bis endlich von ih r nur noch eine schwache, von den dunkleren Rippen und Falten durchbrochene Aufhellung
zurückbleibt. Mit der zunehmenden Verdunkelung der Hinterflügel treten die Monde oben zurück
und färbt sich der Mittelbindenrest am Innenrande dunkler. Bei den östlichen Formen des P . Polydorus L.
tritt eine Verkümmerung der Hinterflügelschwänze ein.
Die nachfolgendeil G r u p p e n sind durch regelmässige Ausbildung der Genitaldeckplatten der
Männchen und durch entwickelte Duftapparate im Analfelde der Hinterfltigel ausgezeichnet.
Nähere Beziehungen zur Jophon- Gruppe dürfte noch die allein durch P . Älcinous Kl. mit var.
Mencius Feld, gebildete, auf Nordchina und Japan beschränkte Section LXX F e l d e r ’s haben. Infolge
fortgeschrittener Verdunkelung der Grundfarbe ist die der Vorderflügel einfach schwarz- oder graubraun, nur
von dunkleren Intercostalstreifen durchzogen; die Hinterflügel sind tiefschwarz, an der Unterseite mit den
Marginalmonden vom zweiten bis siebenten, mit dem Reste der mit der Schmuckbinde verschmolzenen
Mittelbinde vom siebenten ■ bis achten Randfelde verziert. Auch die gleichmässig verlaufende starke E rweiterung
der Hinterflügelschwänze fand sich schon in der Jophon - Gruppe angedeutet. Ein Fortschritt
gegen letztere zeigt sich aber in der viel höheren Ausbildung der männlichen Duftapparate, die schon
eine breitere, mit graubraunen Duftschuppen sammetartig besetzte Fläche einnehmen. Bei der japanischen
Rasse, var. Mencius Feld., erbleicht die ganze Körperfärbung zu einem stumpfen Grau.
Aus Angehörigen dieser Section haben wir wohl die Latreillei-Gruppe der indischen Aristolochien-
falter abzuleiten, welche, nach Ausschluss einiger nicht dahin gehöriger mimetischer Formen, aus P .
Dasarada Moore und dem ebenfalls nordindischen P . Latreillei Don. mit zahlreichen Localformen
(Philoxenus Gray, Polyeuctes Doubl., Havana Moore) bestehen würde. Sicher ist P . Latreillei die ursprünglichere
von beiden Arten, da einzelne Varietäten auf beiden Seiten der Hinterflügel Reste der rothen
Mittelbinde1) am Innenrande und vom vierten bis siebenten Randfelde entwickelte Marginalmonde besitzen,
während die Vorderflügel stark und gleichmässig verdunkelt sind. Schon bei P . Latreillei Don. tritt uns
eine auffallende, mit der nothwendigen Verschmälerung verbundene Verlängerung der Hinterflügel ent-
gegen, und bei P . Dasarada Moore setzt sich endlich der stark spatlielförmig verbreiterte Schwanz nur
mehr undeutlich ab. Zugleich erstrecken sich diese Zerrungen auf die Marginalmonde, indem die der
inneren Randfelder in je zwei Tüpfel auseinandergerissen, die des dritten bis fünften Randfeldes zu grossen,
weissen, leuchtenden Spiegeln ausgedehnt werden. Der rothe Tüpfel auf dem Schwanzende dürfte so aus
der Hälfte des im fünften Randfelde liegenden Marginalmondes hervorgegangen sein. Die männlichen
Dufteinrichtungen dieser Gruppe sind ebenfalls bei P . Dasarada Moore am höchsten entwickelt und stellen
sich durch die nur weiter ausgedehnte braunschwarze wollige Duftschuppenmasse unter dem mächtig erweiterten
Umschläge des Analfeldes als gleichgerichtete Weiterentwickelung der bei der Älcinous-Gruppe
ausgebildeten Form dar.
Doubiedayi-Gr. Eine geringere Modification der Umbildung auch des Rippenverlaufs der Flügel zeigen die zwei
ergi. Taf. vi. von uns zur Doubledayi - Gruppe (Coon-Gruppe Wall.) zusammenzufassenden Sectionen LXXI und LXXII
F e l d e r ’s , von deren Angehörigen sich P . Doubledayi Wall. (Nordindien), P.rh o d ifer Butl. (Andamanen)
und P . Coon F. (Birma, Borneo, Java) durch eine ausserordentliche Verlängerung ihrer Flügel auszeichnen,
die sich sogar au f den Stiel des breit spathelförmigen Schwanzes ausdehnt. Durch die tiefe Ausbuchtung
’) Die Mittelbinde ist auch hier mit dem Schmuckbindenrest verschmolzen, wie in den weiteren Gruppen der
indischen Aristolochienfalter.
