Anzahl dünner plasraatischer Fäden zusammensetzt, die in der Mitte etwas auseinanderweichen, während
sie nach vom und hinten konvergieren. Eine Verdickung der Fäden im Aequator zu einer Aequatorialplatte
und eine Strahlenfigur an den Enden der Kernspindel liess sich der Undeutlichkeit der ganzen Erscheinung
wegen nicht nachweisen, obwohl ich davon überzeugt bin, dass sie, die nie fehlen, und die ich bei Ascaris
wie Ströngylus sehr hübsch beobachten konnte, auch hier vorhanden sind. Sehr klar sieht man aber
immer nach diesem Prozesse ein Richtungskörperchena) auftreten. Dasselbe, von ovaler Gestalt, liegt nie
an einem der beiden Pole, sondern stets an der konkaven Seite des Eies, da, wo nunmehr sich die erste
Furche zeigt Zu derselben Zeit entsteht nämlich an jener Stelle eine kleine Grube, die, anfangs seicht,
sich immer mehr vertieft, bis sie mit einer Einbuchtung auf der entgegengesetzten Seite sich vereinigt und
ringförmig zuletzt die gesammte Dottermasse in zwei Theile zerfällt. Die beiden so entstandenen Furchungs-
kugeln haben beinahe stets dasselbe Volumen, oder weichen in ihrer Grösse doch so unbedeutend von
einander ab, dass die diesbezügliche Differenz erst bei ganz genauem Zusehen auffällt.b) Goette14) sowohl
wie Hallez16) haben neuerdings die Behauptung aufgestellt, dass die beiden ersten Furchungs kugeln nicht
nur quantitativ, sondern auch qualitativ verschieden seien, dass mit ihrem Auftreten schon eine morphologische
Differenzierung zu Stande gekommen sei, indem aus der einen, gewöhnlich der grösseren, sich
das Ektoderm, aus der anderen, meist der kleineren, das Entoderm hervorbilde. Habe ich auch nicht
häufig Gelegenheit gehabt, der Segmentation des Eies unserer Heterodera soweit folgen zu können, als es
für die Beurtheilung dieses Punktes nothwendig erscheint, so vermag ich doch nach diesen wenigen Fällen
Und mit Bezugnahme auf meine Beobachtungen bei Ströngylus die Richtigkeit dieser Anschauung zu bestätigen.
Hier wie dort geht nicht nur aus dem einen Theilstücke das Ektoderm und aus dem anderen das
Entoderm hervor, sondern beide stimmen auch in topologischer Hinsicht insofern überein, als das eine durch
seine Lage das spätere Kopfende, das andere das spätere Schwanzende des Embryo bezeichnet.
Weniger jedoch vermag ich Hallez15) beizupflichten, wenn er meint, die Furchung erfolge bei allen
Nematoden, ja bei allen Thieren, nach einer Schablone, insofern als die Furchungskugeln zu einander
immer ein und dieselbe Stellung einnähmen. Gewiss leuchtet es Jedermann ein, dass, wenn in einem
gegebenen Raume eine fast gleich grosse Masse allmählich in eine Summe von Theilstücken zerfällt, und
diese darnach wieder in mehrere Schichten sich gruppieren sollen, nothwendig eine Dislokation derselben
stattfinden muss; dass aber dieser Zerfall immer und überall in der gleichen Weise vor sich gehen müsse,
lässt sich ohne Weiteres nicht einsehen. Würdigt man bei den Nematoden die Begrenzungswände des
Eies einer Berücksichtigung, so kann man sich angesichts der daran zu beobachtenden Mannigfaltigkeit in
Gestalt, Grösse und Festigkeit nicht der Meinung entschlagen, dass diese Hüllen, je nach Form und Rigidität,
die Lagerung der Furchungskugeln zu beeinflussen vermöchten. Und in der That sprechen unbefangene
Beobachtungen ganz zu deren Gunsten. Die Gestalt der Eischale bei Heterodera ist nicht rund oder oval,
wie beispielsweise bei Ascaris lumbricoides und mystax, sondern beträchtlich in die Länge gestreckt; dadurch
ist der Raum seitlich hier weit mehr beschränkt als dort, und infolge dessen ist auch die Lagerung der
Kugeln nicht die gleiche, wie bei jenen Rundwürmern. — Schon bei dem nächsten Stadium, das auf den
Zerfall in 2 Blastomeren folgt, bei der Dreitheilung °), zeigt sich dies ganz deutlich. Hallez behauptet, dass
nach diesem Vorgänge die drei Theilstücke sich derart zu einander stellten, dass eine T-fÖrmige Figur zu
Stande komme. Bei Heterodera ist dies nie der Fall; immer sind die beiden Furchungsebenen senkrecht
zu der Längsachse des Eies gerichtet. Die Grösse der drei Kugeln ist natürlich, da sich nur eine der zwei
ursprünglichen getheilt hat, verschieden. Eine Orientiei'ungsperiode findet auch nicht statt; denn die
Lagerung derselben bleibt solange konstant, bis durch eine erneute Einschnürung eine Viertheilung eintritt.
