o rt häufige Acraea Andromache $ und diese Aehnliclikeit wird durch die schwarzen Flecke um die Zell-
mitte der Vorderflügel gehoben, welche dem Reste des dritten Basalbandes entsprechen dürften^
Di e G a t t u n g e n d e r T h a i s -G r u p p e .
Die vier von E. S c h a t z in diese Gruppe gestellten Gattungen haben mit der Papilio - Gruppe
noch die fünfästige Radialis der Vorderflügel und meist die Präradialzelle der Hinterflügel gemein und
unterscheiden sich besonders durch das Fehlen des erst secundär im Puppenflügel auftretenden Cubitalsporns
der Vorderflügel der Papilionen und die stark verlängerten Palpen. Da die Nahrungspflanzen (Aristo-
lochiaceen) ihrer Raupen nähere Beziehungen zu den Aristolochienfaltern andeuten, ist Zeichnung und
Flügelform der Falter v o n . besonderem Interesse. Die ursprünglichsten Gattungen haben wir sicherlich in
Sericinus Westw. und Armandia Blanch. zu sehen, welche sich durch einen kräftig entwickelten Hinterflügelschwanz
auszeichnen. Nach dem Verlauf des dritten Radialastes der Vorderflügel vom Zellende selbst
is t wiederum unstreitig Sericinus als die ursprünglichere der beiden anzusehen.
Die Gattung“ Sericinus Westw.
Sericinus Wahrscheinlich gehören die vier von G r a y und R e a k i r t unterschiedenen Formen alle zu nur
e i n e r A rt, die wir mit dem ältesten Namen als S. Telamon Don. bezeichnen können und welche ausschliesslich
dem chinesischen Faunengebiet angehört. Während alle diese Varietäten sich in der grossen
Länge des gleichmässig breiten Schwanzes am dritten Medianast gleichen, ist doch die Zeichnung äusserst
variabel, und zwar ist sie bei den Weibchen reicher und zugleich gleichmässiger als im männlichen
Geschlecht. Am entwickeltesten scheint sie bei der von G r a y als S. Fortunei unterschiedenen Weibchenform
aufzutreten, welche wir deshalb auch der Beschreibung zu Grunde legen wollen.
Am Vorderrande der Vorderflügel finden wir hier ein unentwickeltes erstes und ein breiteres
zweites, und drittes Basalband, die sich bis zum Innenwinkel der Hinterflügel verlängern, und von denen
das zweite und dritte sich auf der Unterseite der Hinterflügel aus Flecken zusammensetzen, während sie
oben eher continuirliche Bänder bilden. Ausserhalb des letzten Basalbandes liegt ebenfalls in der Vorder-
flü°elzelle ein durch das hinten vollendete Zusammenfliessen zweier Zellbinden abgeschlossenes viertes
Zellband, während das fünfte sich breit bis zum Hinterrande fortsetzt und im letzten ßändfelde einen
r o t h e n K e r n entwickelt. Anscheinend tr itt auch das Terminalband zu dem fünften hinzu und das im
ersten und zweiten Randfelde ebenfalls rothgekernte Inframarginalband an das fast ganz verdunkelte
Inframarginalband heran. Wie die Vorbinde zeigt auch die Marginalbinde einen geschlängelten Verlauf.
Von diesen Binden setzt sich vorerst die zwischen dem dritten und fünften Zellbande gelegene Innenbinde
bis zum Innenwinkel der Hinterflügel fort. Ebenso findet sich das rothgekernte fünfte Zellband in den
rothgefüllten Augenflecken wieder, die vom zweiten bis vierten Randfelde auch oben auftreten und sich
unten vom sechsten, oben schon vom vierten Randfelde an zu einer prächtig blutrothen Schmuckbinde
vereinigen. Letzterer schliesst sich nach aussen vorn noch die Vorbinde, das Submarginalband, die
Marginalbinde und das Postmarginalband an , doch gehen diese Zeichnungen hinten in dem breiten blaugekernten
Submarginalbande auf. Bei dem Männchen treten nun die ursprünglichen Zeichnungen, wie sie
das Weibchen bewahrt hat, infolge gesteigerter Aufhellung stark zurück. So bleiben in der Vörderflügelzelle
meist nur drei Zellbänder ü b rig , deren eines an der Basis liegt und als zweites Zellband anzusehen
ist während das mittlere dem vierten entspricht und das Terminalband ebenfalls auftritt. Doch erhält
sich ausserdem noch mehr oder weniger unzusammenhängend ein rothgekernter Rest des Inframarginalbandes,
der mit letzterem anscheinend verbundene rothgekernte Rest des fünften Zellbandes am Innenrande
und einzelne dunkle Submarginalflecke. Auf die Hinterflügel setzt sich manchmal noch das zweite Basallband
* stets abe r, wenn auch in seiner Continuität unterbrochen, auch das Schmuckband fo rt, das einen
leuchtenden Innenrandswinkel bildet und hinten von dem schön blaugekernten Innenrest des Submarginalbandes
eingeschlossen wird.
