Pharmacophagus: Papilio s. s tr .: Cosmodesmus:
VII. P h a la e c u s -Gr.
Ascanius Cr. (Brasilien)
Bunichus Hb.
Aijcmis F. (Brasilien)
| V. T o rq u a tin u s -G r .:
j j P. torquaürus Esp. $ Bectoride
III. B a r r is ia n u s -G r .:
Barrisianus Swains, cf 9
? Lysithous Hb. cf 9
VI. G u n d la c h id n u ^ -G r . :
Gundlachianus Feld. (Cuba)
IV. Ga iguanabus-Gv .\,
' Pelaus Westw. 9
V. M o n te zum a -Gr.:
Montemma Westw. (Mexico)
IV. T h ym b ra e u s -Gr.:
Aconophos Gray cf 9
Pomponius Hopffr. cf 9
IV. P h o tin n s -G r .:
Photinus Westw. (Mexico)
I I . C o h o r te .
VI. P h a r n a c e s -Gr. z. Th.:
Pharnaces cf $
V. T o r q u a tin u s -Gr.:
Tolns Godm. et Salv. 9
IV. C a ig u a n a b u s -G r .:
Erostratus Westw. 9
~ (== Bhetus Gray)
III. A s c l e p iu s -G r.:
Asclepius 9 Garamas Hb.
IV. T h ym b ra e u s -G r.:
Thymbraeus Boisd. cf 9
III. P r o to d am a s -Gr. (Südamerika)
:
Be lm Cr. cf resp. 9 (Brasilien)
Grassus F. „
Protodamas Godt.
IV. M en to r-G r .:
Polycaon Cr. 9 var. Piranthus
Cr. resp. Androgeos Cr.
IV. B u r ym a n d e r -G r .:
Cleotas- Untergr.:
Bitias Godt.
i
VI. B a rm o d iu s -G r . :
Choridamas Boisd. cf 9
Phgon Luc. cf 9
II. P o ly d dm a s -Gr. (Central-
und Südamerika):
Xenodamas Boisd. (Neu-Gra-
nada)
Polydamas L. (Brasilien)
VI. B a rm o d iu s -Gr.:
Therodamas Feld, cf 9
Byperion Hb. cf 9
I. P h ile n o r - Gr. (Central- und
Nordamerika):
VUliersii Godt. (Cuba)
Philenor L. (Central- und
Nordamerika)
I. C o h o r te . ✓
IV. C a ig u a n a b u s -G r.:
Gaiguandbus Poey 9
III. T r o i lu s -G r.:
Troilus L. cf 9
H a. B a u n u s -Gr.:
Turnus L. 9 Glaucus L.
I I . C o h o r te .
X a n t ic l e s -Gr.:
Xanticles var. 9 Philenora
(Panama)
I. C o h o r te .
Vergleichen wir nun die Uebersichtstabellen der indo-australischen und amerikanischen Papilionen,
wie wir sie auf p. 87, 88 und p. 93, 94 gegeben haben, mit einander, so finden wir zunächst unter den
zwar selbstständig und unabhängig von anderen Formen, aber doch unter verschiedenen Localeinflüssen
entwickelten Modellen ein in der Hauptsache gemeinsames Entwickelungsprincip: die hellen Binden zuerst
der Vorder-, dann der Hinterflügel werden, im Allgemeinen von aussen nach innen, mehr und mehr durch
Verdunkelung verdrängt, und zugleich treten meist die Medianschwänze der Hinterflügel bis zur allmäligen
Abrundung der letzteren zurück.
Da wir dieselben Grundzüge der Umbildung nun auch bei den Rinnen- und Segelfaltern finden,
dürfen wir in ihnen eine für die Artentwickelung der Papilioniden allgemein geltende Entwickelungsrichtung
erblicken, welche die Umwandlung der Arten anbahnen hilft und, wie E im e r bereits hervorhob,
im Männchen zuerst in Erscheinung tritt. Ob diese Gesetzmässigkeit ihre „inneren Ursachen“ hat oder
auf äussere Einflüsse oder die natürliche Auslese zurückzuführen ist, hoffe ich an einem anderen Orte
erörtern zu dürfen; jedenfalls lässt sich auch die letzterwähnte Ansicht vertheidigen.
Trotz der allgemein geltenden Grundzüge der Entwickelungsrichtung erreicht nun die Aehnlichkeit
unter den Aristolochienfaltern beider Faunengebiete doch keinen so hohen Grad, dass wir Arten der einen
in Artengruppen der anderen Region ungezwungen einreiben dürften. So sehen w'ir, dass auch auf verwandtes
Bildungsmaterial doch noch der Einfluss derselben Existenzbedingungen einzuwirken hat, um in
engeren Grenzen verwandte Artenverbände hervorzubringen.
Dieser Einfluss der physikalisch-chemischen Localbedingungen genügt aber noch nicht, um
mimetische Formen zu schaffen, denn die Entstehung der letzteren verlangt zuerst zwei s o c io l o g i s c h e
Factoren: das Vorherrschen eines von den Feinden der betreffenden Abtheilung bereits als geschmackswidrig
gemiedenen Modells und das Vorhandensein einer selteneren, meist nicht immunen Art, welche im
Stande ist, nach bestimmten Richtungen hin wenigstens im weiblichen Geschlecht zu variiren.
Dass wir in den Gruppen der mimetischen Papilionen, welche anscheinend bestimmten Entwickelungsstufen
der Aristolochienfalter entsprechen, nun aber keine blossen Parallelstufen der Entwickelung
auf Grund „innerer constitutioneller Ursachen“ erblicken dürfen, sondern nur Anpassungserscheinungen
vor uns haben, die innerhalb der Gruppe allein von der local beschränkten, in ihrer Existenz bedrohten
A rt ausgingen, zeigen uns die Uebersichtstabellen. Es passten sich z. B. in der indo-australischen Fauna
Vertreter der Ascalaphus-Gru^s der Rinnenfalter (V) an die Sempen-Gruppe (VI), die Doubledayi-Gruppe (III)
und die JopAon-Gruppe (II) der Aristolochienfalter an. "Weiter ähneln- die Vertreter der südamerikanischen
Ariarathes-Gruppe der Segelfalter nach ihren einzelnen Arten sowohl Angehörigen der Laerlias-Cohorte
{Protodomas - und Polyäamas- Gruppe, I I I—II) als den Formen der höchst entwickelten Gruppen der
Ascanides- Cohorte (Aeneas- und Vertumnus-Gruppe, X—IX) der Aristolochienfalter.
So passen sich die einzelnen Angehörigen der mimetischen Gruppen Aristolochienfaltern von verschiedener
Entwickelungshöhe an, denn als Modell dient stets nur die auch am Verbreitungsort des Nachahmers
herrschende und zugleich zur Anpassung geeignetste Art. Weiter verbreitete häufige und zugleich
oft die einzigen localen Vertreter ihrer Sippe darstellenden Aristolochienfalter können daher den verschiedensten
Gruppen als Modell dienen. So passen sich an Ph. Polydorus L. Angehörige der Ascalaphus-,
Pammon- und Gambrisius-Gruppe der Rinnenfalter, an Ph. Liris Godt. solche der Oenomaus- und Pammon-
Gruppe, an Ph. Polyphontes solche der Ascalaphus- und Pawmow-Gruppe an.
In Südamerika werden diese Anpassungsverhältnisse dadurch noch complicirter, dass an ihnen
auch die Segelfalter Theil nehmen. So erinnern nicht nur Formen der Asclepias-Gruppe, sondern auch