vereinzelte, dünne Muskelfibrillen nachweisen lassen. Die äussere Sarkolemmaumhüllung ist sehr dünn
und nur auf Querschnitten als dunkelgefärbte Linie zu erkennen.
Die letzterwähnten seitlichen Plasmacylinder dienen zur Befestigung des Ligamentum Suspensorium.
Dieses letztere tritt in Form eines vielfach gefalteten, sehr engen Schlauches zur vorderen
Glockenöffnung ein und zieht sodann, ohne die Wandung selbst zu berühren, bis zur Mitte der Glocke
herab (s. Tafel 7, Fig. 11 L, Fig. 12 L , Fig. 15 L). Hier spaltet es sich in zwei Halbkanäle, die nun
die beiden soliden Plasmazapfen in sich aufnehmen und sie mit einer bis zur Mitte der medianen
Scheidewand reichenden Hülle versehen (s. Tafel 7, Fig. 5 L, Fig. 6 L x). Es ist demnach nicht vollkommen
richtig, wenn S ä f f t i g e n behauptet, der Glockenhohlraum könne mit dem Ligamente nicht
kommuniziren, weil der Ligamentstrang in seinem grössten Theile s o lid sei.
Diese Betrachtungen führen uns zu der Frage, ob zwischen dem Ligamentraume und der
Glockenhöhlung ein direkter Zusammenhang existirt. G r e e f f hat diese Frage entschieden verneint, indem
er nachwies, dass bei Echinorhynchus polymorphus der in die Uterusglocke eintretende Zipfel des Ligamentes
vollkommen solid ist. L e u c k a r t hingegen hält es selbst bei Echinorhynchus angustatus für möglich,
dass die Eier auch durch Vermittlung des Ligamentum Suspensorium, das er als hohles Rohr eintreten
sah, in die Uterusglocke gelangen können.
Wenngleich ich auch fest überzeugt bin, dass bei einer ganzen Reihe von Spezies — ich führe
hier nur Echinorhynchus clavaeceps, Echinorhynchus gigas und Echinorhynchus moniliformis an — der
Ligamentraum mit der Glockenhöhlung direkt kommunizirt, so muss ich doch gerade für Echinorhynchus
angustatus, Echinorhynchus haeruca, Echinorhynchus porrigens, Echinorhynchus strumosus und Echinorhynchus
trichocephalus die Möglichkeit einer derartigen direkten Ueberleitung mit aller Entschiedenheit in
Abrede stellen, da' hier das untere Ende des Ligamentes infolge der Einfügung der beiden massiven
Plasmazapfen für jeden festen Körper unwegsam geworden ist.
Die Form der die mediane Glockenscheidewand bildendenden beiden Zellenpaare ist bei
Echinorhynchus porrigens (s. Tafel 8, Fig. 37) im Grossen und Ganzen die gleiche, wie bei Echinorhynchus
angustatus, während Echinorhynchus strumosus (s. Tafel 8 , Fig. 2) in dieser Hinsicht Verhältnisse
aufweist, die eher an Echinorhynchus haeruca erinnern. Nur im Grunde der Glocke ist die Anordnung
der betreffenden Bildungen eine etwas andere. Legen wir einen Schnitt durch diese Gegend, so tritt
uns die mediane Scheidewand in Form eines Rechteckes, das wiederum aus vier fast gleich grossen
Rechtecken sich zusammensetzt, entgegen1). Die Glockenhöhle beschränkt sich auf zwei ziemlich
schmale laterale Gänge. Die dorsalen Zellen verschmelzen mit ^einander und bilden einen Zapfen
(s. Tafel 8, Fig. 4 lgv), dessen seitliche Flächen den Taschenmuskelzellen zur Insertion dienen. Das
ventrale Zellenpaar behält seine ursprüngliche prismatische Form bis zu seinem hinteren Ende bei. Die
beiden zugehörigen Kerne findet man ungefähr in der Mitte des ventralen Glockenmundes (s. Tafel 8,
Fig. 4 gv, Fig. 5 gv). Ferner muss ich noch hervorheben, dass vom Ligamentum Suspensorium des
Echinorhynchus strumosus dicht oberhalb des vorderen Glockenrandes ein dünnes Band sich ablöst, das
in der ventralen Medianlinie der Innenwand des Uterusglocke sich anheftet (s; Tafel 8, Fig. 2).
i) Denken wir uns, dass die vier prismatischen Zellen der Scheidewand auf Kosten ihrer Länge an Umfang
t, so gewinnt der Tubengrund ganz das nämliche Aussehen, wie die gleiche Partie der Riesenkratzerglocke.
