erhalten und entleerte sieh in derselben Weise bis au f einen kleinen Rest. Nachdem dies nun mehrmals
geschehen war, tra t eine kleine Pause e in , indem die Vacüöle ca. 3 Minuten oder noch mehr in der
Diastole verharrte. .
Was aus den andereny den kleinen Vacuolen .wird, vermag ich nicht zu sagen. Ebenso aber,
wie die grosse, sind sie von dichter gestellten Plasmakörnchen umgeben, welche von - j e d e r . einzelnen
Vaeuole in rad iärer Anordnung ausstrahlen, die erst weiterhin undeutlich und verworren wird.
Die Vacuolen sowohl wie die Körner sind au f das Entoplasma beschränkt und gehen nicht in
die Pseudopodien, erfüllen sonst indessen so ziemlich den ganzen Organismus gleichartig. D e r Kern
endlich h H de«'Einzahl vorhanden, kugelig oder oval bläschenartig und mit einem relativ kleflifü,
Ziemlich glatten Morulit versehen.
Saccamoeba m o ru la n. spec, .
Abbild. Taf. I. Fig. 10. Vargr. giiea. 1500.
Während des November, December und J an u a r fand ich sowohl im Bodensätze d e s. Leitungswassers
wie auch des Teichwassers vom Hospitalteiche eine Amoebe, die mit Saccamoeba verrucosa
manches gemein hat, sich aber doch in Sichtigen Pu n k ten von ihr unterscheidet.'
In ih re r äussem Gestaltung bildet die H morula wohl das extremste Glied ^ der Reihe .der
Saccaüoeben und leitet schon zu den eigentlichen Amoeben hinüber. Bewegt .sich das Thderchen vorwärts,
so ist freilich seine Form ganz so wie bei & Umax und anderen, indem der H i-S c h n it t etwa 'einer
Schuhsohle gleicht. Ein beerenartiger Schwanzanhang oder ein ähnliches Gebilde war dabei nicht zu
bemerken, doeh blieben allerlei Fremdkörpe r am ..Schwanzende haften.
Meist bewegte- sieh unsere Amöbe nicht oder n u r sehr langsam vom Ort und .nahm eine n ;# r
isodiametrische Gestalt an, wobei allseitig sackartige grobe Ausstülpungen g e b f i e t -wurden, dljs .etwa so
hoch wie b reit waren. Im opt. Schnitt mochte ihre Zahl 5 bis .10 betragen, ,i|f dass das Thierehen
annähernd die F o rm einer Maulbeere nachahmte, die n u r wenig-einzelne Beeren trägt, und .gÄ isse r-
maassen' seinen Gesammtleib in Psendopodien zerlegte, mehr wohl, als dies hei irgend einejt.anderen
Amoebe der F a ll ist. Langsam wurde nun bald hier einer der Bruchsäcke. eingezogen, dort b a ld ein
neuer ausgestülpt, wobei sich die Amoebe au f ihrer Unterlage hin und her wälzte.
I D e r U m r i s s d e r S. morula ist kein so gla tte r wie bei änderen Amoeben. E r ist vielmehr
ähnlich so k n ittrig wie b ei S . verrucosa u n d sogar noch etwas h ö cke rig,, namentlich :?iiL : 4 m sich ein-
ziehenden Pseudopodien, lo h bin abe r im . Zw e i® geblieben, oh eine wirkliche membranartige Haut
das Ganze -umgab, wie bei der letzt genannten Art. Bald schien es so, ö fte r; aber nicht, und ich
möchte es eher verneinen, glaube abe r reoht. wohl, dass irgend eine Differenzirung der oberflächlichsten
Schicht vorlag, wenn auch n u r eine „Verdichtung“, die sie etwas stärke r lichtbrechend erscheinen liess,
als das eigentliche Plasma. Infolge dessen hob sic#, wenigstens unser Thierchen scharf von dem um-
gebenden Medium ab.
