dass auf den Vorderflügeln nur noch Reste der gelblichen Binden am Vorder- und Hinterrande der
Mittelzelle, ein einziger Tüpfel der Vorbinde und undeutliche oder abgekürzte Marginaltüpfel erhalten bleiben.
Während sich diese Gruppe jedoch enger an die Thyastes-Gruppe anschliesst, möchte ich die drei
Sectionen XIV—XVI C. und R. F e l d e r ’s , welche sich durch Abweichungen im Verlauf der Radialäste
der Vorderflüge] als peripherische Ausläufer des Segelfalterstammes erweisen, au f Bellerophon-artige
F o rm e n d e r P r o t e s i l a u s - G r u p p e zurückführen.
Die ursprünglichste dürfte die Columbus - Gruppe se in , welche eine stark behaarte S tirn , eine
o-elbe Fühlerkeule, noch vier Längsstreifen auf dem gelblichen Hinterleibe und an B rust, Schultern und
Hals weisse Flecke träg t, noch entwickelte männliche Dufteinrichtungen, aber dünne, nur gegen die Spitze
etwas verbreiterte Schwänze besitzt, deren Spitze aufgehellt ist. Wie in der Flügelform, erinnert diese
Gruppe auch in der Zeichnung besonders an die Protesilaus-Grappe, denn ihre Arten tragen in der Mittelzelle
der Vorderflügel nur das dritte oder v ie rte 1), dem von P . Bellerophon entsprechende Zellband, Aas
allerdings stark nach aussen vorspringt. Weiter ist das Terminalband mit dem Submarginalbande
verbunden, zugleich aber durch Verdunkelung der Raum zwischen beiden oben verringert und die Marginalbinde
undeutlich geworden. Bei P . Columbus Hew. (Amazonenstrom) findet sich nur noch der Prachtbindenfleck
im achten Randfelde, der sich ja stets am längsten erhält. Dagegen ist das Prachtband in
seiner Hinterhälfte durch längs der Rippen gegen den Aussenrand verlaufende, sich netzartig verbindende
Zeichnungen scheinbar zweispaltig geworden.
Bei den weiteren Entwickelungsstufen dieser Gruppe, P . Dolicaon Feld. (Brasilien) mit seinen
Varietäten und P . Iphitas Hb. ebendaher, dehnt sich nun der anscheinend von dem Prachtbande ein-
o-eschlossene Bindentheil weiter nach innen aus und drängt so den sich inzwischen verstärkenden inneren
Schenkel in die Flügelmitte, wo er sich senkrecht gegen das zweite Basalband anstemmt. So entsteht
das für die Nachahmer des südamerikanischen Lt/corea-Typus so characteristische Längsband der Hinter-
flü^el. Zugleich wird bei P . Dolicaon die schon bei P . Columbus angedeutete Zerschnürung der Marginal-
und Postmarginalmonde und ihre Umbildung zu leuchtend weissen resp. bläulichen Tüpfeln weiter entwickelt
und setzen sich die Postmarginalmonde bis zum Vorderrande der Hinterflügel fort. Bei P . Iphitas Hb.
nimmt auch die Grundfarbe einen etwas orangenen Ton an, treten die Kreuzbänder der Hinterflügel mehr
hervor und bildet sich endlich auf den abgerundeten Hinterflügeln ausserhalb der ursprünglichen Mittelbinde
eine Reihe in schwarzem Grunde stark hervortretender, gedoppelter, schneeweisser Tüpfel aus.
welche den Postmarginalmonden entspricht. So tritt eine unbedeutende Aehnlichkeit der ruhenden Art mit
einer abgeflogenen Lycorea in Wirkung, welche noch durch die fast hinfälligen Schwänze erhöht wird.
Während bei der Columbus - Gruppe nur der vorderste Radialast gegenüber dem Gabelanfange in
die Subcostale mündet, gehen bei den weiteren zwei Gruppen, welche sich in Beziehung auf die Zeichnung'
näher an die Protesilaus-urtigen Vorfahren anschliessen, die b e i d e n ersten Radialäste in dieselbe Concav-
rippe über.
So zeigt die Servillei-Gruppe, welche F e l d e r ’s Section XV entspricht und nach K i r b y aus nur
e i n e r Art, P . Servillei Godt. (Neu-Granada) besteht, zu der P . Hippodarms Feld, als Varietät zu ziehen
is t, einen einfarbigen Leib, stark gestreckten Analwinkel der Hinterflügel und sehr lange Schwänze, die
wie in der vorigen Gruppe am Hinterende aufgehellt sind. Ebenso lässt sich die Zeichnung au f diejenige
>) Es ist nicht möglich, diese Frage ohne entwickelungsgeschichtlichen Nachweis zu entscheiden.
tprotesilaus-sivbigev Vorfahren zurückführen, da sich das dritte oder vierte Zellband und das breite Terminal-
lband mit dem Submarginalbande verbinden, hinter welchem eine nur unten deutlichere Marginalbinde
fliegt. Auf den Hinterflügeln tritt unten die Prachtbinde noch im siebenten und achten Randfelde hervor,
Hoch sind die Zeichnungen etwas verloschen und trübe und die äussere Mittelbinde undeutlich. Marginal-
jund Postmarginalmonde sind noch wie bei der ProiesiZaws-Gruppe schmal und ungetheilt.
