lieh gewesen ist, lebende Exemplare zu untersuchen, ist für mich die Identitä t beider Formen absolut
sicher. Die Uebereinstimmung derselben ist eine so vollkommene, dass jed e r Zweifel ausgeschlossen
ist. Besonders interessant ist es, dass sich auch hier wieder der Bau des Receptaculum seminis als-
in erster Linie ausschlaggebend erwiesen hat.
Weder R e h b e r g noch V o s s e l e r haben der V e r n e t ’sehen Beschreibung genügende Beachtung
geschenkt, denn sonst wäre es unmöglich, dass sie diese A rt als- „rückgebildete F o rm “ *) resp..
als „kleine Varietät“ 2) von Cycl. serrulatus auffassen k ö n n ten .8)
Ob der C y c l . q u a d r i c o r n i s p r a s i n u s J u r i n e der vorliegenden Art identisch ist, is t ;
mit Sicherheit nicht zu entscheiden ; denn der Autor hat fast nur Merkmale berücksichtigt — vergl. die ■
Aufzählung derselben au f p. 2— , welche von der neueren Systematik als minderwertige betrachtet werden.
Hätte J u r i n e wie für seine anderen Varietäten auch für die var. prasinus ein Habitusbild gegeben, so
würde die Entscheidung leicht sein. Seine Angaben bezüglich d e r charakteristischen F ä rb u n g , der
Haltung der Eiballen und der Schwimmbewegung der ihm vorgelegenen Tiere (vergl. dazu meine bezüglichen
Mitteilungen) d e u t e n a b e r s t a r k d a r a u f h i n , d a s s i h m w i r k l i c h d i e s p ä t e r
v o n F i s c h e r z u f ä l l i g u n t e r d e r s e l b e n B e z e i c h n u n g a u f g e s t e l l t e A r t v o r *
g e l e g e n h a t . Da aber diese F rag e nicht mit voller Gewissheit zu beantworten ist, so führe ich das-
Tier n u r als Cycl. prasinus F i s c h e r an.
Die Diagnose J u r i n e s aber möge hier Platz linden, zumal da das berühmte We rk dieses um
die Copepodea-Kunde hochverdienten Forschers sqhr schwer zugänglich ist.
-Cette espèce, un peu moins grand que celle du ru b en s,4) est remarquable par une couleur
verte bien p l u s foncée que celle du viridis. °) L e corps décrit un ovale presque parfait. Les ovaires
externes sont p etits, et si immédiatement collés à la queue qu’ils semblent faire corps avec elle; les
oeufs qu’ils c o n ti e n n e n t sont d’un vert foncé, mais quand ils sont près d ’éclore ils prennent une légère
teinte rose, au lieu que ceux du viridis deviennent bruns à la même époque.
L a manière dont nage ce monocle diffère essentiellement de celle du v irid is ,5) avec lequel on
pourrait le confondre; ce dernier nage sur le ventre, et par de grandes succades atteint son but, où il
se repose assez long-temps, tandis que le premier se joue ordinairement à la surface de l’eau, toujours
à la renverse, et en s’y soutenant p a r de petits bonds réitérés.
Le mâle, plus petit que la femelle, comme c’est l’ordinaire, a des antennes un peu rosées.“
1) ß e h b e rg , Weitere Bemerkungen p. 64 u. 65. „Die Unterschiede zwischen Cycl. longicorriis und Cycl.
agilis ( = serrulatus Fischer) beruhen nur (?) auf einer Grössenverschiedenheit und einer angeblichen Abweichung
der Vulva.“ Dass Reh b e rg „die Vulva (!) nieht so merkwürdig gebogen gefunden hat, wie sie H. V ern et zeichnet,“
ist selbstverständlich, denn er hat die V ern et sehe Art überhaüpt niemals gesehen.“
2) V o s s e le r (d. freileb. Copep. Württemb., p. 190) stützt sich mit seinem Urteile auf R e h b e r g ; er-
hat die Arbeit V e r n e ts , wie dies aus seinem „Verzeichnis der benutzten Werke hervorgeht, gar nicht gekannt.
