verdunkelten Männchen gleichen durch1 die tie f rauchbräunen, kaüm getüpfelten Hinterflügel und den
herrlichen Blauschiller der verschieden schwach aufgehellten Vorderflügel wiederum den1 Männchen von
Euploea Linnaei Moore. #
Aus stärker aufgehellten Formen, die an P . Clytia L. erinnerten, gingen wohl die hellen, ebenfalls
Danaiden gleichenden Formen mit kürzeren Fühlern hervor, von denen der kleine P . epycides Hew.
(Sikkim), der noch einen auffallenden orangenen Analtüpfel auf den Hinterflügeln besitzt, an Danaus
similis L. erinnert. Auch der ebenfalls stark aufgehellte grössere celebensische P . Veiovis Hew., den
K i r b y nach dem Vorgänge von W a l l a c e zwischen Angehörige der Segelfalter stellte, gehört hierher.
Bei ihm ist besonders das Weibchen sehr durchsichtig und in der Vorderflügelzelle schneeweiss aufgehellt;
das Analauge ist oben schon durch Aufhellung erloschen. So erinnert diese Form etwas an Danaus
Ismare Cr. (Celebes).
Durch weitere Ausbildung der mimetischen Anpassung fällt das Analauge ganz fort. Zugleich
bildet sich die Aehnlichkeit mit bestimmten Danaiden noch stärker aus. So erinnert P . Govindra Moore
(Himalaya) durch die braune Färbung der Hinterflügelrippen ausserhalb der Zelle und auf der Unterseite
vergi. Taf. vii. schon an Danaus Tytius L., welche Aehnlichkeit bei P . Agestor Gray (Sikkim) den höchsten Grad erreicht.
Denn bei dieser Art gleichen in beiden Geschlechtern die Vorderflügel durch die zarte blaugraue
Bestäubung ihrer Aufhellungen täuschend den fast glasigen durchsichtigen Stellen des Vorderflügels von
Danaus Tytius und haben auch die Hinterflügel eine diffusere rothbraune Färbung angenommen, während
die weissen Querringe des dunklen Hinterleibes noch an P . Govindra Moore erinnern.
Voiienhovii-Gr. Um wieder auf die Capaneus-Grrnppe zurückzugreifen, so sehe ich P . Vollenhovii Feld. (Timor)
mit äusserst kurzem Schwänzchen, über beide Flügel laufender Aussenzell- und rückgebildeter Submarginalbinde
der Hinterflügel als letzten Ausläufer einer an P . Hypsicles Hew. (Neu - Caledonien) erinnernden
Form an, während Arten wie Hipponous Feld. (Luzon) zu der Pammon- Gruppe überführen dürften,
welche aus den durch den mimetischen Polymorphismus ihrer Weibchen ausgezeichneten, von W a l l a c e
zuerst genauer unterschiedenen F o rm en ') P . Pammon L., P . Theseus Cr., P . Alphenor Cr. und P . Nicanor
Feld, besteht, unter denen die Männchen der beiden letzten Arten fast oder ganz schwanzlos sind.
Pammon-Gr. Daher sehe ich den auf das indische und chinesische Festland, Malacca und Ceylon beschränkten
P . Pammon L ., der in beiden Geschlechtern constant geschwänzt i s t, als der Grundform am nächsten
stehend an. Die weissen Nageltüpfel am Aussenrande der normalen Vorderflügel sind dieser Gruppe
eigenthümlich und entsprechen wohl einer Verlängerung der Saumtüpfel: auch hier sind sie im sechsten
Randfelde wie bei P . Hipponous gedoppelt.
Von den verschiedenen Weibchen von P. Pammon entsprechen einige nun fast durchaus den Männchen
(W a l l a c e , 1. c. Taf. I I , Fig. 3), nur ist ihre Grundfarbe weniger tief verdunkelt.; ' So tritt auf der
Oberseite des achten Randfeldes der Hinterflügel noch Rand- und Submarginalbinde hervor und ist erstere
au f der Unterseite orangeroth, statt, wie bei dem Männchen, weisslich.
Eine weitere Weibchenform entsteht durch zunehmende Aufhellung der Hinterflügel, indem alle
unten angelegten Randmonde auch auf der Oberseite orangeroth auftreten, während zugleich die Submarginalbinde
sich in zerstreute Blauschuppen auflöst.
l) Vielleicht bilden P. Pammon, Theseus, Alphenor und Nicanor nur e in e Art.
