Dagegen gleicht die au f Java und Sumatra vorkommende Localform des Weibchens ohne Weiss
auf den Hinterflügeln (W a l l a c e , Taf. I I , Fig. 7), welche von d e H a a n wieder als Weibchen von
P . Antiphus F. angesprochen wurde, besonders in den Varietäten, bei welchen die inneren Rothtüpfel sich
auf die innersten Randfelder beschränken, durchaus diesem ebendort vorkommenden stark verdunkelten
Aristolochienfalter, und ebenso thut dies in geringerem Grade die auf Borneo beschränkte ? var. Melanides
de Haan, bei welcher Marginal- und Mittelbinde zu langen, keilförmigen, rothen Wischen verschmolzen.
Als weitere mimetische Weibchenform erwähne ich noch eine solche aus Timor, var. Timorensis
Feld. (Coll. S t a u d in g er), welche durch die breite bis in die Zelle gehende Aussenrands-Aufhellung der
Vorderflügel und die dunklen Hinterflügel mit vom sechsten bis achten Randfelde deutlichen violettrothen
Submarginalmonden und aufgehelltem Zellende an den dortigen Aristolochienfalter P . L ir is Godt. erinnert.
Der grössere P . Ledebourius Esch, besitzt im Männchen keinen Schwanzanhang der Hiuterflügel
mehr und träg t auf der Oberseite der letzteren nur die breite weissgelbe Mittelbinde, während auf der
Unterseite die Submarginalmonde vollkommen erloschen, die Marginalmonde blass und undeutlich sind.
Das männchenfarbige Weibchen mit schmälerer Mittelbinde zeigt noch einen deutlichen Zahn am dritten
Medianast der Hinterflügel, entwickeltere Marginalmonde als das Männchen, die zum Theil oben hervortreten
, und im achten Randfelde einen Rest der Submarginalbinde. So erscheint dasselbe nach Flügef-
schnitt, Zeichnung und Schuppenarmuth ursprünglicher als das Männchen, aber doch wohl nur als Rückschlagsform
au f die Vorfahren der Art. Diese nach W a l l a c e bisher nur auf den Philippinen beobachtete
Form kommt ebenfalls noch an anderen Orten (Ceram etc.) vor (Coll. S t a u d i n g e r ) .
Dagegen h at die über Celebes, Buru, Amboina und Ceram verbreitete zweite Weibchenform,
P . Alphenor Cr., eine über die Vorderflügel verlaufende, besonders nach hinten ausserhalb der Zelle stärker
leuchtende Aufhellung, welche an diejenige der Vorderflügel des Aristolochienfalters P . Polydorus L.
(Moluccen etc.) erinnert. Auf den Hinterflügeln, die ein kurzes Schwänzchen wie Varietäten des Aristolochienfalters
tragen, leuchten die Marginalmonde vom zweiten bis siebenten Randfelde einzeln hervor. Im achten
sind sie, wie die Submarginalbinde im sechsten, mit der über das Zellende bis in das vierte Randfeld
hineinreichenden weissen Mittelbinde verbunden. So gleicht das Weibchen besonders dem im Osten des
Archipels vorherrschenden Aristolochienfalter P . Polydorus L.
Die dritte Weibchenform (Elyros Gray), nach W a l l a c e au f die Philippinen beschränkt, nach
0 . S t a u d i n g e r 1) auch auf Palawan beobachtet, h a t eine fast ganz schwärzlich verdunkelte Mittelbinde
der Hinterflügel und schmale, längere Schwänze: so erinnert sie an den stark verdunkelten Aristolochienfalter
P . Antiphus F.
Eine vierte Weibchenform aus Celebes, Alcindor Oberth., h at auf den Hinterflügeln eine etwas
bräunlich verdunkelte Aufhellung, die fast die äussere Hälfte der Zelle einnimmt, und auffällig lange und
plumpe Schwänze; so erinnert dieselbe an den Aristolochienfalter P . Polyphontes Bsd. (Celebes).
Der P. Alphenor verwandte, auf die Moluccen beschränkte P . Nicanor Feld, endlich, bei dessen
Männchen die gelben Marginalmonde der Hinterflügel auch oben vorleuchten, h a t nur e i n ebenfalls
schwanzloses Weibchen, dessen Vorderflügel wieder in der Aussenhälfte intercostal aufgehellt sind und
auf dessen Hinterflügeln oben vom zweiten bis siebenten Randfelde die vergrösserten rothen Marginalmonde
vortreten, während der kleine weisse Mittelbindenrest wieder innen von den Marginalmonden des
’) 0. S ta u d in g e r , Lepidopteren der Insel Palawan. (Corr. ent. Yer. Iris, Dresden, II, 1889, p. 11.)
achten und den Submarginalmonden des siebenten bis fünften Randfeldes roth gesäumt wird. So tritt
auch hier eine grosse Aehnlichkeit mit dem P . Polydorus L. hervor, wie bei P . Alphenor Cr.
