Zusammenhängen und erst dadurch gegen einander sich absetzen, dass die Röhren wand zwischen Ganglion
und Geschlechtsdrüsen diaphragmenartig sich einfaltet.
Die letzte Zellengruppe, welche die Anlage der Geschlechtswege darstellt, hat sich inzwischen
nicht bloss beträchtlich gestreckt, sondern auch in drei auf einanderfolgende Abschnitte getheilt. Die
obere dieser Abtheilungen liefert die Anhangsdrüsen mit dem Samenleiter. Die beiden unteren aber
verwandeln sich in die Kopulationsorgane.
Zwischen die Begattungsorgane und die Keimdrüsen schiebt sich ein cylindrisclier Strang
(Ductus ejaculatorius) ein, der freilich erst spät, kurz vor der Umstülpung der Rüsseltasche, sich anlegt,
aber dann rasch um ein Beträchtliches sich streckt. Dem Anscheine nach wird die Längszunahme dieses
Abschnittes sehr wesentlich durch das rasche Wachsthum zweier heller Schläuche bedingt, die, ursprünglich
in Gestalt bläschenförmiger Zellen, den betreffenden Strang durchziehen und die Muskelwände desselben
über sich gewissermassen abformen.
Die erste Anlage des Begattungsapparates geht schon frühe eine weitere Difieren zirung ein.
Infolge derselben lassen sich zwei, dann drei Abschnitte unterscheiden, die der Reihe nach auf einander
folgen und je durch eine besondere Anordnung ihrer Zellen sich auszeichnen. Der obere und untere
dieser Abschnitte besteht seiner Hauptmasse nach aus einem runden Ballen von heller Beschaffenheit
and ansehnlicher Grösse. Beide Ballen stossen in der Achse der Genitalanlage nahezu auf einander
und werden in der Peripherie der Berührungsebene von dem mittleren Abschnitte umgürtet, der in
Form eines Ringwulstes nach Aussen vörspringt. Auf einer gewissen Entwickelungsstufe lassen sich in
jedem dieser Abschnitte vier grosse Zellen unterscheiden, die je einen Quadranten des Querschnittes
(•innehmen, aussen - aber noch von einer gemeinschaftlichen Hülle überzogen sind und zu dieser sich in
ähnlicher Weise zu verhalten scheinen, wie wir das von den Achsenschläuchen des Ductus ejaculatorius
hervorgehoben haben.
Inzwischen hat das untere Ende des männlichen Leitungsapparates ein Achsengebilde geliefert,
das sich trotz seiner ansehnlichen Grösse als Cirrus zu erkennen gibt. Es ist ein zapfenförmiger, ziemlich
plumper Körper, der sich rasch verlängert und dabei «wischen die Zellen einsenkt, welche den
oberen Theil des primitiven Begattungsapparates ausfüllen. Da gleichzeitig die Aussenwand dieses
Abschnittes nicht unbeträchtlich sich verdickt, so gewinnt letzterer durch den in der Achse herabhängen
den Cirrus ein fast glockenförmiges Aussehen.
Schon bei der ersten Anlage des Penis bilden sieh neben dessen Basis zwei halbkugelförmige
Auftreibungen, die ganz die Verhältnisse der früher beschriebenen Saugnäpfe wiederholen.
Unterhalb der Penisspitze entsteht durch Auseinanderweichen der Zellen ein blasenförmiger
Raum, die erste Anlage der Bursalhöhle. Die an die Aussenwand gedrängten Zellen platten sich ab
undxwerden zu einem körnerreichen Ueberzuge, der noch lange Zeit hindurch eine wulstige Beschaffenheit
besitzt.
Die Zellen der zweiten und dritten Abtheilung rücken bei der Vergrösserung des Innenraumes
immer mehr nach abwärts und liefern die Wände des Bursalsaekes. Die äussere Geschlechtsöffnung
entsteht erst spät, nachdem die Entwickelung der Begattungsorgane nahezu beendigt ist.
Eig’ene Beobaelitmig-eii.