Die höchste Reduction in der Zeichnung treffen wir bei P . Salvini Bates (Guatemala) mit eben-
ifalls zwei in die Subcostale verlaufenden Radialästen, welcher F e l d e r ’s Gruppe XVIII bildet, und sich
[durch die fast einfarbig grüngelben Hinterflügel besonders nahe an P . Bellerophon anschliesst, mit dem
[er in der geringeren Ausbildung der Postmarginalmonde, der theilweisen Unterdrückung der Marginal-
tmonde dem Vorleuchten der Prachtbinde im siebenten und achten Randfelde der Oberseite übereinstimmt.
[Dagegen erinnert das durch den Fortfall des äusseren schwarzen Streifes ausgezeichnete Schmuckband
[auch durch seine Lagerung durchaus an die Protesilaus-Gruppe.
Den Uebergang zu einer vielseitig und specifisch entwickelten Gruppe von mimetischen Segel-
Ifältern, welche sich durch freie Endigung der Radialäste auszeichnen und wohl von Vorfahren abstammen
dürften, welche der Xawfo'cZes-Gruppe nahe standen, vermittelt der von C. und R. F e l d e r in ihre Section XIII
[gestellte P . Asius F. (Astyagas Dru.) aus Brasilien. Derselbe zeichnet sich durch kürzere Behaarung der
¡Stirn und kürzere Fü h ler, undeutliche helle Längsbinden auf dem Thorax, jederseits eine scharfe
■untere und eine verloschene seitliche Hinterleibsbinde und längere Hinterflügelschwänze aus. Die einzige
¡über die Vorderflügel sich hinziehende, nach hinten zu sich verbreiternde Mittelbinde scheint nicht, wie in
Ider Thyastes-Gcvtippe, sich nach innen von dem Prachtbande in die zweite Basalbinde fortgesetzt, sondern
¡vielmehr wie bei der afrikanischen Kirbyi-Illyris-dxmppe, das Prachtband durchbrochen zu haben und so
Kn die zweite Basalbinde übergegangen zu sein. Dann gehörten der rothe im achten Randfelde sich nach
■vorn fortsetzende Streifen zu der inneren Basalbinde und die drei rothen, aussen schwarz gesäumten Tüpfel
¡innerhalb der weissen Mittelbinde im ersten bis dritten Randfelde, wie der im achten Randfelde, zu dem
¡Prachtbande, während die rothen Tüpfel im sechsten und siebenten Randfelde wohl der ursprünglichen
Mittelbinde entsprechen. Für den engen Anschluss dieser alleinstehenden Form an die Segelfalter weise ich
lauf die auch auf der Oberseite deutlichen schmalen Marginalmonde und die ausserhalb derselben entwickelten
¡bläulichen Postmarginalmonde der Hinterflügel hin, welche jede andere Stellung der Art verbieten.
Lässt schon P . Asius F. eine oberflächliche allgemeine Aehnlichkeit mit Aristolochienfaltem der
¡AscaiMws-Gruppe erkennen, so entwickelt sich diese in der IZarns*aMtoS-Gruppe, welche F e l d e r ’s Section XII
[entspricht und längere Fühler ohne scharf abgesetzte Keule, kürzere Vorderflügel und längeren Gabelstiel,
¡einen kürzeren Schwanz, ein schmäleres erstes Randfeld der Hinterflügel und eine stärker behaarte Stirn
[besitzt, zu einer specifisch ausgebildeten Anpassung an die einzelnen Glieder dieser immunen Faltergruppe.
[Zuerst gleicht die grösste A rt, P . Harrisianus Swains. (Brasilien), mit breiter weisser Vorderflügelbinde,
jjweisser, schmälerer, bis zum siebenten Randfelde reichender Hinterflügelbinde und auch oben roth hervor-
[leuchtenden, etwas eckigen Marginalmonden und mit rother Basalbinde im achten Randfelde der Hinter-
[flügel dem P . Ascanius F. Zugleich h at sich die rothe Basalfärbung schon auf die Vorderflügelbasis
[fortgesetzt und tritt sogar manchmal auch oben au f: so wird die rothe Tüpfelung der Brust des Aristo-
[lochienfalters vorgetäuscht. Aehnlich erinnert der kleinere P . Lysithous Hb. mit mehr blutrothen
i Marginalmonden der Hinterflügel, in deren Reihe wie schon bei P . Asius F. auch der Prachtbindentüpfel
[ des achten Randfeldes zu treten scheint, durchaus an die ebenfalls kleineren P . Agavus F. und Bunichus Hb.