Eigenartig ist die Form der Glockenscheidewand beim Echinorhynchus trichocephalus. Das
mediane Zellenpaar beginnt eine kurze Strecke vor dem oberen Rande des Taschenmuskels, und zwar
in Form zweier schmaler Platten, die sich in der ventralen Medianlinie an der Glockenwand anheften.
Verfolgen wir sie auf lückenlosen Schnittserien weiter abwärts, so sehen wir sie sich zunächst von der
Bauchwand der Tuba ablösen, dann in schräger Richtung die Glockenhöhle durchsetzen und schliesslich
mit der dorsalen Fläche der Glocken wand in Verbindung treten. An dieser Stelle zeigen beide Medianbänder
grosse, ov-oide Anschwellungen, in deren Zentrum je ein sphäroider Kern ruht (s. Tafel 8,
-Fig. 11 lgv), . Das Endstück dieser medianen Scheidewandzellen zieht sich in einen dünnen Strang aus,
der sich bis zur Mitte der .Oviduktzellen verfolgen lässt (s. Tafel 8, Fig. 12 lgv, Fig. 16 lgv, Fig. 17 lgv).
Die beiden anderen Scheidewandzellen besitzen eine sehr flache Bandform. Sie reichen mit ihren
vorderen Enden bis zur Mitte der Glocke, wo sie sich an deren innerem Sarkolemmabelage anheften.
In ihrem weiteren Verlaufe schmiegen sie sich den lateralen Wänden der medianen Zellen eng an
(s. Tafel 8, Fig. 11 lgd). Unmittelbar unter jener Stelle, wo wir in dem medianen Zellenpaare die
.Kerne vorfanden, schwellen auch die lateralen Glockenstränge zu zwei mächtigen Kernbeuteln (s. Taf. 8,
Fig. 12 lgd, Fig. 16 gv, Fig. 17 gv) an, deren hintere Ränder bis zu den Lippenzellen .herabreichen.
Weiter abwärts nehmen die lateralen Zellen wiederum eine breite, dünne Bandform an (s. Tafel 8.
Fig. 16, Fig. 17 lgd), und verbinden nun die grossen Kernbeutel der lateralen Scheidewandzellen mit
■ den Taschenmuskelzellen.
Die Uterusglocke des Echinorhynchus gigas stellt einen mächtigen Ringfaserschlauch von an-
.nähernd glockenähnlicher Gestalt vor, dessen vorderer Rand in seinem ganzen Umkreise mit der Wand
des dorsalen Ligamentschlauches verwachsen ist. Die Uterusglocke bildet also; gewissermaassen die direkte
.Fortsetzung der Ligamentwandung und müsste wohl ohne Kenntniss der Entwickelungsgeschichte als ein
differenzirter Theil der letzteren betrachtet werden. Sie erreicht beim völlig ausgewachsenen Riesenkratzerweibchen
eine Länge von 3 — 3,2 mm bei einem Durchmesser von circa 1 mm. Ihre äussere
Form ist entsprechend dem Kontraktionszustande der sie bildenden Ringmuskulatur sehr beträchtlicher
Veränderungen fähig. Obgleich nun auch Glocke und Ligament ein kontinuirliches Ganzes bilden, so
lassen sich doch beiderlei Gebilde scharf von einander abgrenzen, weil nämlich in den oberen auf-
gewulsteten Glockenrändern die beiden Röhren entlang ziehen, die mit den in die Leibeshöhle frei
hineinragenden flockigen Aufsaugscheiben des Exkretionsapparates, den Nephridien, in Verbindung
: stehen und oben als deren Ausführungsgänge bezeichnet wurden.
In histologischer Hinsicht gleicht die Uterusglocke des Riesenkratzers (s. Tafel 7, Fig. 13 T)
trotz ihrer enormen Grösse doch vollkommen der Tuba der beiden kleineren Spezies. Wie letztere, so
:ist auch sie das Aequivalent zweier Zellen, die ihre Spuren in zwei grossen, ovalen Kernen hinterlassen
haben. Es sind dies die grössten Kerne des ganzen Leitungsapparates. Merkwürdigerweise findet man
: sie nicht wie bei Echinorhynchus angustatus oder Echinorhynchus haeruca in der Rückenfläche, sondern in
der Mitte der beiden Seitentheile. Sie ruhen in zwei mächtigen, weit in die Glockenhöhle einspringenden
Markanschwellungen, die in jeder Hinsicht mit den gleichnamigen Bildungen an den Muskelfasern der
Leibeswand übereinstimmen.
Der hintere ¡Rand der Uterusglocke ist an der Bauchseite tief bogenförmig ausgeschnitten und
;mit den oberen stark .aufgewulsteten Lippen der ventralen Ligamentschlauchöffnung verwachsen