Vacuole und h a t einen g l a t t e r e n , weniger höckerigen Umriss. Wie fe rn e r schon frü h e r angegeben,
h a tte auch diese einen Kern n ic h t nach weisen lassen.
Zum Schluss sei noch e rw ä h n t, dass ich im Süsswasserschlamm vom Hospitalteich (Córdoba)
einen rhizopodenartigen Organismus fand, der in- seinen Eigenschaften in der Mitte s te h t zwischen der
soeben beschriebenen A r t und G. ßiformis. E r en th ä lt mehrere (ca. 2—3) k o n tra k tile , aber n ich t
reg elrech t pulsierende Vacuolen, is t etwas körn ig und bildet dünne, fadige, zuweilen verzweigte, mässig
k n o rrig e Pseudopodien. Einen K e rn sah ich im lebenden Tier nicht. Diese A b a rt sei als G. media
bezeichnet. (Taf. VIH, Fig. 5).
Chromatelia argentina Frenz.
cfr. Nr. 40. p. 338, Taf. XVII, Fig. 4. — Abbild. Taf. II, Fig. 12. Vergr. = 1500.
D ie p s amöbenartige Wesen fand ich anfangs März 'zwischen Lemna und Wolffia i^ s Wasser
ans d e r Laguna P eitiad u , rni Osten vo n Córdoba, Seine Grösse is t eine re c h t geringe, denn? m isst man
den mehr, oder weniger kugeligen Zen tra lk ö rp e r, so is t dessen Durchmesser n u r ca. 5 bis 6 (i, wobei
dann die einzelnen Pseudopodien etwa eben so lan g oder auch noch etwas län g er werden können. Alle
Individuen, die ich sah, waren von annähernd gleicher Grösse.
. _ Die G e s ta lt d e r Chromatella is t ähnlich d e r von Sadglosphamum radiosum, indem von einem
kugehgen Körper einige, nich t eben zahlreiche, fingerförmige, bald längere und spitzere, b a ld 'b re ite re
und dahe r mehr lappige F o rts ä tz e ausstrahlen. Im optischen S ch n itt sind es meist n u r drei' b is ÍÉ|nf
S tü ck ; sie bewegen sich langsam, halb pendelnd, halb sch län g eln d /werd en wohl auch eingeboren und
ausgestreckt, dienen aber n ich t wie eigentliche Pseudopodien zu r Vorwärtsbewegung des Tieres, sondern
wohl mehr als Ta st- und .Fangorgane. D a rau f d eu te t auch schon der Umstand hin, dass sie m it ziemlicher
Begehnassigkmt a l l s e i t i g ausstrahlen, so dass ein Vorder- oder Hinterrandondo bei diesem Orga-
msmus n ich t irgendwie m a rk ie rt ist. Die Psendopodien verzweigen sioh niemals, ein Umstand, der
einen wichtigen Unterschied gegen Gringa verrucosa bedingt.
Auch m ih re r äusseren Begrenzung, in ih ren Umrissen, ze igt die O h rm am a mit Vactylosphaerium
viel Gemeinsames. Sie h a t zwar keine eigentliche H au tsch ich t, is t aber doch sch a rf und j l t t um-
schrieben, ein Ch arak ter, der allen eckten Amöben mehr oder weniger eigen ist.
D er In h a lt von Chromatella b esteh t aus einer Plasmamasse, welche n n r i f n e geringe Diffe.
renziernng in ein Ekto- und Entoplasma erkennen lä s s t, und ein körnchenfreies Hyaloplasma is t
eigentlich n u r den Spitzen und d e r Mantelschicht d e r Pseudopodié# eigen. Alles übrige,
also d e r kugehge K ö rp e r, i s t bis an den Aussenrand hin e rfü llt m it einem Plasma , welches zahllose,
ziemlich g ed rän g t liegende, Meine Körnchen von etwas glänzend gelblicher F a rb e en th ält, die weniger
einen k ris ta llin is c h e n , als vielmehr einen flockigen oder krümeligen, halbweichen Ein d ru ck machen.
Dieses kornchenreiche Plasma s e tz t sich auch in die Psendopodien hinein fo rt, doch so, dass die Körnchen
allmählich spärlicher werden, d e ra rt, dass sie am äussersten Ende jen e r schliesslich ganz fehlen. Das
ze n trale Plasma b esitzt auserdem noch einige andere, etwas gröbere, glänzende und farblose Einschlüsse,
die vielleicht em F e tt sind, lä ss t abe r keine aufgenommenen und als solche erkennbaren Fremdkörpe r
wahrnehmen. 1
Im lebenden Zustande is t von einem Kerne nichts zu sehen; dagegen b esitzt die zentrale
Masse eine Vacmde,, deren In h a lt den bekannten rö tlicb-violetten Schein h a t , d e r h ie r im K o n tra s t
zum gelblichen Komchenplasma noch sch ä rfe r als wo anders h e rv o rtritt. D e r Durchmesser dieser
Vacuole, wird etwa fc bis 2,5 |u Sie i s t |j n t l i c h k o n tra k til und p u lsie rt in ganz regelmässiger Weise,
weshalb sie als eine echte p u l s i e r e n d e Vacuole zu bezeichnen ist. E s i s t s te ts n u r eine einzige
vorhanden.