Diese Art dürfte sich ganz besonders zu Untersuchungen über etwa in der Veränderung der
Zeichnungen eintretende Gesetzmässigkeiten eignen, welche den Rahmen der A rt allerdings nicht überschreiten
würden.
Die Gattung- Armandia Blanch..
Diese bisher in zwei einander nahe stehenden Arten, Armandia Thaitina Blanch. und A . Lidderdalii Armandia
Atk., bekannte, auf das tibetanische Hochland beschränkte Gattung zeichnet sich durch den Ursprung des
dritten Radialastes vom Gabelstiel als abgeleitet au s, wenngleich die Präradialzelle der Hinterflügel noch
[gut entwickelt ist. Ihre Arten tragen ausser dem entwickelten Schwanz am dritten Medianast noch zwei
[stark verlängerte Zacken an den Cubitalästen, wie wir sie z. B. in der Dawwws-Gruppe der Rinnenfalter
finden: so wird es wahrscheinlich, dass Armandia sich wie die übrigen Gattungen der Gruppe vom Papilio-
[Stamme entwickelte, ehe die Scheidung desselben in die Untergattungen eingetreten war. Wie bei Sericinus
[ist der Leib noch längsgestreift und die Fühler sehr kurz und kaum merklich am Ende verdickt. Sehr
merkwürdig und zugleich sehr ursprünglich ist die Zeichnung, welche an dem Weibchen von A. Thaitina
näher untersucht wurde. So finden wir in der Vorderflügelzelle drei starke, anscheinend secundär verbreiterte
Bänder, deren erstes dem ersten und zweiten Basalbande entspricht und wie das dritte bis zum
Hinterrande verläuft, während das vierte durch die Vereinigung zweier Binden am Hinterrände der Zelle
aufgelöst is t, das fünfte aber wieder bis zum Hinterrande geht. Dagegen steht die letzte Zellbinde
noch mit der Vorbinde in Verbindung und schliesst so das Terminalband ab. Hieran schliesst sich ein
breites, aber durchgehendes Band, das in seiner Vorderhälfte einen Bindenrest träg t, der wohl der Infra-
marginalbinde .entspricht. Gegen den Rand finden sich drei weitere Binden, welche als Zwischen-,
Submarginal- und Randbinde anzusehen sind, und das Flügelende säumt ein breites Postmarginalband ein.
So sind bei dieser Art unter allen bisher besprochenen die ursprünglichsten Verhältnisse der abwechselnd
verlaufenden Binden und Bänder erhalten. Von diesen Bändern geht der grösste Theil auch auf die
Hinterflügel über: doch wird ihre Verfolgung dadurch sehr erschwert, dass die Randfelder der Hinterflügel
sich vom vierten an bedeutend und zunehmend verschmälern, sodass z. B. das zweite Randfeld stark
unterdrückt ist. Dadurch wird der Verlauf besonders der äusseren Binden treppenartig gebrochen und
vermag nur eine genauere Vergleichung die zusammengehörigen Felder zu ermitteln. Das dritte Basalband
begrenzt aussen eine sich winkelig an den Innenrand ansetzende äussere Basalbinde und innen die
das vierte Vorderflügelzellband umfliessende Innenbinde, welche sich bis zum Innenwinkel hinzieht. Hinwiederum
sind die folgenden Bänder und Binden nur am Vorderrande der Hinterflügel, in den ersten Randfeldern,
unterscheidbar und treten schon im fünften Randfelde theilweise zusammen; nur die orangegelben
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