grossen orangerothen Marginalmonde, die oben kräftig vortreten, rufen eine oberflächliche Aehnlichkeit
mit dem Aristolochienfalter P . Polydorus L. hervor.
Hierher gehört auch wohl P . inopinatus Butl. (Timorlaut), dessen Männchen nur noch in den
äussersten Randfeldern der Hinterflügel Monde besitzt, während dieselben bei dem Weibchen auf der
Oberseite auffallend gross und leuchtend hervortreten, sodass auch hier eine gewisse Aehnlichkeit mit
P . Polydorus L. entsteht, die durch die breite Vorderflügelbinde noch verstärkt wird.
Als ebenfalls zur Onnewws-Gruppe gehörige, allerdings durch geringere Grösse abweichende Form
sehe ich den von C. und R. F e l d e r wegen seiner fast vollkommen abgerundeten Hinterflügel in die
besondere Subsection D gestellten P . Ambrax Bsd. (Batjan, Neu-Guinea) an. Schon das Männchen kennzeichnet
sich durch die apicale Aufhellung der sammetschwarzen Vorderflügel und den breiten nur auf
der Oberseite der Hinterflügel entwickelten Spiegel als der Ormenus - Gruppe zugehörig, deren Ausläufer
diese A rt bildet. Es kommen hie r anscheinend nur mimetische Weibchen v or, welche aber selbst in
engeren Grenzen variiren und besonders durch die höhere Ausbildung (var."Ambracia, Kaiser-Wilhelmsland)
oder Unterdrückung (Amboina) des weissen Spiegels am Aussenrande der Vorderflügel meist
denjenigen Varietäten von P . Polydorus gleichen, welche mit ihnen zusammen Vorkommen. Die abgekürzte,
grade das Zellende noch umfassende weisse Mittelbinde d.er Hinterflügel ist am Innenwinkel roth
g efärbt, und somit wohl mit den Submarginal- und im achten Randfelde auch mit dem Marginalmonde
verschmolzen. Sonst treten die unten normalen Randmonde nur vom fünften Randfelde an auch oben
hervor, und wird damit die Aehnlichkeit des Weibchens mit dem P . Polydorus noch verstärkt. Ihren
Höhepunct erreicht die Verkümmerung der Form in der var. minor H o n r., die nur 55—57 nun spannt,
im Weibchen aber ebenfalls P . Polydorus L. gleicht.
Als peripherische, eine eigene Gruppe bildende Form, welche mit der Ormewws-Gruppe am nächsten
verwandt ist, sehe ich den von F e l d e r zum Repräsentanten seiner Section LX1 gemachten monomorphen,
stark an P . Erechtheus ? (Aegeus) erinnernden P . Anactus Macleay an. Derselbe zeichnet sich durch die
Kürze der Antennen und ihre dickere Keule, die starke Behaarung des Kopfes, die schmäleren Vorderflügel
mit ausgezogenem Vorderwinkel, die kürzeren Hinterflügel und breitere Mittelzelle der letzteren
aus. Die Zeichnung der Vorderflügel is t sehr ausgebildet. So liegen in der Vorderflügelzelle eine schmale
terminale und eine grössere mittlere Aufhellung; so zieht sich ausserhalb der Zelle eine entwickelte,
oben mehr erloschene und unregelmässige Mittelbinde hin, an welche sich eine ungleichmässig ausgebildete
Marginaltüpfelreihe anschliesst. Im Gabelfelde liegen somit z. B. drei Tüpfel, die je der Mittel-, Submarginal
und Marginalbinde entsprechen dürften ; dagegen is t im dritten Randfelde die Mittelbinde getheilt,
im sechsten bis siebenten auf die Hälfte verengt. Wie die basale Verdunkelung, setzt sich auch die
Mittelbinde der Vorderflügel au f die hinteren fort und verbreitert sich vom dritten Randfelde an so stark,
dass sie weit die Zelle umgreift, deren Ende ein breites Terminalband kennzeichnet, das wohl dem letzten
Zellbande der Vorderflügel entspricht. Dagegen ist die Ausbildung der sonstigen Hinterflügelzeichnung
sehr eigenartig. So sind die Randmonde unten unregelmässig entwickelt, der achte sehr gross und an
den Saum gerückt, der sechste und siebente nach aussen verschoben, der zweite und dritte weiss gefärbt.
