polypoideu Knospen sieh bilden sehen. Weit schwieriger ist es, die Aufeinanderfolge und gegenseitige
Örientirung der Einzelthiere der Paludicella mit der der Phylactolaemen in irgend eine Beziehung zu
bringen. Dort entstanden alle jüngeren Individuen an der Or a l s e i t e der älteren, und ferner war jedes
Polypid innerhalb seines Cvstides so orientirt, dass seine Mündung an der ä u s s e r s t e n S p i t z e desselben
gelegen war. Bei Paludicella werden die Polypide nicht an der Spitze der zugehörigen Cystide, sondern
s u b a p i c a l angelegt, daher sich denn auch ihre definitiven Mündungen seitwärts, und zwar an der
Oralseite der Cystide befinden. Die Spitze des Cystids wächst nun fort und liefert das nächst jüngere
Cvstid, das also an der An a l s e i t e des älteren seine Entstehung nimmt, und in dem dann wieder das
Polypid subapical an der Oralseite seinen Platz findet. Wir können daher unmöglich den Stamm des
Phylactolaemen-Stockes, d. k. die Individuenreihe ABCD, den in apicaler Folge entstandenen Hauptgliedern
einer Paludicella an die Seite setzen, ebensowenig als wir die Oralseite der einen der Analseiet
der anderen Form vergleichen dürfen.
Damit wären wir denn vor die Frage gestellt, ob wir auf eine Vergleichung der Hauptglieder
von Faludicella mit Gliedern des Phylactolaemen-Stockes überhaupt verzichten wollen, oder ob wir im
Stande sind, für dieselbe noch einen ändern Gesichtspunkt ausfindig zu machen.
Wenn ich es wage, das letztere zu versuchen, so geschieht es in dem Bewusstsein, dass ich mich
auf ein Gebiet begebe, wo die Theorie leider ein allzu offenes Feld findet. Ist unsere Kenntnis der geschlechtlichen
Entwickelung der Phylactolaemen allenfalls ausreichend, um die Hauptmomente übersehen
zu lassen, so ist sie für Faludicella geradezu gleich null, und so bleibt die Knospung die alleinige Grundlage
für weitere Schlüsse. Dennoch sei mir die folgende Bemerkung gestattet, auf die Gefahr hin, dass
sich dieselbe bei nächster Gelegenheit vielleicht als unhaltbar herausstellt.
Im .Phylactolaemen-Stocke sind, wie wir wissen, die Hauptknospen ABCD u. s. w. nicht die
einzigen, welche daselbst ihre Entstehung nehmen. Zwischen ihnen werden andere, B1 B2 B3, C1 C2 C3
u. s. w. eingeschaltet, und zwar in centripetaler Folge, derart, dass B3 am nächsten an A, C3 am nächsten
an B steht. Betrachten wir nun diese Zwischenknospen, etwa die mit der Basis B, nicht im Verhältnis
zur Mutter A, sondern im Verhältnis zu deren ältester Tochter B, so zeigt- sich, dass sie zu d i e s e r
allerdings ähnlich gestellt sind, wie es bei den Apicalknospen der Paludicella der Fall ist, dass sie
nämlich auch im Rücken d. li. an der Analseite eines älteren Individuums ihre Entstehung nehmen.
Halten wir dieses fest, so würden wir die Hauptaxe des Paludicella-Stockes als eine Kette von
Zwischenknospen zu deuten und ihre Glieder als B B1 B2 . . . . B" zu bezeichnen haben. Jedes Glied
würde sich dann zu den beiden benachbarten räumlich und zeitlich ebenso verhalten, wie das gleichnamige
Glied einer Phylactolaeme. B1 beispielsweise entwickelt sich hier wie dort als j ü n g e r e s Individuum
an der An a l s e i t e von B und verhält sich zu B2, wie B zu B1. B—B“ sind nun aber im
Phylactolaemen - Stock insgesamt Abkömmlinge einer Mu t t e r k n o s p e A, von der aus zunächst B,
dann der Reihe nach B1 B2 u. s. w. in centripetaler Folge erzeugt wurden. Diese Mutterknospe fehl t
bei Paludicella, und an diesem Umstande würde unser ganzer Vergleich scheitern, — falls man nicht
annehmen könnte, dass im Paludicella-Stocke e i ne d em P r imä r p o l y p i d der P h y l a c t o l a eme n -
Ko l o n i e e n t s p r e c h e n d e B i l d u n g am S c h e i t e l d e r H a u p t a x e u n t e r d r ü c k t wurd e .