des Analfeldes, welche die nur schwach entwickelte, am Aussenrande lang behaarte Dufteinrichtung auf
ein schmales Feld beschränkt, stellt sich diese Gruppe als eine einheitliche dar, obwohl sie sich nach der
Zeichnung in zwei Untergruppen zerlegen lässt. Erinnert P . Neptunus Guer. (Penang, Malacca, Borneo)
in den weissen Bindenresten, die über die Mitte und unter der Spitze des Vorderflügels sich scharf von
der schön grauen Verdunkelung abheben, noch etwas an P . Jophon Gray, so ist doch die Zeichnung der
schwach und schmal geschwänzten Hinterflügel einseitig entwickelt, indem sich wohl die blutrothe, mit
der Mittelbinde verschmolzene Schmuckbinde vom fünften bis achten Randfelde ausbildete, aber die Randmonde
vollkommen verdunkelt sind. Bei der anderen Untergruppe dagegen tr itt die Schmuckbinde zurück,
während die Mittelbinde sich basalwärts ausdehnt und die Randmonde sich im sechsten und siebenten
Randfelde der Hinterflügel wie bei der Latreillei-Gruppe bis zu den Randzacken verlängern und im sechsten
Randfelde ebenfalls zerschnüren. Bei P . rhodifer Butl. ist sogar die Schwanzspitze in der Mitte rosenroth
aufgehellt. Bei P . Coon F. ist die sonst rothe Körperfärbung wie bei Neptunus in Gelb übergegangen.
Mit der Doubledayi - Gruppe hö rt die Reihe derjenigen Aristolochienfalter auf, welche durch die
grössere Länge und dichtere Bedornung der letzten Törsenglieder noch an P . Antenor Dru. und die Gattungen
Eurycus Bsd. und Euryades Feld, erinnern.
Den weiten Sprung von den ursprünglicheren Formen zu den abgeleiteten, stark modificirten sempen-or.
Gruppen der indischen Aristolochienfalter dürfte P. Semperi Feld. (Philippinen) übermitteln, dessen
Weibchen an der Unterseite blutroth leuchtende, oben meist nur angedeutete Bindenreste der Hinterflügel
trägt, welche durchaus an P . Hector L. erinnern. So is t die i n n e r e , vom zweiten bis achten Randfelde
ziehende, innen zu einer Zackenbinde zusammenfliessende, nach aussen durch Verdunkelung zerschnürte
blutrothe Tüpfelreihe der mit der Mittelbinde verbundenen Schmuckbinde, die äussere vom zweiten bis
siebenten Randfelde entwickelte aber der Marginalbinde zuzuschreiben. Letztere zeigt noch vom fünften
bis siebenten Randfelde die characteristische, schwarze Aussenrandflecke umschliessende Bogenform. Am
Männchen tritt die ursprünglichere Färbung auf der Oberseite der Hinterflügel durch eine tief sammetschwarze
Verdunkelung ganz zurück. Am dritten Medianast ist ein Schwänzchen, besonders bei den
Weibchen, deutlich entwickelt, welches wie die Flügelform an P . Hector L. erinnert. Bei den Männchen
ist fast ein Drittel der Hinterflügel in den Dienst der Dufteinrichtung getreten. Diese besteht aus einem
seidenweissen, kurzgeschorenem Sammet gleichenden Duftschuppenpelz, über den sich das mächtig erweiterte
Analfeld bis zur Cubitalis herüberlegt. Der Leib ist sehr stark und breit blutroth gefärbt und hebt sich
vom tiefen Schwarz der Flügel leuchtend ab.
Die übrigen zu erwähnenden indischen Aristolochienfalter haben schwanzlose, höchstens schwach
gezackte Hinterflügel und auf den vorderen eine erloschene, durch dunkle Falten und Rippen unterbrochene
Aufhellung der Intercostalräume von verschiedener Ausdehnung. Bei keiner A rt erhält sich das ursprüngliche
leuchtende Roth auf den Hinterflügeln; nur bei wenigen bleibt es am Körper bestehen.
Wahrscheinlich sind die hierher gehörigen Formen, wenn man die Verschiedenheit der an den
Stücken der Museen leider nur selten erkennbaren Dufteinrichtungen aus verschiedener Anlage erklären
darf, zweierlei Ursprungs. Bei Ableitung der Arten, welche ähnlich P . Semperi im Analfelde einen PriaPus-Grschneeweissen,
hier noch rosa gesäumten Schuppensammet besitzen, wie bei P . Priapus Boisd. (Borneo, Verg1, Taf' VI'
Java, Sumatra) und P . Aidoneus Dbld. ( = erioleucus Oberth.), darf man wohl schon auf Formen zurückgehen,
bei denen die Schmuck- und Randbinden mit dem Mittelbindenrest der Hinterflügel verschmolzen waren
und sich zu einer breiten gelblichen Aussenbinde zusammengeschlossen h atten, die jederseits der Rippen
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