bereits angegeben • — vereinzelt in mehreren Gewässern hiesiger Gegend, aber in einem
Tümpel an der Eisenbahnbrücke bei Schlettau und in den drei Teichen am Sandanger in
ganz ausserordentlicher Individuenzahl.
2) Man greift wohl nicht fehl, wenn man in der grösseren Gliederung der Antennen einen
Fortschritt in der Entwicklung erblickt, denn hiermit hängt eine grössere Beweglichkeit
der Fühler und damit wieder eine schnellere Schwimmbewegung des Tieres zusammen.
Wollte man den Cycl. insignis als ein Tier betrachten, dessen Fü h ler nicht zu-voller E n twickelung
kämen, so würden wir es hier mit einer rückschreitenden A rt zu thun haben.
Dann entstände die F rag e : von welcher Spezies mit siebzehngliederigen Antennen stammt
das Tier denn ab ? Man könnte höchstens den Cyclops strenuus dafür ansehen, mit dem unser
T i e r B wie bereits angeführt — eine Anzahl wichtiger Merkmale gemein hat. Aber welcher
Grund sollte denn vorliegen, dass eine höher organisierte Art, ohne durch veränderte Lebens-
weise dazu gezwungen zu sein, wieder verkümmert ? Beide Spezies' bewohnen häutig ein
und dasselbe Wasserbecken — unterliegen also auch denselben Lebensbedingungen. Rückschritt
in der Organisation h at man bisher nur an Schmarotzern oder anderen sich festsetzenden
Tieren beobachtet: hierzu gehört aber unser Copepode nicht.
3) Cycl. insignis ist ein sehr grosses Tier (durchschnittlich circa 4 mm) und niemals findet man in
der Gesamtlänge desselben so bedeutende Schwankungen, wie bei Cycl. strenuus oder viridis.
Dass bei solch „riesigen“ Tieren jedesmal die erste Antenne verkümmern, resp. sich nicht
vollkommen entwickeln sollte, ist doch wohl kaum anzunehmen.
Sollte wirklich der Fall eintreten, dass das achte Segment der ersten Antenne unseres Copepoden
sich vierteilen würde, dann auch könnte an der Selbständigkeit dieser Spezies noch nicht gezweifelt
werden dann auch wäre die Id en titä t mit dem nahe verwandten C. strenuus noch vollständig ausgeschlossen.
Die F o rm d e s R e c e p t a c u l u m s e m i n i s , d i e d u r c h a u s k o n s t a n t i s t , die Länge
Und Haltung der F u rk a und die Entwicklung der Furkalborsten bei beiden sind sö verschieden, wie es
bei Arten, die zu einem Genus gehören, überhaupt nur möglich ist.
Die nahe Verwandtschaft beider Spezies könnte man vielleicht (?) so erklären:
Aus der geringeren . Segmentation der ersten Antennen und der geringeren Entwickelung der
öfters erwähnten Dornenreihen bei Cycl. insignis muss man schliessen, dass dieser Copepode phylogenetisch
tiefer steht als der mit vollendeter gebauten Antennen ausgestattete C. strenuus. Daraus, dass das achte
Segment der ersten Antennen häufig eine schwache Andeutung einer Vierteilung zeigt, kann vielleicht
gefolgert werden, dass die je tz t nur schwach angedeutete Segmentation immer deutlicher und endlich
in späteren Generationen eine vollkommene werden wird.
Cycl. insignis und Cycl. strenuus scheinen von einer gemeinsamen Urform abzustammen. Das,
was beiden gemein ist (das gleichgebaute rudimentäre Füsschen, die Dornenreihen der ersten Antennen
und die Leiste au f der Rückenseite der Furkalzweige seien als hervorstechende Eigentümlichkeiten besonders
aufgeführt), sind Merkmale der Stammform. Beide haben sich hinsichtlich des Baues des Receptaculum
seminis, des ersten Abdominalsegments, der F u rk a und der Furkalborsten verschieden entwickelt.
Hinsichtlich der Gliederung ¿ e r ersten Antennen und der Entwicklunng der Domenkämmchen hat der
Cycl. strenuus bereits eine höhere Stufe erreicht, als der ihm phylogenetisch sehr nahe stehende Cycl. insignis.
II. Die Leuekarti-oithonoides Gruppe.
3. Cyclops Leuckarti Claus.
4. Cyclops oithonoides Sars.
Cyclops oithonoides var. hyalina Rehberg.
5. Cyclops Dybowskii Lande.
3. Cyclops Leuckarti Claus.
Taf. III, Fig. 1—8.
1857 Cyclops Leuckarti Claus, Gen. Cycl. p. 35. Taf. I Fig. 4. Taf. I I Fig . 13 und 14.
1863 „ (Leuckartii Claus?) Sars, Oversigt p. 239—241.
1863 „ Leuckarti Claus, D. freil. Cop. p. 101.
1874 „ simplex Poggenpol, Verz. d. Cop. p. 70. Taf. XV Fig. 1—3 .. '
1875 „ tenuicornis Ulianin, Crust, v. Türkest, p. 30. Taf. IX Fig. 12 und 13.
1878 „ Leeuwenhoekii Hoek, De vrijlev. Zoetw.-Cop., p. 19—22. Taf. I l l Fig. 1 12.
1884 „ simplex Herrick, A final report, p. 150.
1884 „ Leuckarti Herrick, ebenda p. 146.
1885 ? „ Leuckarti Daday, Monogr. Eucopep. p. 218—219.
1885? „ simplex Daday, ebenda, p. 236—237.
1885 „ pectinatus Daday, ebenda, p. 223—226. Taf. I Fig. 7—13.
1886 „ simplex Vosseier, D. freil. Cop. Württemb. p. 193. Taf. IV Fig. 15—17.
1887 „ simplex Herrick, Crustac. of Alabahma. p. 17^-18 Taf. V II Fig. 1.
Bibliotheca Zoologica Heft 11.