nicht immer deutlich zu erkennen. Bei denjenigen Individuen, bei denen sie sich schärfer markiert, bemerkt
man stets in ihr die grossen Kerne, meist in einer Zahl von 2 oder 3.
Der eigentliche Darma) ist ein gewaltiger Sack von sehr beträchtlicher Weite. Meist lässt er
zwischen sich und der Körperwand einen sehr spärlichen Raum, so dass der Genitalschlauch aus Mangel
an Platz sich in ihn hineindrückt und dadurch eine Veränderung der Form hervorruft, die ihm normaler
Weise nicht zukomml. Von dem Oesophagus, setzt er sich nicht scharf ab, sondern er erweitert sich ganz
allmählich trichterförmig, und erreicht seinen grössten Durchmesser in der Aequatorialebene des Thieres.
Von da ab verengt er sich wieder nach und nach, doch senkt er sich vor seinem Uebergange in den Mastdarm
noch einmal in einem- ziemlich starken Bogen gegen die Vulva. Diese Ausbuchtung liegt immer auf
der ventralen Fläche. B Seine histologische Struktur ist der des männlichen Darmes fast gleich. Die
äussere Hülle besteht aus einer dünnen, feinen Membran, und dieser sitzt nach innen wiederum ein Epithelium
auf, das sich aus ziemlich flachen, polygonalen Zellen zusammensetzt. Wegen des trüben körnigen Inhaltes
kann man die Contouren der Zellen und den Kern jedoch nur schwer wahrnehmen. Gewöhnlich erscheint
der Zellenbelag als ein Ueberzug von dunkelen, gehäuften Körnern.
Ueber den feineren Bau des Mastdarmes vermochte ich ebensowenig wie beim Männchen eingehendere
Beobachtungen zu machen. Er ist ein kleines, ganz kurzes und enges Rohr, das aussen und
innen von einer chitinigen Haut bedeckt ist und mit einer ovalen Analöffnung ausmündet.
Der weibliche Geschlechtsapparatb) nun wird, wie bei der Mehrzahl der Nematoden, von zwei
Schläuchen gebildet, die kurz vor ihrer Mündung sich zu einem gemeinsamen Endstücke vereinigen. Die
beiden Röhren stimmen in ilirem Baue und ihrer Gestalt vollkommen überein. Sie sind symmetrisch und
erreichen bei unserer Heterodera eine Länge, die die Gesammtlänge des Thieres um das sechs-, ja siebenfache
übersteigt. Selbstverständlich vermögen sie bei einer derartigen Ausdehnung eine gerade Richtung nicht
emzuhalten, vielmehr müssen sie nothwendig Biegungen und Schlängelungen machen. Nachdem sich der
Apparat in zwei Schläuche gespalten hat, gehen letztere gewöhnlich erst eine kleine Strecke nach aufwärts,
steigen dann wieder nach unten, biegen darauf abermals nach oben, und erzeugen so in ihrem
Verlaufe eine Reihe völlig unregelmässig gelagerter Schlingen, mit denen sie die ventrale -und dorsale
Seite des Darmes umspinnen. Ihre blinden Enden liegen meist nicht weit;von einander entfernt, in der
Höhe des Porus excretorius, jedoch wechselnd,, bald dem Rücken, bald dem Bauche zugekehrt. — An jedem
der Schläuche15) lassen sich histologisch wie physiologisch drei Abtheilungen unterscheiden, das Ovarium,
der Oviduct und der Uterus. Zwischen die beiden letzteren schiebt sich noch das Receptaculum seminis
ein. Als unpaares Stück schliesst sich den Röhren dann noch die Scheide an.
Diese Scheide oder Vagina, um von ihr zuerst zu sprechen, beginnt mit der Geschlechtsöffnung
einer breiten, von wulstigen Lippen umgebenen Spalte am Hinterende des Körpers. Sie besteht aus einem
weiten Kanäle, der von der Fortsetzung der Cuticula begrenzt wird. Meistens ist derselbe kollabiert und hat
dann ein faltiges Aussehen. Einen Epithelbelag und eine Ringmuskulatur, wie sie sonst der Scheide zukommen,
kann man nicht nach weisen, dagegen inserieren sich äusserlich an der unteren Partie der Vagina
Muskelzüge, die schräg nach oben gegen die Körperwand ziehen und durch ihre Kontraktionen ein Öffnen
oder Schliessen der Vulva bewirken.a) — Die Uebergangsstelle der Scheide in den Uterus ist von aussen
nicht zu bemerken, denn die Cuticularmembran .setzt! sich, ohne Unterbrechung von der Vagina auf ihn und
die übrigen Theile des Genitalschlauches fort. Nur die auf einmal sehr deutlich auftretenden Epithelzellen
machen die Stelle kenntlich. Diese Zellen haben eine sechsseitige, langgestreckte Form. Ihr Inhalt besteht
aus einem hellen, körnchenreichen Protoplasma, das einen grossen, runden Kern einschliesst. Ihre nach dem
Lumen gerichtete Oberfläche ist stark gewölbt Die grösste Ausdehnung besitzen die Zellen in der Quere.
