P . Nephalion Godt. (Feriwwwms-Gruppe) auf Aristolochien ') ; nach gütiger Mittheilung des Herrn Dr. W.
M ü l l e r stimmen auch die Puppen der drei.Arten in allen wesentlichen Puncten überein. Nach E d w a r d ’s
lebt die Raupe des nördlichsten Vertreters, P . Philenor, besonders an Aristolochia serpentaria und A.
sippho, nach R i l e y auch an Asarum canadense (Aristolochiaceen). Nach S c u d d e r 1. c. p. 1251 ist
bei dieser Art bisher kein Parasit beobachtet worden.
Wir können folgende Entwickelungsstufen der amerikanischen Aristolochienfalter aufstellen:
Vertumnus- und Aeneas-Gr.
Dardanus-Gr.
Triopas- Gr.
Protodamas-'Gr. Photinus-Gv. Montemma-Gi.
Polydamas-Gv.
Philenor-Gv. Gundlachianus-Gr. Phalaecus- Gr.
Antenor-artige Vorfahren.
/
2 . Amerikanische Segelfalter,
a. N e a r k t i s c h e S u b r e g io n .
Töiamonius- Als der Stammform der amerikanischen Segelfalter noch am nächsten stehend sehen wir mit
cohorte ^ • m e r (jen rein nearktischen P . A ja x L. an , der sich schon durch seine rothbraunen Antennen mit
^ r‘ abgestutzter Keule von allen übrigen Arten unterscheidet. Wie die meisten amerikanischen eigentlichen
Segelfalter trä g t auch er auf dem Nacken eine
mittlere, über den Rücken verlaufende Verdunkelu
n g , einen seitlichen,, von den Augen aus über
die Stigmen ziehenden breiteren,' am Abdomen
darunter einen feineren Streif und eine verdunkelte
Bauchmitte. So ist der Hinterleib von sechs
Längsstreifen durchzogen, während bei den Rinnenfaltern
der unpaare Bauchstreif stets fehlt. In
der Vorderflügelzelle besitzt P. A ja x die normalen
sechs Bänder, deren "letztes, das Terminalband,
ganz verdunkelt ist. Von diesen Bändern dehnt
sich das dritte, bei eiligen Stücken von var. WalsM
auf der Unterseite deutlich vom vierten getrennt,
bis zum Hinterrande aus; ebenso tritt die nach
innen vorspringende Erweiterung des einfach
schwarzen Inframarginalbandes,, welches mit dem
inneren Submarginalstreif verschmilzt, derart gegen die Zelle v o r, dass auch das Terminalband mit ihm
hinten secundär vereinigt erscheint. So trennt ein längerer Vorbindenrest das Terminal- von dem
') Dem widerspricht M a ttew ’s Angabe (Ent. Monthl. Mag. XIV, p. 152), dass die Raupe von P. Archidamus
auf Tropaeolum lebt.
Figur 8.
Skizze von P. Aja x L., halbschematisch.
Bezeichnung wie sonst; Prachtb. Prachtband.
H 81 g |
Inframaro’inalbande. Ein bis zum Gabelstiele reichender Zwischenbindenrest scheidet das Inframarginal-
Iband von dem eine bis fast zum fünften Randfelde reichende innere Binde führenden Submarginalbande.
¡Daran schliesst sich d ie - continuirliche Marginalbinde an , welche aussen von einem stark verbreiterten
iPostmarginalbande eingeschlossen wird und auf beiden Flügelseiten noch fast gleich breit ist. Auf der
»Oberseite der Hinterflügel treten ausser den Basalbändern noch das Prachtband, das verdunkelte Submarginalband,
einzelne Prachtbindentüpfel und die vollständige Reihe der Marginalmonde au f; allerdings
[sind die letzten zwei Randmonde im sechsten und siebenten Felde bläulich gefärbt wie der Submarginalfleck
im achten. Unten erscheinen dagegen auch die Submarginalmonde vom zweiten bis vierten Randfelde
[deutlich, dann aber nur durch helle Bestäubung angedeutet.
Bedeutend weiter abgeleitet ist die Sommerform Marcellus Boisd.: so sind bei ih r die dritte und
[vierte Zellbinde schon vollkommen verschmolzen, das Terminalband mit dem Inframarginalbande breit
[verbunden, die Oberseitenzeichnung viel verschwommener und die hellen Hinterflügelbinden weniger scharf.
Nach älteren Angaben A b b o t ’s , die von de H a a n und B o i s d u v a l reproducirt werden, lebt
die Raupe des einzigen rein nearktischen Segelfalters (wie viele ihrer tropischen Verwandten) auf Annona-
ceen, Porcelia pygmaea und Annona palustris.
b. N e o t r o p i s c h e S e g e l f a l t e r .
Von Vorfahren, welche P . A ja x var. Walshii Edw. noch näher standen, dürften sich in haupt- •
[sächlich zw e i verschiedenen Entwickelungsrichttfngen die fast ausschliesslich neotropischen Formen sowohl
[der Agesiluus- und Xanticles- , als der Philolaus-Celadon-Sinon-Gvuppe entwickelt haben, die sich von
[P. Aja x durch die Ausbildung besonderer Postmarginalmonde im fünften bis siebenten Hinterflügelfelde
unterscheiden, dagegen die kürzeren Fühler mit ihm gemeinsam haben.
■ Wie bereits C. und R. F e l d e r scharfsinnig hervorhoben, erinnert die Arcesilaus-Xanticles-Gruppe Arcesiiaus-ör.
jin Zeichnung und Form der Flügel an die indische Anticrates-Gruppe, von der sie sich durch g l e i c h -
[m ä s s i g e r e scharfe Randzacken der Hinterflügel unterscheidet. Bei ihren beiden Arten tritt eine ver-
istärkte Aufhellung der Flügelmitte ein, welche das vierte Zellband vom drittem und bei P . Xanticles
[Bates (Panama) zugleich auch das Inframarginalband vom Terminal- und Submarginalbande abtrennt.
Hierzu kommt eine theilweise Abschwächung der Randzeichnungen, sodass die Submarginalbinde nicht
[mehr hervortritt, und bei P . Arcesilaus Luc. (Venezuela, Bogota) schliesst sich sogar das Terminalband wie
[bei Formen von A ja x var. Marcellus eng an das Inframavginalband an. Somit zeigt P . Xanticles durch
[die regelmässige Entwickelung der getrennten Bänder am Vorderrande der Vorderflügel sich als eine für
[die Morphologie der Zeichnung besonders wichtige Form, die aber zugleich so stark aufgehellt is t, dass
[z. B. ih r zweites Basalband nur mehr am Vorderrande der Hinterflügel erhalten ist.
Um so bemerkenswerther ist es, dass P . Xanticles Bates zugleich das einzige bisher bekannte
' Beispiel eines Dimorphismus der Weibchen unter den „eigentlichen“ Segelfaltern giebt, welcher nur einer
[mimetischen Anpassung zuzuschreiben ist. So träg t die erst von G o dm a n und S a lv i n (Biolog. centrali-
amer.) beschriebene, von dem Männchen abweichende Weibchenform auf der umberbraun verdunkelten
| Oberseite nur einen tüpfelartigen Rest der Vorbinde auf den vorderen, die entwickelte Marginaltüpfelreihe
! auf beiden, einen Mond der Submarginal- und zwei solche der Prachtbinde auf der Oberseite der hinteren
: Flügel. Dadurch erinnert dasselbe oberflächlich an den Aristolochienfalter P . Philenor L.
Blbllotheca zoologica. Heft VIII. 11