8) Cf. auch die Bemerkung v auf p. 142, bezüglich der Identifikation des Cycl. prasinus und Cycl. serrulatus
durch Rehberg, Vosseler und SoStaric.
4) Cycl. quadricornis rubens Jurine.
) Cycl. quadricornis viridis Jurine.
Die von R i c h a r d aufgestellte
var. Vichyensis,
welche ihre Aufstellung wohl zum grössten Teile der nicht ausreichenden Beschreibung V o s s e l e r s
verdankt, ist absolut unhaltbar. Der Autor h at dieselbe auch in seinen späteren Arbeiten, in welchen
er die Cyclopiden Frankreichs abhandelt, nicht wieder erwähnt. Die Unterschiede zwischen dem
typischen Cycl. pentagonus Vosseler ( = Cycl. prasinus Fischer) und der var. Vichyensis sind nach
R i c h a r d s eigenen Angaben die folgenden:
1. „La variété de Vichy est plus petite que cèlle de Tubingue“ (hier fand V o s s e le r seine
Art). Eine Differenz hinsichtlich der Grösse will bei Copepoden bekanntlich fast g a r nichts
besagen.
2. „. . elle en diffère encore par une série de 8 à 10 soies simples serrées les unes contre
les autres au bord externe du derDier segment thoracique.“
Dieser Haarbesatz ist beim typischen Cycl. pentagonus ebenfalls vorhanden, wie die
Untersuchung von Exemplaren ergab, welche ich der Liebenswürdigkeit des Autors selbst
verdanke.
3. „La soie interne de la 5 0 patte est un peu plus forte que celle du type.“ Statt einer
Borste, wie dies V o s s e l e r angiebt, ist an dieser Stelle ein bewimperter Dorn zu finden.
Eine Abweichung von dér typischen Form ist hier also auch nicht vorhanden.
4. „L ’abdomen de la variété est beaucoup plus étroit e t allongé que ne le figure M. Vosseler.“
Hierzu ist nur zu bemerken, dass V o s s e l e r s Zeichnung (Taf. VI. Fig. 11) nicht vollkommen
k orrekt ist. Das Abdomen der typischen Form ist in der Th a t etwas schlanker
als vom Autor angegeben.
5. Endlich fand R i c h a r d die Färb u n g der Variation anders, als die F ärbung derjenigen
Tiere war, welche er von V o s s e le r selbst erhielt. Diese Thatsache beweist nur, dass
auch bei der vorliegenden Spezies die Färb u n g nicht absolut konstant ist.
Es ist demnach nicht ein einziger Grund vorhanden, welcher die Aufstellung einer gesonderten
Variation rechtfertigte.
Ueber die Beziehungen des Cycl. prasinus zum Cycl. spinulosus Claus vergl. p. 148.
Charakteristik der Art.
Der relativ breite C é p h a l o t h o r a x (Taf. V, Fig. 1). des schlanken Tieres verschmälert sich
nach hinten stärker als nach vorn. Während bei den meisten Cyclops-Äxten die Stirnpartie — d. h.
der bei dem au f der ventralen Seite ruhenden Tiere sichtbare Abschnitt des Vorderleibes zwischen den
beiden ersten Antennen — in der Regel mehr oder weniger spitz und stets gleichmässig gebogen ist,
bildet hier der Stirnrand fast eine gerade Linie.1) Die Hinterränder der einzelnen Segmente sind nicht
) V o s s e l e r s Angabe, dass der erste Vorderleibsabschnitt ein Fünfeck bilde, beruht sicher auf einem
Irrtume. Die Stirn bildet nicht einen fast rechten Winkel, sondern ist vielmehr fast geradlinig abgeschnitten. Dieses
Blbliotheca Zoologica. Heft 11. 2 0