
 
		2)  die  Form  des  Receptaculum  seminis, 
 3)  die  Form  der  freien  Ränder  der  Lamellen,  welche  die  Basalsegmente  der  drei  ersten  
 Schwimmfnsspaare  verbinden, 
 4)  die  ungefähre  Länge  der  Furkalzweigej 
 5)  die L ängenverhältnisse der innei’sten und zweitäusseren Endborste d e r F u rk a . Taf. IV, Fig. 12)- 
 B.  Beide  Formen  u n t e r s c h e i d e n   sich: 
 1)  in  der  Länge  der  ersten  (Q )  Antennen:  dieses  Extremitätenpaar  reicht  bei  der  var.  bis-  
 zur  Mitte  oder  kaum  bis  zum  Hinterrande  des  zweiten  Cephalothoraxsegments, 
 2)  in  der  Apikalbewehrung  des  Innenastes  des - vierten  Fusspaares  (Taf.  I V F i g .   13) :  der  
 grössere  innere Dorn  erreicht  bei  der  var.  bei weitem  nicht  die Länge  wie  beim  typischen  
 Cycl.  oithonoides. 
 •  o)  in  der  Form  des  freien  Randes  der  Lamelle,  welche  die  Basalsegmente  des  vierten  Fusspaares  
 verbindet ( Taf. IV, Fig.  ’. 4) : die charakteristischen Höcker, welche bei dem typischen Cycl.  
 oithonoides  auftreten  (cf. Taf. IV,  F ig .  10)  fehlen  bei  der  var.;  bei ihr  treten  hier  vielmehr  
 dieselben halbkreisförmigen, mit einigen feinen Dornen besetzten Vorsprünge  auf, wie  an  den  
 Lamellen  der  drei  vorhergehenden  Fusspaare. 
 C.  V a r i a b e l   ist: 
 1)  die  Stellung  der  Borste  des  äusseren  Furkalrandes :  während  Rehberg  dieselbe  als  f a s t   
 in  der  Mitte  des  Furkalrandes  inseriert  angiebt,  sagt  Richard :  „La  soie. latérale  est  assez,  
 rapprochée  du  milieu  de  la  fu rc a ;“  nach L a n  d e ’s Fig.  59  ist dieselbe  nahe  dem  apikalen  
 Ende  eingelenkt;  ich  habe  sie  unterhalb  der  Mitte  inseriert  gefunden, 
 2)  die  Form  des  grossen Doms  am  Innenaste  des  vierten  Fusspaares :  ich  fand  denselben  wie  
 R i c h a r d   nach  innen  gebogen,  aber  auch  wie  L a n d e ,   (cf.  dessen  Fig .  57)  vollkommen,  
 ungebogen, 
 3)  die Grösse:  R e h b e r g   ca. 0,5  mm,  R i c h a r d   0,85 mm  ( L a n d e ,   wenn  ich  richtig  gelesen,.  
 1,5  mm),  nach  meinen  Messungen:  0,9—1  mm. 
 D i e   t h a t s ä c h l i c h e n   U n t e r s c h i e d e   zw is c h e n   d em   ty p i s c h em   Cycl.  oithonoides  u n d   
 ' s e i n e r   v a r .  hyalina  s in d   a l s o   s e h r   m i n im a l ,   u n d   d e s h a l b   w i l l   e s   m i r   —  um   d i e s   z um   
 S c h lu s s   n o c h m a l s   h e r v o r z u h e b e n   —  r i c h t i g e r   e r s c h e i n e n ,   l e t z t e r e   —  w ie   i c h   es  g e - 
 th äm       n u r   a l s   e i n e  V a r i e t ä t   u n d   n i c h t   m it  R e h b e r g ,   L a n d e   u n d  R i c h a r d   a l s   c l is tin k t e 
 A r t   a n  z u  s e h e n . 
 G e f u n d e n   ist  die  var.  hyalina  bisher  in  Deutschland  bei  Bremen  und  in  einigen.  Seen  desnordwestlichen  
 Deutschlands  durch R e h b e r g  und P o p p e 1)  und  von m ir in einigen Tümpeln bei Passendorf  
 in  der  Nähe ’ von  Halle. 
 ss  bei  den Arten  i  
 sitar  und  den .ersti 
 it siebzehngliedrigei  
 i Maxillarfuss  sagt, 
 und  17. Segments  besonders  lang  sind,  und  dass von  allen Ringen  wie  dl«  
 nen  Regel i s t n u r   der  10.  und  13.  unbeborstet  ist.(cf.  p-.  19  und  20).. 
 Das,  was  Rehberg  über  die  ersten  Ant.  des  cf  das zweite Fühler]  
 vorliegenden Art  durchaus  nicht  eigentümlich.  Vom Labrum  giebt  er  an,  dass  es  „eine  Menge  (?)  gleic  
 zeigt.“  Ich  fand  in dem mittleren Teile  des Unterrandes  stets  nur  eine Reibe  von  zwölf kleinen,  nach  den Seiten  zu  et  
 grösser  werdenden  Zähnen  und —  etwas  entfernt  davon —  seitlich  noch  je  einen  stärkeren  Zahn  (cf.  p.  26). 
 *)  Poppe,' Notizen  ztiv  Fauna. 
 Antenist  
 der 
 Zäli 
 Bezüglich  der R e h b e r g  ’sehen Angabe:  „des Nachts anscheinend häufiger als bei T ag e “,  (das  soll  
 »Iso  doch  wohl  heissen:  das  Tier  wird  des  Nachts  anscheinend  häufiger  a n   d e r   O b e r f l ä c h e   d e s   
 W a  s s e r s   gefunden  als  bei  Tage)  habe  ich  keine  Beobachtungen  anstellen  können. 