Da es mir, wie gesagt, nich t gelang, am lebenden Exemplar einen Kern zu entdecken, so v e rsuchte
ich dies durch verschiedenartige R eagentien. Essigsäure, Alkohol, Sublimat, Fä rb u n g m it Karmin,
HämatoxyHn etc. ergaben immer ein negatives R esu ltat. Das was ich n u r h in und wieder, obgleich
undeutlich sah, w a r das Vorhandensein von Körnchen in der Zentralmasse, welche sich etwas lebhafter
als die Umgebung tin g ierten . Schliesslich gelangte ich dann zu einer Methode, welche sie um vieles
deutlicher machte. Ich behandelte -nämlich die Chromatella zunächst m it v e rd ü n n te r Essigsäure, die ich
m it einem Gemisch von s ta rk verdünntem Glyce rin und Alkohol auswusch. Es blieb dann noch der
körnchenreiche Körper g u t e rh a lte n , und es waren darin auch gröbere Körner zu sehen, die jedoch
n ic h t entscheiden liessen, ob sie b ereits p räfo rmiert oder rein durch Koagulation entstanden waren.
Liess ich nun Häma toxylin oder Karmin hinzutreten, so färb ten sich eine Anzahl jener Körnchen stets
besonders s ta rk . Sie waren zwar n ich t unregelmässig durch die Zentralmasse v e r t e il t, liessen aber
'an d e rs e its auch nich t eine bestimmtere Anordnung wahrnehmen. Man kann n u r sagen, dass sie in
einem Raume lagen, der — im optischen S ch n itt — etwa die Hälfte der Zentralmasse einnahm. Nach
vorhergehender Behandlung m it schwacher Essigsäure gelang die Färb u n g auch m it Meth y lg ru n und
anderen' Kernfarbstoffen.- Ich wollte nun versuchen, wie sieb d e ra rtig behandelte Körpereben zu den
Kernlösungsmitteln v erh ie lten , kam aber zu keinem völlig entscheidenden R esu ltat. Man muss eben
bedenken, dass das etwa vorhandene Nuclein durch Essigsäure oder dergL, ja schon durch Koagulation
in einen anderen Körper ü b e rg efü h rt wird, dessen Reaktionen e rs t an einem zweifellosen Beispiele gep
rü ft werden müssten. Ehe dies geschehen ist, kann ein sicherer Schluss au f die N a tu r jener Körnchen
n ich t gezogen werden, und es bleibt immer noch die Möglichkeit ü b rig , dass w ir es h ie r mit pseudo-
chromatischen Substanzen zu th u n haben. E in einwandfreier Nachweis von Nuclein wird meiner
Meinung nach e rs t dann e rb ra c h t sein, wenn ausser der Tinktionsfähigkeit noch die übrigen Reaktionen
de r fraglichen Körnchen g ep rü ft sind. Leider erwies sich nun unsere Chromatella ih re r geringen Grösse
wegen wenig geeignet dazu. Ich möchte abe r nicht bezweifeln, dass die sich s tä rk e r färbenden Körnchen
die Reprä sentanten von Kernsuhstanz sein können, welche liier, in diesem Falle, also nich t zu d e r morphologischen
Ein h e it eines Nuclms geformt, sondern in einer anscheinend regellosen Weise im Plasma
v e rte ilt zu denken wäre. Wie abe r bei den B ak terien im sog. Zen tralk ö rp e r die Verbindungsfäden
. schon so .fein sind, so Hesse sich denken, dass auch h ie r die Körnchen u n te r sich au f irgend eine Weise
verbunden seien, und dass mithin n u r eine eigentliche K e r n m e m b r a n fehle. Es giebt aber doch
auch au anderen Orten ganz unzweifelhafte K ern e, die einer solchen Membran entbehren, oder wo
diese ausserordentlich z a rt ist.
Aboema*) angulata nov. gen. nov. spec.
Abbild. Tafc IV, Fig. 10**). Vergr. = 1500.
' Ursprünglich h a tte ich den nachfolgenden Organismus zum Genas Gringa geste llt u n d zwar
in die Nähe von G. verrucosa f flrg l. Tafelerklärung von Taf. IV, Fig. 10), D e r Umstand jedoch, dass
*) Ans der Umkehrung von Amoeba entstanden.
**) In der Tafelerklärung noch als Gringa bezeichnet.