Ein d istin k te rlfn te rs eh ie d zwischen Ecto- und Entoplasma fehlt. Der vordere Thell der neu
sieh, bildenden Pseudopodien jedoch enthält auch hier ein klares hyalines Plasma, das im weiteren
Verlaufe von dem körnigen Plasma v erdrängt wird. Dies erfüllt Bomitrifäie grössten Theil des Leibes
lind fällt durch seihe Krystafle wie auch durch den eig en tüm lich en K örperinhalt auf, welch letzterer sich aus
ziemlich groben, jedoch blassen, flockenartigen Elementen zusammensetzt, die wenig deutlich hervortreten,
dem Ganzen aber ein fleckiges Aussehen geben. Sie sind etwa gleichmässig im Entoplasma bis
nahe zur Oberfläche hin vertheilt und von ziemlich gleichartigem Verhalten.
Ganz charakteristisch für die 8. morula sind die gelben Krystalle, die dem Entoplasma eingelagert
sind, so zwar, dass auch sie mit dem Körnerinhalt in die Pseudopodien hineingehen. Ih r sehr
stark e r Glanz fällt sofort in die Augen und lässt sie wie mit schwarzen Linien begrenzt erscheinen,
während ihre Eigenfarbe eine hochgelbe, selten hellere bis weisse ist.
Die Krystallform konnte nicht genauer bestimmt werden, zumal die Ecken und Kanten oft abgerundet
waren. Von der Fläche gesehen erschienen sie aber meist als regelmässige oder längliche
Rechtecke von erheblicheren Dimensionen, nämlich, von ca. 3 f.i in der Länge, während der Durchmesser
der gesummten Amöbe — es ist eine recht kleine Form — ca. 25 bis 28 ¡.i betragen mochte.
Enth ielt diese im opt. Schnitt circa 10 bis 15 solcher Krystalle, so machten dieselben einen nicht unwesentlichen
Inhaltsbestandtheil aus.
Die 8: morula führt stets eine gross werdende kontraktile Vaeuole dicht unter der oberflächlichen
Begrenzung, welche langsam, aber ziemlich regelmässig pulsirt, indem sic sich kräftig zusammenzieht
und sich langsam wieder ausdehnt, wobei sie mit Vorliebe ihren Ort beibehält. So liegt sie auch in
den wnrmförmig sieh bewegenden Individuen mehr im hinteren Körpertheil.
Nicht ohne Interesse sind die Kern Verhältnisse bei unserer Amöbe. In einem Falle sah ich gar
keinen K ern, ohne sein Fehlen damit fest behaupten zu können, zumal er in einem anderen Individuum
unkla r durchschimmerte. Diejenigen Exemplare jedoch, welche vom Teichwasser herstammten, führten
a c h t Kerne, die, etwa kugelig, nicht n u r von recht verschiedener Grösse waren, sondern auch den
Bau des Morulits zeigten, also nicht die Bläschenform. Sie hatten im Besonderen den trüben Glanz
und die gelbliche resp. bläuliche Contrastfarbe. Nicht unerwähnt sei endlich, dass es sich hier um besonders
grosse Individuen der S. morula handelte.
Abbild. Taf. II. Fig. 5. Yergr. = ca. 1000.
Im Anschluss an die soeben dargestellte Form sei einer anderen kurz gedacht, die mir nur
einmal begegnete u n d die daher nicht so hinreichend. beschrieben werden kann, um als eine besondere
Art zu gelten. In ihrer allgem« sinen Erscheinung steht sie etwa inmitten von Saccamoeba morula und
8 ' verrucosa, ferner zeichnet sie sich durch die radiäre Anordnung ihres Körnerinhaltes aus.
Das Thierchen leb te im December am Boden eines Trinkwassergefässes. Die äussere Form ist
ungefähr die einer S. verrucosa, doch wird hier und da ein spitzeres, etwa zuckerhutförmiges Pseudopod
ausgestreckt, und an anderen Stellen buckelartige Vorwölbungen, die die Oberfläche wellig und sogar
etwas runzelig erscheinen lassen, fast so wie bei S. morula. Das Thier selbst war, ohne dass ein Druck
ausgeübt wurde, ziemlich stark abgeflacht.
Die oberflächliche Begrenzung unserer Amöbe lässt eine membranartige. Haut erkennen, welche
in ihren Eigenschaften in der Mitte steht zwischen der von S. verrucosa und der von 8. morula. Sie