5. Cyclops Dybowskn Lande.
Tafel IV, Fig. 1—5.
1890. Cyclops Dybowskii Lande, Materyjaly do fauny. p. 59, Taf. X VII, Fig. 60—68.
1891. (Cyclojps hyalinus Rehberg ?) Schineil, Beitr. z. Kennt, p. 20—27.
Bemerkung zu den Synonyma.
Wie bereits p. 68 bemerkt, hielt ich zur Zeit der Abfassung meiner „Beiträge z. Kennt.“ den
Cycl. hyalinus Rehberg mit vorliegender Spezies fraglich identisch, ein Umstand, der in der nicht ge-;
nügenden Diagnose R e h b e r g s seinen Grund h a tte ;- denn einer vollkommenen Gleichstellung d e r vorliegenden
A rt mit dem Cycl. hyalinus, den ich — wie ausgeführt — jezt als eine Varietät des Cycl..
oithonoides Sars auffasse, steht nichts weiter im Wege, -als die einzige Angabe R e h b e r g s : „Von den
vier buschig behaarten Borsten ist die innere fast so lang als die d ritte.“ Nur diese Angabe, welche
ich auch a. a. 0 . Anmerk. 1 c itie rte , bedingte meine Zweifel: sonst hätte ich die Identität- beider bedingungslos
aussprechen müssen.
Obgleich der Cycl. Dybowskii dem Cycl. oithonoides ebenfalls sehr nahe steht, so halte ich denselben,
doch viel eher für eine selbständige Art als den Cycl. hyalinus Rehberg. Die nachfolgende
Charakteristik der Art
nimmt deshalb auch stets auf den Cycl. oithonoides Bezug.
K ö r p e r f o rm (Taf. IV, Fig. 1): Sowohl das- Verhältnis der beiden Achsen des Vorderleibes zueinander,
als das zwischen der Länge des Céphalothorax und der des Abdomens ist genau dasselbe
wie bei C: oithonoides. Aber trotzdem ist die vorliegende A rt nicht so schlank gebaut, wie jene, denn das
A b d om e n derselben ist viel breiter und die einzelnen Hinterleibsabschnitte nehmen gegen ihr Ende'
zu merklich an Breite ab. Die Hinterränder der einzelnen Ringe sind nicht ausgezackt, , n u r an dem.
des fünften Segments, und zwar immer n u r' au f der ventralen Seite, machen sich über den Insertionsstellen
der Furkalzinken einige kleine Dornen bemerklich (ca. 4).
Auch divergieren, die beiden F u r k a lg lie d e r nicht in dem Masse wie bei Cycl. oithonoides. Die1
Seitenborsten sind ungefähr am Ende des zweiten Drittels des äusseren Furkalrandeseiügelenkt. Die innerste
Apikalborste ist 21/s—3 mal. so kurz als die äussere der beiden entwickelten inneren Börsten.
Diesiebzehngliederigen e r s t e n A n t e n n e n sind bedeutend k ü rz e r und stärk e r gebaut als die vön
Cycl. oithq-notâes. 'Sie]reichen, an den Körper gelegt, kaum bis zum Vorderrande des dritten Segnients des
Céphalothorax. Hinsichtlich der Grössenverhältnisse der einzelnen Segmente: ; stimmen sie vollkommen
mit den von Cycl. oithonoides überein. Auch fehlen ihnen, die durchsichtigen Hautsäume-' an- den beiden-
letzten Gliedern, n ich t.1) Die relative Länge d e r.g rö s s ten Borsten ist hier etwa s-geringer wie bei
dieser Art: / . . . . ' ~
*) In L a n d e s Fig. 60 fehlt die Angabe derselben.
Die Bedomung der S c hw im m fü s s je ist wie bei Cycl. oithonoides: 2. 3. 3. 3. Die äusseren
Dornen am Aiissenaste des vierten Fusspaares sind aber wohl entwickelt. Der Innenast dieses (Taf. IV
Fig. 4) Paares trägt an seinem Lnde dieselbe Bewehrung wié die entsprechenden Aeste der übrigen Paare,
nämlieh nach aussen 'einen bewimperte*;, gMäden Dorn und la ic h innen steh en ! ein kurzes, befiedertes
H a a r.1) Die Oberr&nder der Chitinplatten, welche die ersten Basalsegmente des ersten bis dritten Fu sspaares
verbinden, senken sieh an jed e r Seite etwas ein Und tragen au f einer halbkreisförmigen Erhebung
einige feine Dornen (so wie dies in Taf. IV, Fig. 14 für Oyd. oithonoides var. hyalina angegeben'ist).
Ähnliche Dornen finden sieh auch jederseits an der Lamelle des vierten Fusspaares; dieselben überragen
aber den freien Rand der Lamelle nicht. Dieser Rand bildet eine vollkommen gerade Linie': es fehlen
ihm also clie für Cycl. oithonoides charakteristischen Erhebungen.
Das r u d im e n t ä r e F a s s e h e n |T a f. IV, Fig. 3)' ist genau i o g eb au t, wie das von Cycl.
oithonoides.
Das R e c e p t a c u lu m s e m i n i s (Taf. IV , F ig .,'5) stimmt in seiner Grundform ebenfalls
mit dem von CyA. oithonoides überein; jedoch neigen sich die beiden.oberen Abschnitte etwas nach unten
und schwellen am distalen Ende keulenförmig an.2)
Die E i b a l l e n sind stets gross und elliptisch. Sie werden von einer igrösseren' Anzahl relativ
kleinerer Eier gebildet, als dies bei Cycl. oithonoides der Fall ist.
G r ö s s e : Q : 1,1 mm; d71 0,8¿
F a r b e : Meist sind die Tiere gelb bis braun gefärbt, die F u rk a und die Extremitätenpaare sind
dann stets von dunkelgelber, dunkelbrauner oder violetter Färb u n g 8). . Selten trifft man ganz hyaline
Exemplare.4) v ’. • - ' • - . . •
V o r k o m m e n : ln Deutschland. beobachtet: in der Umgebung von:? Halle (drei Teiche am
Sandanger, Tümpel hinter Ammendorf, Teiche in Sittielienbach und Dölbau), ferner bei Naumburg
und bei Straach (in der Nähe von Wittenberg).
') Nach L a n d e s Zeichnung (Fig. 66) befinden sich am apikalen Ende des Innenastes des vierten Fusspaares
zwei ziemlich gleich lange Dornen.
Heil- Dr. L an d e hat nach einer brieflichen Mitteilung das Reeeptaculüm bei den von ihm untersuchten
Exemplaren ebenso gebaut gefunden.
G ro b em Fig. 10, Tafel X X « (Beitr. z. Kenntn. d. Generationsorgano) stellt höchstwahrscheinlich das erste
Abdominalsegment von Oyd. Dybomkii dar, sicher nicht — wie dies der Autor anglelt - das von Oyd. bneimudalu.
Claus (= Oyd: dramus Fiscner). Es kommt also;vielleicht auch die vorliegende Art in der Umgebung von Freibiu-g i./B. vor.
*) L a n d e fand den Oyd. Bybowtkii stets von violetter Färbung. (Nusbaum, Zur Kenntnis der Würmerf
und Crustaceenf. Polens).
*) Betrefft der Erkennungsmerkmale vergl. die folgende Tabelle.
B ib lio te c a Zoologica. Heft 11.