahe der Ganglienzelle verfolgen. Obwol#!die Kervcn-
sclieide, soweit sie den im Ganglioninneren gelegenen Thoil der Faser umbttllt. sehr dünn und zart ist, so
bewirkt sié doch eine sehr scharfe Ivontnrirung der Faser: Die Vcvbindungsfasern, welche den bei
weitem ansehnlichsten Tlieil des Hirhkernes ausmachen, entbehren der' Sarkoleminaschmden und erscheinen
infolge dessen weniger scharf begrenzt als die austretenden Fasern.
Die Achsenstränge der austretenden Fasern, sowie die nackten Verbindungsfasern bilden-sowohl
hinsichtlich ihrer histologischen Struktur, wie auch der Entwickelnngsgcschichto directe Ausläufer des
Ganglienzellenleibes, und unterscheiden sieh von den letzteren nur durch den Mangel des dünnfädigen.
Plasmabalkenwerkes, Sie bestehen demnach aus einen vollkommen homogenen gallertartigen Substanz,:
die mit farbigen Reagentien sich nur -sehr wenig tingirt.
Weit seltener als die unipolaren Ganglienzellen sind die mit mehreren Ausläufern nusgcstaUclon.
Ich habe sie und zwar in sehr beschenkter Anzahl nur in der Ganglionbasis:, bei Echinorhynckus
gigas auch in der Rüclienfläehe der Hirnrinde aufhnden können. Sie haben die Form bauchiger Spindeln,
deren beide Spitzen sich zu zwei Nervensträngen ausziehen. Ob die Nervenfasern, welche diese wenigen
Gapglien aussenden, das Ganglion verlassen, konnte ;ieh trotz der darauf verwandten Mühe nicht
konstatiren. ' . ' '
Gehen wir min zur Betrachtung des peripherischen Theiles des Nervensystems über.
In Anbetracht der so tiefgreifenden Unterschiede, die hinsichtlich des Baues des muskulösen!
Rasselapparates zwischen dem Riesenkratzer und den kleineren Arten 5bwalten¡ wird es sidherlieli niSfit
überraschen, wenn wir sehen, dass hier auch der peripherische Theil des Nervensystemcs eine Reihe von,
Umänderungen und Coinplicationen erfahren hat.
Vom Ganglion des Echinorliynchus gigas nehmen nicht weniger als acht Nervenstätame ihren
Ursprung. Es ;siñ;d dies: ein vorderer Mediannerv und ein vorderer Ventralnerv, sodann. zwei vordere,
zwei mittlere und zwei hintere Seitennerven.
Der vordere Mediannerv entspringt ans den beiden die Spitze des Ganglion bildenden und zwei
tiefer gelegenen, der Rückenfläche angehörenden Ganglienzellen. Er zieht zwischen den grossen Rüssel-
retraktoren, und zwar in dem medianen Lückenrauni zwischen den dorsalen und ventralen Flügeln den
Retractores proboscidis laterales (s. Tafel 8, Fig. 33 Rpv, Rpd) nach vorn und lässt sich ohne
Schwierigkeit bis zur Rüsselspitze verfolgen (s. Tafel 5, Fig. 13 nma; Tafel 8, Fig. 33 mna; Tafel 10,.
Fi0-. 11 nma). Anfangs enthält er vier, späterhin aber nur noch drei oder zwei Fasern. Die Zahl
der Fasern vermehrt sich aber wieder, sodass im oberen Theile des Rüsselkopfes wiederum vier kreis-
cvlindrische Nerven vorgefunden werden. Am hinteren Rande der Ringmuskelplatte der Rüsselspitze
ángelangt, löst sich der vordere Mediannerv, infolge wiederholter Zerspleissung in zahlreiche dünnere
Fasern auf, von denen der grössere Theil seitlich umbiegt, an den schrägen Flächen der centralen
Muskelplatte emporzieht lind an die Enden der Retractores proboscidis herantritt (s. Tafel 10, Fig. 11
nma). Offenbar sind dies motorische Nervenfasern, welche die grossen Rüsselretraktoren versorgen. Die
übrigen Fasern, zwei an der Zahl, dringen von der Rückenfläche aus neben dem langen, die beiden
Kerne enthaltenden Markbeutel in die centrale Durchbohrung der Muskelplatte hinein (s. Tafel 10,.