 Zum  Schluss  mag  hier  noch  eine  k u r z e   K r i t i k   d e r   R e h b e r g ’s e h e n   A n s i c h t   ü b e r   d a s   
 Y e r h  ä l tn ij s   d e s   Cycl.  oithonoides  z u r   v a r .   hyalina  Platz  finden. 
 Genannter Forscher  nimmt  an ,1)  dass zwischen  beiden Formen  ein  Fall  „noch  nachweisbarer  Abstammung“ 
   besteht,  wie  zwischen  dem  Cycl.  bicuspidatvs  Claus  und  dessen  var.  odessana  Schmankewitsch  
 (—  Cycl.  helgoandicus  Rehberg2).  „Beide Formen,  sagt R e h b e r g  weiter, stimmen  in  der Gestalt  der  sonst  
 •charakteristischen  Körperteile  auf  das  genaueste  (?)  überein,  doch  ist  die  Salzwasserform  inbezug  auf  
 ■die  Körpergestalt  analog  der  marinen  Gattung  Oithona  gebildet,  die  Füsse  schlanker,  in  der  Bedornung  
 derselben  sehr  wenig  abweichend  und  die  innere  Furkalborste  vollständig  verkürzt“.8)  An  der  anderen  
 Stelle4)  sagt  Rehberg:  „Erstere  Form  {Cycl.  oithonoides)  lebt  in  Salzseen  (?)  und  schliesst  sich  in  Bezug  
 » u f  ihre Körperform  der marinen  Gattung  Oithona  an, während der  Cycl. hyalinus,  ein  Süsswasserbewohner,  
 •die  reine  Q/cZops-Gestalt  hat.“ 
 Hierzu  sei  nur  bemerkt,  dass  auch  der  Cycl.  oithonoides  die  „reine  C^cZops-Gestalt“  besitzt,  allerdings  
 ein  ausserordentlich-schlankes  Tier  ist.  Dass  beide  Formen  sehr  nahe  verwandt  sind,  habe  ich-  
 bereits  ausgesprochen,  dass  aber  die  var.  hyalina  durch  Einwirkung  salzhaltigen  Wassers  aus  dem  
 typischen  Cycl.  oithonoides  hervorgegangen  ist,  oder,  dass  sich  beide  von  einem  gemeinsamen  Stammv 
 ater  abgezweigt  haben  in  der  Weise,  dass  der  eine Zweig  durch  Einwirkung  salzhaltigen  Wassers  sich  
 zum  Cycl.  oithonoides  ausgebildet,  der  andere  durch  Einfluss  süssen  Wassers  zur  var.  hyalina  entwickelt  
 hat,  ist  vor  der  Hand  nicht  zu  beweisen. 
 F ü r  seine  Behauptung,  dass  der  Cycl.  oithonoides  eine  „Salzwasserform“  sei,  kann  Rehberg  wohl  
 nichts  weiter  anführen,  als  dass  er  dieselbe  —  wie  bereits  angeführt —   im  salzigen  See  bei  Halle  gefunden  
 hat.  Dieses  Gewässer mit seinem geringen  Salzgehalte von  0,15 °/05)  verdient aber die Bezeichnung  
 „Salzsee“  durchaus  nicht.  Auch  in  den  Angaben  von  Sars  findet  sich  nicht,  dass  diese  A rt  Salzwasser-  
 ;seen  bewohnen  soll,  und  es  ist  doch  wohl  kaum  angebracht,  die  grössen  norwegischen  Seen  mit  ihrem  
 ausserordentlich  schwach  salzhaltigen  Wasser  als  solche  bezeichnen  zu  wollen.  Vollkommen  hinfällig  
 wird  die  Behauptung  aber  dadurch,  dass  ich  beide  Formen  in  S ü s s w a s s e r t ü m p e i n   beobachtet  habe,  
 und  dass  der Cycl.  oithonoides,  also  d ieRehbergsche  „Salzwasserform“,  den v o l l k o m m e n  s ü s s e n P lö n e r -   
 See  belebt. 
 *)  R eh b e rg .  Zwei  neue  Grüstac.  aüs  einem  Brunnen  auf Helgol.  p.  303  u.  Beitr.  z.  Naturgesch.  p.  4. 
 9)  s.  später.  Daselbst  ist  auch  nachgewiesen,  dass  die  Entstehung  der  var.  odessana  n ic h t  a l le in   auf  
 Einwirkung  von  Salzwasser  zurückzuführen  ist. 
 8)  R e h b e r g , Beitr. z. Naturgesch  p. 4.—  Zur  sachlichen  Richtigstellung  der Rehberg’schen  Angabe  sei  bemerkt,  
 •dass  die  Füsse  bei  Cycl.  oithonoides  nicht  schlanker  sind,  als  bei  der  var.  hyalina  und  dass  gerade  bei  ersterer Form  die 
 innerste  Furkalborste  ungewöhnlich  entwickelt  ist. — Uebrigens  vergl.  die  oben  gegebene  Zusammenstellung  der übereinstimmenden  
 und  differierenden Merkmale. 
 4) R e h b e rg ,  Zwei  neue  Crustac.  p.  303. 
 6)  U h le ,  Willy,  Die  Mansfelder  Seen.  Inaug.  Diss.  Halle  1888. — Vergl.  auch.  Zacharias,  Zur Kennt,  des  süss, 
 und  salz.  Sees  bei Halle  p.  218:  In  beiden  Seen  waren  keine  „Anklänge  an  die  niedere  Tierwelt  des Meeres  zu  konstatieren; 
   vielmehr  konnte  überall  nur  in  beiden  Seen  das Vorhandensein  einer  unzweifelhaften  Süsswasserfauna  fest-  
 bestellt  werden.“