in den Röhren der Hamburger Wasserleitung, welche unter einem Druck von 2 1/*—5V2 Atmosphären
stehen, nachgewiesen.
Ueber die Zeit des Vorkommens sei nur so viel gesagt, dass PI. fungosa und repens am frühesten
zur eigentlichen Blüthe gelangen, nämlich im Juni, wo die übrigen Formen zwar ebenfalls schon
vorhanden, aber noch weit von ihrer grössten Entfaltung entfernt sind. Ende des folgenden
Monats sinken sie von diesem Gipfel rasch auf ein Niveau herab, auf dem sie sich bis zum Herbst
halten, um zuweilen im Spätsommer eine kurze Nachblüthe zu erfahren. Fredericella erreicht im August
und September ihre grösste Verbreitung, ebenso Cristatella, welche die untergetauchten Theile der
Wasserpflanzen dann stellenweise in dichten Massen bedeckt. Diese Formen, die im October ’absterben*),
werden von Paludicella überdauert, welche bis in den Winter hinein fortbesteht.
*) Noch am 28. Oct. 1888 fand ich in Preil Kolonien von Cristatella in grösser Zahl.
Znr Anatomie und Entwickelungsgeschichte.
Indem ich zur Darlegung meiner ferneren Untersuchungen, namentlich der entwickelungsgeschichtlichen
Befunde, übergehe, empfiehlt es sich, der Kluft, welche unsere Fauna in zwei weit auseinanderliegende
Gruppen trennt, von vorn herein Rechnung' zu tragen und zunächst die zahlreichen
Pkylactolaemen einer gemeinsamen Betrachtung zu unterwerfen, um dann erst die bei Paludicella Ehrenbergii
beobachteten Verhältnisse mitzutheilen.
A. Phylactolaemata.
Fr e d e r i c e l la . Pluma t e l la . C r i s t a t e l l a * ) .
a) Ueber Knospung und Statoblastenbildung.
Ueber die Knospung der Phylactolaemen haben Allman**), Metschnikoff***) und Nitschef) werth-
volle Angaben gemacht. Während der erste bei seiner noch unvollkommenen Kenntnis des anatomischen
Details die Knospe für ein einfaches Product der „Endocyste“ hielt, wies Metschnikoff in einer kurzen,
aber bedeutsamen Notiz ihre Entstehung aus b e id e n Schichten der Leibeswand an der geschlechtlich
entwickelten Larve nach und entwarf in grossen Zügen ein Bild, wie sich die Keimblätter am Aufbau
der wichtigsten Organe betheiligen. Nitsche gelang es durch Anfertigung von Schnitten, nicht nur die
Angaben Metschnikoffs allgemein zu bestätigen, sondern auch die einzelnen Vorgänge genau zu verfolgen
und die Bildung der Polypide auf das mit Faltung und Einstülpung verbundene Wachsthum der beiden
Constituenten des Integuments zurückzuführen. Trotz der Gewissenhaftigkeit seiner Untersuchungen aber
.*) Lophopus habe ich nicht untersuchen können.
**) Monograph S. 35 f.
***) Bull, de l ’Acad. de St. Pötersbourg. Vol. 15, S. 507 f. 1871.
t ) Beiträge zur Kenntnis der Bryozoeh. Heft III: Ueber die Knospung der Br. 1876. Zschr. f. wiss. Zool
XXV Suppl.-Bd. u. separat. Ich citire: Nitsche, Knospung.
BibHothec« Zoologie*. Heft VI.