Verwandtschaftliche Beziehungen zwischen CycLfuscus und Cycl. albidus.
.4.
Tabellarische Übersicht der wichtigsten unterscheidenden Jlerkuiale beider.
Cycl. fuscus. Cycl. albidus.
Zwölftes Segment der
ersten Antennen
mit Sinnesborste mit Sinneskolben.
Hyaline Membran an der
proximalen Hälfte des
siebzehnten Gliedes
tie f ausgekerbt ganzrandig oder sehr fein gesägt.
Das dritte Segment der
zweiten Antennen lang- kurz, glockenförmig.
Innenrand der F u rk a behaart unbehaart.
Furkalborsten mit langen, dichtstehenden Fiedern Befiederung kürzer und lichter.
Ungefähres Verhältnis
der äussersten u. innersten
Apikalborste der F u rk a
1 : 2 1 :3 .
Receptaculm seminis beider von ganz v
(Taf. I Fig. 6)
erschiedenem Bau
(Taf. I Fig. 13).
In der Spermatophore
lagern die Samenelemente
central, verdeckt durch die Aus-
treibekörper
(Taf. I Fig. 7 a)
in zwei sichtbaren Bündeln.
(Taf. I Fig. 1 4 a).
Samen elemente
k le in , spindelförmig
(Taf. I Fig. 7 b)
lang. (Tafel I Fig. 14 b.)
Eiersäcke werden
getragen
an das. Abdomen angelegt sehr weit vom Abdomen abstehend.
Färbung dunkel (blaugrün od. braun) hell (mit einigen schwarzen Partien.) >
K.
C. L. Herricks Ansicht über das Verhältnis yon Cycl. fuscus zu
Cycl. alhidns.
Wie aus der Charakteristik der zwei Arten (und insbesondere durch das Gegenüberstellen der
differierenden Merkmale derselben in vorstehender Tabelle) hervorgehen dürfte, ist die Selbständigkeit
beider wohl kaum anzuzweifeln. Besonders weisen der total verschiedene Bau der Receptacula und der
Spermatophoren und die verschieden gestalteten Samenelemente beider mit aller Bestimmtheit darauf
hip, dass wir es hier mit zwei verschiedenen, wenn auch nahe verwandten Arten zu thun haben.
Von sämtlichen Autoren haben in das Artrecht der einen oder der anderen der beiden Formen
(meines Wissens) nur V o s s e i e r und C. L. H e r r i c k Zweifel gesetzt. Ersterem scheint der Cycl.
albidus „als A rt nicht ganz sicher zü sein, weil er ungemein viel Aehnlichkeit mit dem Cycl. signatus
Koch (fuscus Jurine) hat.“) 1) Letzterer hält umgekehrt den Cycl. albidus für eine unzweifelhaft echte Art,
glaubt ab e r, dass der Cycl. fuscus, welcher nach seiner Meinung in einem höchst eigentümlichen,
sofort weiter zu beleuchtenden Verhältnisse zu demselben steht, als selbständige Form zu streichen sei.
Gegen V ö s s e l e r s Ansicht lässt sich nichtseinwenden, denn clie Entscheidung darüber, o b e in e
Form als A rt oder nur als Varietät anzusehen sei, ist lediglich Gefühlssache. Meine Stellung zu der
F rag e habe ich bereits präzisiert und will nur nochmals bemerken, dass sämtliche übrigen Copepoden-
Fòrschér gleichfalls beide Formen als sichere Arten betrachten.
C. L. H e r r i c k 2) fasst beide Arten als h e t e r o g e n e t i s c h e F o rm e n e in - u n d d e r s e l b e n
A r t a u f , n äm l i c h d e s C y c l. t e n u i c o r n i s C la u s = Cycl. albidus Jurine.
E r stützt sich mit dieser Ansicht:
1. au f die vielfachen Uebereinstimmungen und die — nach seiner Meinung geringen — Differenzen,
welche sich im Körperbau beider Arten konstatieren lassen,
2. au f den Umstand, dass noch nie eine Larvenform des Cycl. fuscus entdeckt sei,
3. au f eine Beobachtung, welche er gemacht haben will, dass nämlich der Cycl. albidus geschlechtsreif
wird, lange bevor er vollkommen entwickelt sei. Wie es nämlich in dieser
Spezies nichts Ungewöhnliches sei, Weibchen von weniger als der Hälfte der Grösse ausgewachsener
Individuen mit Eiballen anzutreffen, so liessén sich oft Larven beobachten,
deren erste Antennen aus einer geringeren Anzahl von Segmenten zusammengesetzt seien
und welche trotzdem schon entwickeltè Eiballen trügen.
Es sei nur ein Schritt weiter zu schliessen, meint e r , d a s s , w ie d e r Cycl. t e n u ic o r n is
e in e w e i t e r f o r t g e s c h r i t t e n e C y c lo p s - F o rm m i t l a r v a l e m Charakter, so; sei d e r Cycl. signatus
nur ein „Postimago“ dieser Art. H e r r i c k behauptet fe rn e r, nicht n u r beim Cycl. tenuicornis,
sondern bei allen Arten, welche er zu untersuchen Gelegenheit hatte, unter günstigen Umständen ausser-
*) V o s s e le r, D. freil. Copep. Württemb. p. 171.
2) H e r r ic k , Heterogenesis in the Copepod Crustacea. -— In einer späteren Arbeit (A final report, p. 153)
trennt H e r r ic k die Spezies Cyclops tenuicornis Claus in zwei Varietäten: „var. a. Knife-like ridge upon the antennae
smooth: C. albidus Jurine; var. b. Knife-like of antennae toothed: C. signatus Koch.“