Diese Annahme ist zur Zeit freilich ganz und gar hypothetisch.*) Aber sie würde doch nicht
allein der angedeuteten Parallele eine Stütze bieten, sondern sie würde auch die subapicale Entstehung der
Polypide von Faludicella verständlich machen Denken wir uns in dem beigefügten Schema V bei A ein
V (Pal.) !
rudimentäres Primärpolypid, welches hier urspittiiglid^Vielleicht wirklich angelegt war, aber im 'L auf
der Eiitwfckelung Widder yefschwand|^ìi»ttrde zunächst nichts hindern, den Zweig als gMchwerthig
c:t>wv eine::! uPwmaieik-ZwKge vom Typus des Schema VT**) an die Seite zu stellten. In beiden Fällen
würde der Polyp B an dèr Oralséite der Knospe A entspfMgen sein und ihr seiner Zeit ebenso nahe,
ja näher- gestanden haben, als es gegenwärtig für dìe Knospe Bs zutrifft. Dann würden, indem s Ä die
Axe von A verlängertei B und À ^H e in a n d e r gerückt sein, und in dem auf diese Weise immer von
Neuem erweiterten Zwiscliehraum würden B>, B*, B3 successive s iH e%gesehaitet haben. Dies ist, bis
ä g e f das das problematische A yon PÄdioeffia,,<;ihatsft,chliÄ'der Gangffer Entfelekelung. Während jedoch
bei den Phylactoläeöen, wo dei-iölyp A wirklichEsgehildeti ist,, an dem immerhin begrenzten Wachsthum
dieses Polypen das Wachstlmm der Hauptaxe eine Schranke findet, die Tochterknospen B also nur
in beschränkter Zahl auftreten :i§h:nen,: ist % e Zahl bei H ä itttM a , wo das Polypid A imaginär ist, eine
.Unbeschränkte. Die Axe yon A vermag sich àhszndehmeife soweit der. Zellvorrath reicht, und an der
ÖralSeite des |pgehBrigeh Cystids können immer Ä uie Tochterknospen Kaum fisten, Auch sind die
letzterlfcüun nicht mehr genöthigi, sich j e | | n eigenes: Cystid zu bauen, sondern sie Vjafbleiben im Cystid
der gemeinsamen Mutter, v f | demy als einemMhten Goenoecium, ÖSh nur die vierkantigen Duplicatore!»
der Tochtertbiere ¡gnehsam als deren besondere Cystide abheben ; oder vielmehr, die Cystide dei Tochtei -
thiero brauchen sieh nicht in typischer Weise von der Hauptaxe. des Muttercyslids zu entfernen, sondern
dienen lediglich zur Erweiterung dieses letzteren, denn wir haben gesehen, dass ein Theil des Materials
¡„der polypoiden Knospe :zum Ausbau des primär angelegten Cystids verwerthet wird. : Diesen Theil
würden wir also ganz eigentlich einem Cystid B desMiyI|itela^nen-Stoekes;|Ji vergleichen haben. Der
«Bere Theil würde dem Muttefoystid angehören, w e lch g so i j l j j t e w i r Rehm en, M f e r Spitze
immer weiter fortwäehst Und |c h , ähnlich wfe der Leib einer Wurmlarve, subapical in die einzelnen,
durch Septen getrennten Segmente B B> B* m s. w. gliedert»*).- Subapical würden also die Knospen bei
Kür diu marinen lOctoprneten ist d ie Rückbildung ein e s Primari .olypids und die Ansbildung
, er sten P o ] y p id |p r de fin itiv en f e llo n ie mehrfach n ach gewie sen ,
i Schelüa is t B Zahl der Zwischonknospen B im,..Verhältnis an d<^>, jip r ig en (w e iss Jg jia lten en )
i stark übe r trieben.
» — I den A p ica lk n o sp en g c% e i(l5g .S e p ten von f d W M i v i k » d a n n alle rd.n gs den en der 1 l.j-lae t0 -
n ic lit uniiiitteMair an v e rgleich en se in , da sie n ich t w ie j e n e d ie G renze vcm Jlul.ter nn.l Te cl.tc r , sondern eine