Von ihnen treten nur die rothgefärbten vierten bis achten oben hervor; ebenso ist die Submarginalbinde
im zweiten bis dritten Randfelde nicht unterscheidbar. So werden wohl das zweite und dritte Randfeld
der Hinterflügel-Oberseite im Fluge andauernd von den Vorderflügeln gedeckt und dadurch eine bedeutende
Verschmälerung der freien Hinterflügelfläche bewirkt. Ebenso werden die kurzen Fühler ,, die orangenen
Palpen und Vorderhüften, die lebhaft orangegelben Flecke an der Rückenbasis, die gelbe Färbung des
Hinterleibsendes, die grau bestäubten Aufhellungen der Vorderflügel, welche glasige Stellen der Membran
vortäuschen, die anscheinend schmalen Hinterflügel mit fünf dunkelrothen Randmonden und stark nach
innen vordringender weiss leuchtender Mittelbinde dazu beitragen, dieser seltenen Art in beiden Geschlechtern
eine noch grössere, schon von C. und R. F e l d e r (1. c. p. 369) erwähnte Aehnlichkeit mit Eurycus
Oressida F. zu geben, als P . Erechtheus $ sie besitzt.
Dem P . Anactus steht wohl auch der P . Alcidinus Butl. (Aruinseln) näher, welcher wie der nahe Alcldlnus‘Gf-
verwandte P . Laglaizei Deyr. (Neu-West-Guinea) dem weiter verbreiteten Uraniid.en Alcidis Orontes Feld.
(Nyctalemon Agathyrsus Kirsch) auffällig gleicht. Die Zeichnung der Vorderflügel, deren Form an P.
Anactus e rin n ert, besteht aus einer oben schmäleren apicalen Binde und einer auf der Unterseite bis zur
Basis reichenden Aufhellung, die durch ein kurzes Terminal- .und ein dem von P . Anactus entsprechendes,
etwas über die Zelle verlaufendes viertes oder fünftes Zellband durchschnitten wird, während oben der
basale Theil innerhalb des Letzteren verdunkelt ist und von der breiten Mittelbinde nur ein schmälerer,
vom. Zellende bis zum Innenrande verlaufender Rest übrig bleibt. Sowohl die basale grünschwarze Verdunkelung
als d ie . grün weisse Mittelbinde setzen sich auf die Oberseite der Hinterflügel fo rt, und um das
deutliche Schwänzchen herum hellt sich auch der Aussenrand hellgrün auf. Auf der Unterseite der Hinterflügel
treten bei beiden Arten die letzten fünf Marginalmonde als gelbe Tüpfel hervor, die aussen schwarz
begrenzt sind. Das Submarginalband ist durch eine ziemlich regelmässige Reihe: schwarzer, im vierten
bis siebenten Randfelde gedoppelter Keilflecke, die Mittelbinde durch einen länglichen orange Fleck im
achten Randfelde vertreten, der die gelben Flanken der Uraniide vortäuscht. Am Kopf stehen wie bei
der Onwewws-Gruppe einzelne weisse Flecke, dagegen ist der Leib, oben grünlich-grau, seitlich aschfarbig
aufgeh eilt. Vielleicht bilden beide unterschiedene Formen, welche ich nie mit einander vergleichen konnte,
nur e i n e Art.
Auf Arten, welche sich wie' die der Godeffroyi-Gtrinpipe durch gleichartige Färbung und Zeichnung capanens-ör
in beiden Geschlechtern, den Besitz eines spathelförmigen Hinterflügelschwanzes und einer breiten, weissen,
durchgehenden Aussenzellbinde der Vorderflügel auszeichneten, dürfen wir einige kleinere Formen mit
beiderseits erhaltener Vorderflügelbinde zurückführen, so P. Canopus Westw. (Australien) und P . Hypsicles
Hew. (Neu-Caledonien). Dieselben geben sich aber dadurch zugleich als Seitenzweige des Stammes zu
erkennen, dass ihre Marginalmonde wenig oder nicht, die Submarginalmonde nur theilweise auf der Oberseite
der Hinterflügel hervorleuchten. Von ähnlichen Formen, bei welchen die Marginal-, Submarginal-
und Mittelbinde der Hinterflügel unten ganz regelmässig vom zweiten bis achten Randfelde ausgebildet
sind, oben dagegen theilweise fehlen, dürfte P . Capaneus West w. (Australien) noch der Stammform näher
stehen, obwohl die oben .normal ausgebildete Vorderflügelbinde auf der Unterseite stark abgekürzt ist.
An ihn schliessen sich die grossen übrigen Formen der $ everus-TJntergruppe an , bei welchen die Mittelbinde
der Hinterflügel auf der Oberseite am Innenrande abgekürzt ist und wie bei den Männchen der
Gam&nsms-Gruppe in beiden Geschlechtern einen Spiegel bildet. Die ursprünglicheren Formen zeichnen
sich aber noch an der Unterseite durch den Rest der Vorderflügelbinde, die durchgehende Mittel-, Submarginal
und Marginalmondreihe der Hinterflügel aus, so P . Severus Cr. (Moluccen).
Als abgeleitetere Art ist P . Helenus L. (Philippinen, Celebes, Malacca) anzusehen, dessen verschiedene
Varietäten manchmal die Continuität der Mittelbinde auf der Unterseite der Hinterflügel erhalten
zeigen (var. Prexaspes Feld., Isivara W h ite, Malacca), während sie bei anderen (var. Hystaspes Feld.,