Sie ordnen sich in zwei Längsreihenb) und greifen mit den spitzen Winkeln ihrer kurzen Seiten alternierend
in einander, wie Ähnliches an den Epithelzellen des Darmes bei zahlreichen Nematoden beobachtet wird.
Das Lumen des Kanales ist dabei ziemlich weit und überall gleich. Bevor der Uterus in den Ovidukt
übergeht, kommt es noch zur Bildung einer Samentasche, die nichts als eine sackartige Erweiterung des
ersteren darstellt. Histologisch zeigt sie denselben Bau wie jener.
Ebenso unterscheidet sich der Eileiterb) hinsichtlich seiner Struktur nicht wesentlich vom Uterus.
Da, wo-er durch das Receptaculum mit demselben in Verbindung tritt, schnürt er sich ein Wenig ein, doch
währt diese Verengung nur eine kurze Strecke, so dass er in seinem übrigen Verlaufe den gleichen Durchmesser
zeigt. Auf dem Querschnitte trifft man stets drei Epithelzellen, die nach aussen ziemlich stark sich
hervorwölben, und dadurch dem Ovidukte ein eigenthümliqhes Aussehen geben. Im Ovarium verschwindet
der frühere Epithelbelag; statt der hohen, scharf kontourierten Zellen treten hier schmale, niedrige auf,
welche in ihrer Form denjenigen des oberen Hodenabschnittes ganz analog sind. Sie verlaufen der Längsachse
des Eierstockes parallel und erscheinen in der Profilansicht als Gebilde mit körnigem plasmatischen
Inhalte und grossem Kerne, der mehr oder minder hügelig in das Lumen einspringt. Gegen das blinde
Ende, an das sich die sog. Terminalzelle anschmiegt, werden sie immer flacher und flacher. Begrenzungslinien
lassen sich nicht erkennen, wie denn überhaupt ihr Zusammenhang anscheinend ein sehr lockerer ist.
Die Eibildung erfolgt anfangs in ähnlicher Weise, wie die der Samenelemente. . Im obersten Abschnitte
des Ovariums findet sich eine körnchenreiche, zähe Substanz, welche die in beträchtlicher Anzahl
vorhandenen Kerne in Gestalt rundlicher Ballen umhüllt. Diese Ballen stehen durch einen dünnen, axialen
Protoplasmastrang, die Rhachis, mit einander in Verbindung. Letztere hat nur einen kurzen Verlauf; denn
gegen das Ende des Eierstockes trifft man keine Spur mehr von ihr , statt dessen aber losgelöste freie
Eikeime, die: bereits beträchtlich an Grösse zugenommen haben. Durch die Aufnahme der bis an die
Spitze des Ovariums reichlich vorhandenen Dotterpartikelchen verlieren sie allmählich ihre Durchsichtigkeit.
Im Ovidukt werden sie so opak, dass man das Keimbläschen nur als einen hellen Fleck durchschimmern
sieht. Anfänglich dicht zusammengedrängt und von kugeliger Gestalt, treten sie gegen das Ende des
Eileiters infolge ihrer Volumenzunahme hinter einander und erscheinen dann, durch Druck von oben
und unten abgeplattet, als kleine gleichhohe Cylinder. Weiter nach vorn runden sich die-jungen Eier
jedoch bald' wieder ab; dabei trennen sie sich von einander und gleiten, nachdem sie noch eine ganz
zarte helle Protoplasmaschicht um sich gebildet, in die Samentasche. Dort werden sie von den Spermatozoen
befruchtet, die das Receptaculum in grösser Menge erfüllen. Manchmal geschieht dieser Akt auch schon
früher, im Endstücke des Oviduktes, wo man nicht selten den stets noch hüllenlosen Eiern Samenkörperchen