Aus diesen Formen, die wir als rückgeschlagen bezeichnen müssen, entsteht nun durch Umbildung
[der gegebenen Binden die mimetische Anpassung. Die Vorderflügel verschmälern sich am Aussenrande
[ und zacken sich zugleich seicht a u s : so werden die Nageltüpfel zu gewöhnlichen schmalen Saummonden
ireducirt. Zugleich bildet sich ausserhalb der Zelle eine von hinten theilweise in letztere eindringende,
[durch die dunklen Rippen und Intercostalstreifen durchbrochene Aufhellung der Mittelbinde wie bei den
I Aristolochienfaltern der Jophon- Gruppe. Weiter bilden sich auf den Hinterflügeln die Marginalmonde
| weiter au s , und auch'/ die Limbaltüpfel nehmen eine orangerothe Farbe an. Endlich wird durch zu-
[ nehmende Verdunkelung des zweiten und dritten Randfeldes die Mittelbinde vorn abgekürzt, während sie
[sich sonst bis über das Zellende ausdehnt und im siebenten Randfelde am Binterende, im achten aber
[sich vollständig orangeroth färbt.
Dieser einfacheren Grundform steht noch die auf dem Festlande häufigste Weibchenform,
$ Polytes L., am nächsten, welche an den P . aristolochiae L. erinnert und sich ihm speciell durch die Verbindung
der Mittel- mit der Marginalbinde des achten Randfeldes anpasst, die einen grösseren rothen
Analtüpfel vortäuscht.
Die ursprünglichere Zeichnung dieses Feldes erhält sich dagegen bei Polytes var. ceylonicus
(Ceylon), welcher auch die stärkere mehr grauweisse Aufhellung der Vorderflügel durchmacht, wie die
Ceylon-Varietät desselben Aristolochienfalters.
Eine dritte mimetische Varietät des Weibchens entsteht durch einseitige noch weitere Aufhellung,
[die sich auf einen ausserhalb der Zelle gelegenen und auf den innersten Theil der Vorderflügelbinde erstreckt.
[Zugleich verdunkeln sich die Hinterflügel und nimmt die mit dem Marginalmonde des achten Randfeldes
[vollkommen verschmolzene Mittelbinde eine gleichmässig dunkelrothe Färbung an , die höchstens mit
[blauen Stäubchen besäet ist. So gleicht diese auf Indien und Ceylon beschränkte Weibchenform be-
Isonders dem Weibchen des nur hier vorkommenden Aristolochienfalters P . Hector L., einer immunen Art
mit abgekürzter Subapical- und durchgehender Mittelbinde der stark gezähnelten Vorderflügel und etwas
I blau glänzenden Hinterflügeln, die zwei rothe Mondreihen parallel dem Aussenrande ausserhalb der Zelle
! tragen. Wie ih r Modell h at auch diese den P . Hector L. nachahmende weibliche Varietät dünnere Hinterflügelschwänze
als die übrigen mimetischen Weibchen. Die grosse Aehnlichkeit beider Formen täuschte
[selbst einen d e H a a n , der P . Romulus als das Weibchen von P . Hector bezeichnete.
Statt des Schwanzes träg t P . Theseus Cr., der auf J a v a , Sumatra, Timor und Borneo verbreitet p- Theseus
[ist, nur ein Zähnchen auf den Hinterflügeln. Die am meisten dem Männchen ähnliche Weibchenform
[besitzt wie Pammon L. noch ein kurzes aber deutlich spathelförmiges Schwänzchen, kleinere Limbaltüpfel
|au f den vorderen Flügeln und auf der Oberseite der Hinterflügel eine schwache bläuliche Bestäubung im
| achten und neunten Randfelde, die den Submarginalmonden entspricht; auch ist die Mittelbinde schmäler.
Die zweite Form der Weibchen (WTa l l a c e , Taf. II, Fig. 4) hat wieder in der Aussenhälfte auf-
jgehellte Vorderflügel, auch oben leuchtend vortretende rothe Marginalmonde und eine centrale Aufhellung
[der Hinterflügelmitte im fünften bis siebenten Randfelde, die hinten von einer rothen Tüpfelbinde ein-
Sgefasst wird, welche im achten Randfelde der Vereinigung des Marginal- mit dem Submarginalmonde,
im siebenten bis vierten dem letzteren allein entspricht. Dadurch entsteht eine solche Aehnlichkeit dieser
auf Java, Borneo, Timor vonkommenden Form mit Aristolochienfaltern (P. aristolochiae var. Diphilus Esp.),
[dass dieselbe von d e H a a n als Weibchen zu P . Polyphontes gerechnet wurde.
Blbliotheca zoologloa. Heft VIII. 7