schwarz, der Céphalothorax dagegen wie bei Cycl. fuscus blau-grün gefärbt. Im allgemeinen war das
Tier sehr k r ä f t i g g e b a u t und erinnerte dadurch, als' auch besonders durch seine Crûsse mehr an
Cycl. f usais als an die andere Art. Eihallen waren noch nicht entwickelt; wohl aber waren die: Ovidukte
dicht mit zur Ablage reifen Eiern erfüllt.
Diese drei Individuen zu einer besonderen Varietät, Oder wohl g a r zu einer besonderen Art zu
erheben, würde ich für entschieden unrichtig halten. Das n u r g a n z a u s n a h m sw e » s S '« A u f t r e t e n
d i e s e r F o tm e n u n d d e r U m s t a n d , d a s s d i e K ö r p e r e ig e n f f f im l ic h k e i t e n d e r s e lb e n g l e i c h -
s am e i n G em i s c h d e r j e n i g e n v o n C y c l. f a s e « . u n d G y s i. a l b i d u s r e p r ä s e n t i e r e n , lassen
wohl die bereits ausgesprochene Annahme nicht unberechtigt erscheinen, d a s s w ir es h i e r m i t
B a s t a r d e n b e i d e r A r t e n z u t h u n h a b e n . Diese Ansicht wird natürlich so lange' nur als V e r m
u t u n g , gelten müssen, bis nicht durch p l a n m ä s s i g a n g c s t e l l t e E x p e r im e n t e ihre Richtigkeit
erwiesen ist.
Die Nachkommen dieser. Bastarde habe ich leider nicht beobachten können, da das geschlechts-
reife, zuletzt charakterisierte Individuum isoliert, sehr bald abstarb. Ob die Nachkommen sofort oder nach
einigen Generationen’ zu den sich kreuzenden Formen zurückkehren werden, das sind Fragen, deren
Lösung gleichfalls späteren experimentellen Untersuchungen Vorbehalten ist.
Zu diesen Mitteilungen will ich nun die Angaben der R i c h a r d 's e h e n Diagnose des „ Cycl.
tenuicornis Claus var. distinctus“ fügen. Die Varietät unterscheidet sieh von dem typischen Cycl. tmui-
covTvis Claus C== albidus Jurinc) .
1. „Par l’absence des rangées des petites dents sons les articles 0, 9, 10, 11, 12, 13.
(Diesc-Angabe ist insofern ungenau, als b ei der typischen Form die Dornenreihen nicht am
achten bis dreizehnten, sondern am achten, neunten, zehnten, zwölften, dreizehnten, und v ie rzehnten
Segmente auftreten.)
. 2. P a r la longueur considérable de la soie externe de la farcit.“
3. Durch den Bau des rudimentären Füssehens: „La patte rudimentaire au lieu de porter 2
soies, laterales courtes (l’externe large et forte) au deuxième article, porte 3 soies trè s
longues terminées en pointe effilée, ciliées, presque toutes, les trois de même longueur.“ —
Diese Angabe ist entschieden die wichtigste, beruht abe r auf einem Irrtum e: das ru d imentäre
Füsschen der typischen .Form träg t nicht zwei kurze, seitliche Borste:: am
- zweiten Segmente, sondern ist genau so gebaut, wie es R i c h a r d für die var. angiebt,
4. Durch die relative Grösse und die Bildung des Sinneskölbens am zwölften Segmente, der
ersten Antennen: „L’organe de Leydig du 12« article des antennes antérieures consiste en
une partie basale de même longueur que l’organe proprement dit qui est cylindrique;
l’organe entier atteint seulement les Vs du 13« article quoique Cette variété soit plus grande
que le typ, chez qui l’article basai de l’organe de Leydig est plus court que l’organe
proprement dit qui est conique. L’organe entier chez le type atteint l’extrémité du 13«
article.“
5. „Cette variété est plus grande que tous les C. tenuicornis types que j ’ai trouvés. ‘
6. „Le corps est plus fort est plus convexe.“
7. „Elle ne porte pas les ovisacs aussi écartés que l’espèce typique.“
8. „Tous mes exemplaires sont bleus, je les ai toujours pris du même coup avec C. tenuicornis
type et C. signatus.u
Wie sich durch einen Vergleich f lic h t feststellen lässt, stimmen die Angaben, welche R i c h a r d
üb e r die „var. distinctus11 gemacht bat, fast P u n k t für P u n k t mit meiner Beschreibung der drei bastar-
dierten Individuen überein. Besonders decken sich das von mir an dritter Stelle charakterisierte Individuum
und die R i c h a r d ’sehe Varietät vollkommen; nur hinsichtlich der relativen Länge der beiden
Abschnitte des Sinneskolbens und bezüglich der Färb u n g differieren beide ganz unwesentlich. Obgleich
zwar R i c h a r d ü b e r den Bau des Receptactilum seminis, den ich, wie angegeben, bei allen drei In d ividuen
vollkommen gleich gefunden habe, nichts berichtet, so glaube ich doch, dass alle Zweifel b e treffs
d e r Identität der „var. distinctus“ mit den drei von mir beobachteten abnormen Exemplaren vollkommen
ausgeschlossen sind, dass also wie diese auch die R i c h a r d ’s c h e n T i e r e n i c h t a l s e i n e b e s
o n d e r e V a r r ê t â t d e s C y c l. a l b i d u s , s o n d e r n n u r a l s B a s t a r d e z w i s c h e n d i e s e r A r t
u n d d em C y c l. f u s c u s a n z u s e h e n s in d .
R i c h a r d erk lärt in einer späteren Arbeit^1), dass seine „var. distinctus“ dem CycL awndicornis
Bars identisch sei. Da nun — wie bereits au f p. 129 ausgesprochen wurde — d i e s e S a r s ’sche Art mit
dem typischen Cycl. albidus vereinigt werden muss (wie dies der Autor je tz t selbst für notwendig hält),
so müsste dies auch mit der „var. distinctus“ geschehen. D a s i s t a b e r e n t s c h i e d e n n i c h t a n g ä n g ig .
R i c h a r d ist in neuester Zeit — wie er mir freundlichst brieflich mitteilte von seiner Ansicht, dass
seine „var. distinctus“ dem Cycl. annulicornis Sars identisch sei, selbst zurückgekommen und betrachtet
je tz t diese beiden Formen ^ wie bereits erwäh n t— als von einander getrennte Varietäten des Cycl. tenuicornis
■Claus. Eingehende Untersuchungen, welche wir hierüber von Seiten dieses Forschers zu erwarten haben,
werden hoffentlich bald volles Licht über diese verwickelten Verhältnisse verbreiten.
Bezüglich des Cycl. gracilicornis Lan d e2) will ich mit meinem Urteile zurückhalten, bis der Bau
•des Receptaculum seminis bekannt ist. Meiner Vermutung, dass auch diese Art nur ein Bastard von
•Cycl. fuscus und Cycl. albidus sei, hat H e rr Dr. L a n d e (brieflich) wohlbegründete Bedenken entgegen
.gehalten. Die definitive Entscheidung über die Artbereclitigung dieser Form muss gleichfalls späteren
Untersuchungen Vorbehalten bleiben.
§ R ic h a rd , Cladoc. et Copép. non marins de la faune française, p. 5.
2) L a n d e , 1. c. p. 41—43. Taf. XV. Fig. 13—20; Taf. XVI. Fig. 21.