Die Anlage des männlichen Genitalapparates fällt in die früheste Periode des postembryonalen
Lebens. Schon zu der Zeit, wo die ersten Kernblasen der Hypodermis sichtbar werden und das sechskernige
Syncytium des Rüsselzapfens, nebst dem daran stossenden, mächtigen, ovalen Ganglienkernhaufen
vom „Embryonalkerne“ sich deutlich abzugrenzen beginnen, sehen wir in der Nähe des späteren aboralen
Leibespoles 6 bis 8 Kerne, die gleichfalls der peripherischen Zone angehören und augenscheinlicherweise
des gleichen (eetodermalen) Ursprungs sind, hervortreten. Unter rasch fortschreitender Grössenzunahme
rücken sie nach abwärts und umgeben sich mit einem gemeinsamen, hellen Plasmahofe. Noch ehe letzterer
scharfe Konturen, die ihn gegen das Plasma des Hypoderuiissyncytium abgrenzen, annimmt, bilden sich
aus den Seitentheilen zwei flache Hervorragungen, die sich allmählich verlängern und schliesslich in zwei
kurze kalottenförmige Scheiben auswachsen. Die Gebilde, die auf diese Art ihren Ursprung genommen
haben, sind nichts anderes als die Anlage der Ganglia genitalia, die zwar einstweilen mit dem
Bildungssyncytium noch Zusammenhängen.
Das eiförmige Syncytium, von dem die Ganglienanlage sich ablöste, liefert den häutigen Bursal-
sack und die Auskleidung der Bursa copulatrix (s. Tafel 4, Fig. 12 Fzs).
Inzwischen hat in der Aequatorialregion des allseitig vom Hypodermissyncytium umschlossenen
Kernballens die Bildung einer zweiten Gürtelzone, der Hautmuskulatur, ihren Anfang genommen. Aber
noch, bevor die letztere in der Medianebene sich schliesst, erleidet der Achsenstrang eine weitere Diffe-
renzirung, in Folge deren er sich in mehrere rundliche Zellencomplexe auflöst.
An das mächtige Ganglion cephalicum, das bekanntlich auf diesem Entwickelungsstadium von der
Muskula tur der Leibeswand noch nicht vollständig umhüllt wird, stösst ein kurzer, "dicker, konischer
Zapfen. Selbiger besteht aus einem körnig-fadigen, hellfarbigen Protoplasma und enthält ungefähr ein
Dutzend schöner grösser Kernkugeln (s. Tafel 10, Fig. 5 Lg). Die sackartige Aussenschicht berührt
er nur in der Rücken- und der Bauchfläche. An den Seiten aber schieben sich jederseits zwei grosse
kubische Zellen ein, die ich schon an einer früheren Stelle erwähnt und Füllzellen genannt habe
(s. Taf. 10, Fig. 5 Fz). Ihre Kerne erreichen eine aussergewöhnliche Grösse und enthalten eine beträchtliche
Menge grösser Chromatinanhäufungen, die durch ein wohl entwickeltes Fadengeflecht unter einander
verbunden sind. Das Chromatingerüst ist meist so dicht, das man beim ruhenden Kerne die Nueleolen
nicht auffinden kann.
Die Verbindung des konischen Zapfens mit dem ersterwähnten eetodermalen Endstücke vermittelt
ein Plasmaballen, dessen äussere Form sich wohl am besten mit der eines in der Längsachse stark verkürzten
Eies vergleichen lässt. Seine Kerne sind etwas kleiner als die des vorangehenden Abschnittes
dafür aber in weit beträchtlicher Anzahl vorhanden (s. Taf. 10, Fig. 5 Gw). Die nächsten Veränderungen,
die mit der Genitalanlage vor sich gehen, betreffen das mittlere der drei Achsenstücke. Jederseits
treten drei grosse Kerne an die Oberfläche des Syncytium; sie umgeben sich mit hellen Plasmahöfen
und lösen sich, indem die letzteren eine deutlich erkennbare Membran abscheiden, vom Ballen los.
Nachdem diese jungen Zellen sich um etwa die Hälfte ihres ursprünglichen Durchmessers vergrössert
haben, findet eine Translokation derselben statt. Das untere Zellpaar rückt nach abwärts und kommt
schliesslich an die Seiten des eetodermalen Endzapfens zu liegen (s. Tafel 9, Fig. 14 Rm). Aus ihm