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(¿u t tu l id i ii ni tin c tu in nov. gen. nov. spec.
Abbild. Taf. III. Fig. 7 und 8. Vergr. = ca. 1500.
Unter dem Genus Guttulidium möchte ich diejenigen nackten Amöben vereinigen, welche wie
Amoeba guttula Duj. eine mehr isodiametrische, kugel- oder tropfenförmige Gestalt besitzen und keine
hervorragenden Pseüdopodien entwickeln oder höchstens breite, flache Bruchsäcke in geringer Zahl
vortreiben.
Das G. tinctum fand ich Ende Jan u a r im Teichschlamm zu drei Exemplaren, dann aber nicht
wieder. Seine äussere Gestalt ist schon charakterisirt worden. Es erübrigt nur noch hervorgehoben zu
werden, dass sie beim ruhigen Daliegen fast ganz kugelig is*, beim Kriechen jedoch ähnlich wie Sacca-
moeba renacuajo in der Richtung d e r Bewegung einen Bruchsack vorschiebt und einen zweiten nach
der Séite hin, wenn die Richtung geändert werden soll. (Fig. 8.) Der erste verschwindet sodann. Oft
abe r bewegt sich das Thierchen ähnlich wie Amoeba (Guttulidium) guttula ohne solche Vortreibungen
voran, kann aber an dem dann meist spitzeren Hinterende einige kleine rundliche Zottehen bilden
(Fig. 7). Alle diese Bewegungen geschehen ziemlich träge.
Der Durchmesser des kugelig gedachten G. tinctum betrug etwa 20 f-i bei allen drei Exemplaren.
D e r Umriss ist ein scharfer und bestimmter. Eine besondere Hautschicht fehlt jedoch*
Im plamatischen Inhalte kann ein Ectoplasma von einem Entoplasma wohl unterschieden werden.
Ersteres ist ganz hyalin und bildet einen bald breiteren (Fig. 7), bald schmäleren (Fig, 8) Saum
zwischen dem Entoplasma und der äusseren Begrenzung der bruchsackartigen Vortreibung. Es grenzt
sich gegen das sich vorwölbende Entoplasma mit einer ziemlich scharfen Linie ab und glänzt etwas
weniger als dies. An andren Stellen und im Besonderen im Endtheil und dessen Zöttchen ist es nicht nachweisbar.
Alles Uebrige setzt sich daher aus dem Entoplasma zusammen, dessen Eigentümlichkeit darin
'besteht, dass es mit zahlreichen rothen, grünen, gelben und anders gefärbten Krümelchen dicht erfüllt ist,
die ihrerseits alle von etwa derselben Grösse und Form bunt durcheinander liegen. Bestimmt
charakterisirte Fremdkörper hingegen sind nicht zu sehen. Auch lässt sich nicht entscheiden, ob jene
Krümelchen krystallinischer und festerer Natur oder mehr halbweich sind. Manche von ihnen glänzen
recht lebhaft.
G. tinctum enthält eine, aber nicht mehr, contractile Vacuole, welche eine sehr beträchtliche
Grösse erreicht (Taf. III. Fig. 8). Ih re Contractionen aber geschehen sehr langsam, und behaiTt die
Vacuole längere Zeit im Maximum ihrer Ausdehnung.