Um zu den weiteren Gruppencomplexen der indo-australischen Rinnenfalter überzugehen, so kennzeichnet
sich die auf die australische Inselwelt beschränkte Ulysses - Gruppe durch den kurzen Stiel der
TRadialgabel, den bei den Weibchen deutlich vor dem Zellende entspringenden dritten Radialast und die
[gedoppelten Saumtüpfel im sechsten Randfelde der Vorderflügel, wie durch die breite und kräftige Ausbildung
des Innenfeldes der Hinterflügel als einem alten Stamme angehörig, obwohl sie in ihrer Zeichnung,
feie oben und unten wenig übereinstimmt, den Einfluss tief eingreifender Modificationen erkennen lässt.
¡Der dunkle Leib ist oben mit metallisch grünen Schuppen bespritzt; die Fühler haben eine starke, stumpfe
¡Keule und sind ziemlich lang. Während die langgestreckten Filzstreifen auf der Oberseite der Vorder-
pügel der Männchen an P. Grigon -Feld, und an Vertreter der Severus - Gruppe zugleich erinnern, ist bei
¡allen Formen die entwickelte Zeichnung der Unterseite schon in den Dienst einer an modernde Blätter
[erinnernden Schutzfärbung getreten. So erhalten sich von ihr auf der Oberseite nur die blauen Sub-
jmarginalmonde der Hinterflügel, und dadurch ist diese Gruppe der afrikanischen Oribazus - Gruppe
¡vergleichbar.
Die complicirteste Zeichnung der Unterseite zeigt die von C. und R. F e l d e r als Subsection B
fabgetrennte Untergruppe, deren drei von F e l d e r unterschiedene Formen K i r b y in e in e Art zusammen-
jzieht. Dieselbe, P . Montrouzieri Bsd. (Neu-Caledonien), ist eine nur mittelgrosse Form, besitzt aber doch
leine verhältnissmässig längere Vovderflügelzelle als P . Ulysses L. Man kann auf der Unterseite der
Vorderflügel eine gegen das Ende der Mittelzelle auftretende Zellbinde, eine hinten stark verschmälerte
Aussenzellbinde, ein verdunkeltes Submarginalband, und eine erloschene Marginalbinde unterscheiden. Auf
[den Hinterflügeln dagegen läuft eine breite erloschene Mittelbinde über das Zellende, ausserhalb deren
lein breites dunkles Zackenband liegt, das dem Inframarginalbande entspricht. So treten zur Bildung der
¡Randaugen mehrere Binden zusammen: die aussen schwarz gerandeten rothen Monde entsprechen der
Marginalbinde, die schmalen, blauen, sichelförmigen der Submarginal- und die innen entwickelten erloschenen
Aufhellungen der Zwischenbinde. Diese Verschmelzung der Marginal- mit den Submarginalmonden
ist für alle mit der Ulysses - Gruppe verwandte Formen characteristisch, wenngleich nicht immer
mehr nachweisbar und erklärt das Auftreten der blauen Kernung im rothen Marginalmonde. So müssen
wir für letztere hier einen besonderen Terminus, A d m a r g i n a lm o n d e , einführen.
Auf dem Stamme der ZTZf/sses-Gruppe nahestehende Formen ist auch die Peranthus-Gtruppe zurück-
führbar, welche C. und R. F e l d e r ’s Section LXV1II entspricht und sich vor der ersteren dadurch auszeichnet,
dass die Aussenbinden auf der Unterseite der Hinterflügel noch scharf von einander getrennt
und gleichmässiger ausgebildet sind. Daher entspricht die stets vorhandene mittlere, blau gefärbte Binde
der Submarginalbinde. Dagegen sind die Zwischenbindenmonde entweder sehr deutlich {Pericles Wall.,
Lorquinianus Feld., Adamantius Feld.) oder fast erloschen (Blumei Bsd.). Meist steht auch hier die Ausbildung
der Marginalmonde zu derjenigen der Zwischenbinde in umgekehrtem Verhältniss: so sind erstere bei
P . Blumei Bsd. sehr gross, bei Pericles Wall., Lorquinianus und Adamantius Feld^ dagegen auf undeutliche
graue Aufhellungen reducirt. Daher erinnert die Zeichnung der Unterseite von P . Blumei Bsd. (Celebes)
besonders an die der Ulysses - Gruppe, während bei P . Pericles Wall., Lorquinianus Feld., Adamantius
Feld., welche K i r b y als Varietäten zu dem bis Cochinchina und Java gehenden Peranthus F. rechnet,
die Marginalmonde unten erblassen. Formen mit breit spathelförmigem Schwanz, die in der Beschränkung