In diesem Stadiuma) kann die Stellung eine sehr wechselnde, sein. Gewöhnlich läuft die dritte Ebene dann
wieder parallel mit den beiden anderen, manchmal jedoch kommt es vor, dass die mittlere der Kugeln sich
senkrecht zu den ändern zwei theilt; nicht selten sogar rücken eine oder auch zwei aus ihrer axialen Lage
und schieben sich seitlich über die anderen hinüber. Alle diese Fälle bestehen selbstständig neben einander,
ohne dass der eine die Folge des anderen wäre, und ich kann, da ich die Bildung der Kugeln zu beobachten
vermochte, in keinem der Bilder ein bloses Stadium der Orientierung erblicken. — Wie sich
schon aus der mannigfachen Gruppierung der vier Theilstücke ergiebt, geht die Variation in der Lagerung
der Kugeln mit fortschreitender Klüftung noch weiter. Meist theilen sich jetzt die den Polen zunächst
gelegenen Stücke, und zwar beide zugleich oder die eine vor der anderen. Ebenso begegnet man auch
Eiern, in denen nur die eine der Polkugeln und die ihr benachbarte eine Klüftung eingeht, während die
beiden anderen noch eine zeitlang ihre frühere Gestalt und Grösse bewahren. Kurz es treten bei der
Sechs-, Acht- und Zehntheilung so verschiedene Stellungen auf, dass es zu weit führen würde, alle Modifikationen
eingehend zu schildern. In den beistehenden Abbildungen5) habe ich einige solcher Stadien
darzustellen versucht.
Ist nun die gesammte Dottermasse durch eine inaequale Segmentation in eine Reihe Furchungsballen
zerfallen, so zeigt es sich, dass die gegen die konvexe Schalenseite hin gelagerten an Zahl die der
konkaven Seite zugekehrten, wesentlich überwiegen. Erstere, Derivate der primären Ektodermkugel, sind
infolge ihrer lebhafteren Proliferation bedeutend kleiner geworden, während letztere, Abkömmlinge der ersten
Entodermkugel, sich langsamer theilten und dadurch einen beträchtlicheren Umfang bewahrten. In ihrer
Beschaffenheit gleichen sich noch alle vollkommen; noch immer ist der Reichthum an Dotterpartikeln überall
so gross, und das zwischen diesen eingeschlossene Protoplasma so spärlich, dass durch die noch weiterschreitende
Theilung der Inhalt des Eies immer dunkler und die Contouren der Segmente undeutlicher werden.
Unterwirft man ein solches Ei, das seine Klüftung nahezu vollendet hat, einer Betrachtung bei auffallendem
Lichte, so gewahrt man, wie die grösseren Blastomeren nach und nach in dem Maasse verschwinden,
als die kleineren sich über dieselben von der dorsalen Seite aus ausbreiten. Wie bei Ascaris nigrovenosa
und Ströngylus paradoxus sind es auch hier, bei Heterodera, zuerst die gegen das spätere Kopfende gelegenen
ektodermalen Kugeln, welche sich gegen den Bauch hin Umschlägen, und erst diesen folgen von
den Seiten und dem entgegengesetzten Pole her die anderen nach. Der ganze Vorgang der Umhüllung
verläuft in der Regel so rasch, dass es schwer hält, die Verwachsung der die Ektodermkappe begrenzenden
Ränder auf der Bauchfläche zu beobachten. Soweit ich diesen Prozess verfolgen konnte, beginnt derselbe
am hinteren Ende des Keimes und rückt von da in der ventralen Medianlinie nach vom vor , wo zuletzt
eine Lücke zurückbleibt, die, anfangs keilförmig und ziemlich gross, nachher zu einer kleinen, rund