Fig. 11 uma). Die vorderen Enden der beiden letzterwähnten Nervenfasern winden sich zu einem
dichten Knäuel auf, der die vordere Hälfte des cylindrischen Lumens der Ringmuskelplatte vollständig:
ausfüllt. (s. Tafel 10, Fig. 11 nmax ). Vorn ragt der Knäuel sogar noch ein kleines Stück über die
äussere Begrenzungsfläche der Muskelplatte hervor. Bei sorgfältiger Untersuchung dieser Stelle sieht
man einen dunkler gefärbten Streifen, der eine minimale, grübehenförmige Einsenkung der Cuticula mit
der' Mitte des Nervenknäuels verbindet (s. Tafel 10, Fig. 11 co).
Ueber die Bedeutung dieses eigenartig modificirten Endabschnittes des vorderen Mediannerven
können wir wohl kaum einen Augenblick im Zweifel sein. Der Nervenknäuel repräsentirt nichts Anderes
als eine Gefühlspapille. Infolge ihrer exponirten Stellung können Reize, vielleicht durch Vermittelung
des letzterwähnten dunklen, stäbchenförmigen Streifens auf den Mediannerv übertragen und alsdann dem
Gehirne mitgetheilt werden.
Unmittelbar unter dem Nervus medialis anterior verlässt ein mächtiges Nervenbündel, der Nervus
ventralis anterior, das Hirn. Es entspringt vermittelst dreier kräftiger Wurzeln, und zwar aus den Zellen des
dachartig abgeschrägten vorderen Randes des Ganglion, sowie aus denen der vorderen Bauchflächenhälfte
(s. Taf. 5, Fig. 24), und besteht anfangs aus zwei enorm dicken, durch Verschmelzung mehrerer Ganglienausläufer
entstandenen Bändern und zwei dünneren Fasern von der gewöhnlichen Cylinderform. Dieser ventrale
Nerv begiebt sich schräg aufwärts zur Rüsseltaschenwand, durchbohrt selkige und die mit ihr aufs
Innigste verwachsene innere Deckmuskelplatte (s. Tafel 1, Fig. 8 nva.) und spaltet sich sodanu in zwei
Aeste, die seitswärts auseinander weichen und später neben der eben erwähnten Deckplatte wieder
gefunden werden (s. Tafel 1, Fig. 16 nva.). ' Auf dem letzten Stücke des Weges erleiden die dickeren
Nervenbänder wiederholt eine dichotomische Theilung, sodass schliesslich am Rande der köcherförmigen
Längsfaserplatte zwei Bündel von 10 bis 15 Fasern austreten (s. Tafel 1, Fig. 18 nva). Beide Nervenstränge
halten sich beständig an den Seiten der inneren Schliessmuskelplatte und geben auf ihrem ganzen
Verlaufe nur einmal eine Faser an die letztere ab. Ungefähr eine Ganglionlänge von dem hinteren
Rande des Sarkolemmavinges entfernt, biegen beide Faserstränge plötzlich nach den Seiten um, gleiten
auf der Aussenfläche der Scheide entlang und treten auf die Protrusores laterales über, um an deren
Innenfläche zum Rüsselkolben emporzusteigen.
In der Höhe der fünften Hakenreihe theilen sich die Nervenbündel jederseits in zwei Stränge.
Der eine derselben behält seine ursprüngliche Richtung vorläufig noch bei. Erst am vorderen Ende der
Protrusores laterales beginnt seine Auflösung; die einzelnen Fasern biegen in weitem Bogen nach der
Rücken- und Bauchfläche um und versorgen die mächtige Fasermasse des Rüsselconstrictor. Die Fasern
des infolge der Theilung entstandenen zweiten Nervenstranges aber wenden sieh sofort nach aussen und
treten mit den beiden lateralen, dicht hinter der letzten Hakenreihe gelegenen Gefühlspapillen in
Verbindung,,. -
Im Principe stimmt der Bau dieser beiden Papillen, deren seiner Zeit schon S c h n e id e r Erwähnung
that, vollkommen mit dem der evidenten Gefühlspapille der Rüsselspitze überein. Eine jede
derselben besteht, aus mehreren zu einem dichten Knäuel aufgewundenen Nervenfäden und ruht in einer
geräumigen Aushöhlung des Hypodermisfasergewebes. In der Mitte der Papille ist die Wandschicht am
dünnsten und reducirt sich auf die sogenannte Filzfaserzone (s. Tafel 10, Fig. 13). Gewöhnlich ist
diese Stelle in ähnlicher Weise, wie . bei der Papille der Rüsselspitze, durch einen sich dunkler färbenden
Streifen, der offenbar infolge einer dichteren Anhäufung von Filzfaserfibern entstanden, ausgezeichnet.
Innen wird die Papillenhöhle von einer dünnen Sarkolemmahaut ausgekleidet. Auch der trei in die