
Die Zahlen drücken die Grösse in Millimetern aus.
Grösse des ganzen Tieres = 0,90.
Breite 0,22.
Erstes Körpersegment '== 0,20.
Die übrigen Segmente 0,17.
Abdomen (ohne Furka) 0,18.
Furka 0,06.
Lange Ruderborste = 0,29.
Kurze Ruderborste 0,16.
Aeusserer Dorn1) 0,021
Innerer Dorn ) : i 0,02.
Ein Auge ist bei dieser Species nie vorhanden. Der Körper ist farblos; die Bewegungen lebhaft, hüpfend.
Das Männchen 'ist etwas grösser als das Weibchen, Am häufigsten sah ich den Cydop. «Htm im Oktober und November.
Jedoch habe ich, wie auch bei den zwei folgenden Arten, nicht das ganze Jahr beobachtet.
Zu den Mitteilungen von P r a t z über seinen Cycl. coecus s e ijp u r . einiges bemerkt.
Ans Fig. 29 (Copie 1) ist ztt erkennen, dass der rudimentäre Fass ungefähr so gebaut ist wie
der von C yd . bicuspidatus oder Cyd. biseloms (cf. Taf. II. Fig. 2 .u . 9). Es ist hier also der- Innendorn
des zweiten, gestreckten Segments nahe d e r' Spitze desselben eingelenkt. Die Angabe, dass das
innere Glied“ mit „zwei nach aussen stehenden Stacheln versehen“ - sei, ist durch seine F ig u r b e re its
richtig gestellt: denn P r a t z zeichnet hier eine apikale Borste und einen dem Innenrande angekörigon
Dom, wie dies eben bei den Arten der Hauptabteilung, zu welcher Cycl. coecus gehört (cf. p. 18',%
nicht anders sein känn. '
Die Angabe, dass das Männchen etwas grösser sei als das Weibchen, beruht sicher au f einem
Irrtu u ie : es müsste ’denn bei Cycl. coecus das gerade Gegenteil von dem der Fall «ein. was fü r alle
übrigen ireileber.deu Copcpoden als Gesetz gilt.
' Is t C yd . coecus eine selbständige Art oder nicht ? Diese F rag e werde ich je tz t etwas e in g e b Ä e r ;
zu beleuchten versuchen. -• a ,u. d e r . -' ‘ * ^ l r F f n T WF i i
Im Verlaufe dieser Arbeit sind mehrere Arten charakterisiert worden {C yd . Clausvi, gracüis,
diapbanus, bieder und affinis), deren erste Antennen aus elf Segmenten zusammengesetzt^ sind. In Anbetracht
der Zweigliederigkeit der rudimentären Fässchen könnte 6yd: coecus von allen diesen Arten n u r
mit Cyd. Clausa identisch sein. Abgesehen davon, dass jene Form wahrscheinlich nur ein Jugendstadium
von Cyd. viridis Jurine repräsentiert (cf. p. 1 0 1 -1 0 9 ), so ist - selbst wenn sie ein geschlechtsreifes Tier,
¿ h e wirklich „gute A rt“ wäre — an eine Vereinigung derselben mit Cyd. com is nicht zu denken. Die
Differenzen im Körperbau beider schliessen jede Vereinigung aus.
Auch mit keiner bisher n u r ausserhalb Deutschlands beobachteten Art, deren Vorderantennen
elfgliederig sind, kann Cyd. eoecus identifiziert werden.
Selbst wenn m a ritim Hinblick auf den Umstand, dass Schwankungen in der Segmentzahl d e r
ersten Antennen ziemlich häufig beobachtet wurden) au f die Elfgliedrigkeit der Antennen kein besonderes
x) Aeussere Apikalborste der Furka.
2) Innere Apikalborste der Furka.
"'Gewicht legen, oder gar annehmen wollte, das der Cycl. coecus zu einer anderen A rt in einem ähnlichen
Verhältnisse stände wie Cycl. bicuspidatus var. odessana zum typischen Cycl. bicuspidatus (cf. p. 80—84), so
-wäre doch eine Vereinigung desselben mit einer. Art, deren erste Antennen normaler Weise aus mehr
(oder weniger) denn elf Segmenten zusammengesetzt s in d , unmöglich. Dazu wäre eine genauere
.Kenntnis des Cycl. coecus nötig, als wie sie uns durch die Diagnose und die Abbildungen von P r a t z
■vermittelt wird.
Ebenso aber bedingt der Umstand, dass Cycl. coecus vollkommen augenlos ist, an sich auch noch nicht
-die Aufstellung einer gesonderten A rt; denn es wäre ja möglich, dass eine oberirdisch lebende Form durch.
Anpassung an subterrane Verhältnisse wohl ihrer Augen verlustig ginge, aber sich sonst in ihrem Körperbau
nicht weiter von derselben entferne. Dann' könnte einer solchen subterranen Form nur der Rang
-einer Varietät zuerkannt werden.
Noliinbci mag bemerkt werde::, dass auch . eine Identitä t des Cycl. coecus mit einer der meines
Wissens ferner h u r noch bekannten beiden augenlosen Cyclops A rte n : Cyd. hyolinus Joseph || | |d Cycl.
-anophtlmlmus Joseph1) vollkommen ausgeschlossen ist.
Hoffentlich giebt eine erneute Untersuchung der Münchener BrunnengcWässer baldigst Aulschluss
d arüber, ob wir es bei dieser interessanten Form mit wirklich einer selbständigen Art, oder mit einer
Varietät einer solcbeasodei1 endlipb g t t einer Form zu thugjhaiben, die! unter e & f a n | e f » Bezeichnung
.genauer bekannt i s t s S a n g ä k i s a n i o h t g e s c h e h e n , m u s s C y c l. c o e c u s a l s . s e l b s t ä n d i g e
A r t g e f ü h r t w e r d e n .
2. Cyclops subterraneus Pratz.
„Grosse Antennen siebzekngliederig. i
Diese Spezies ist bedeutend grösser als die vorhergehende, 1 —1,4 mm. Sowohl diese, als auch die
-folgen de^Arfc, besitzen H Das Auge des 0. iy.iurta.tm B .hukel-oraugo. Der Körper weniger lang gestreckt
als beim C. coecus, — elliptisch. Das erste Segment ist länger als breit und übertrifft an Länge die vier folgenden
Segmente etwa um lls. — Die Furka, fünf mal länger als breit, kommt an Länge fast dem Abdomen gleich, dessen
4M letzten Glieder Sehr gedrängt I flS VoBäern Ansätze ■ Furka äteht jederieits eine Reihe kurzer starker
Borsten — Das erste Glied des Abdomens ist wenig kürzer als die drei folgenden. — Die grosso Ruderborste )
übertrifft den Körper kaum an Länge und ist an den äusseren zwei Drittteilen schwach gefiedert Die kleine
Buderborste ist gegen die vorige um ein Drittteil kürzer. Die untere; »nei® g t e n b :ör|ts ist etwas langer als die
-äussere, au eh ist letztere bedeutend stärker und fast dornaftig gebildet, .Die übersteheuu.- Borste, ist ungefähr von
• der Länge der inneren Seitenborste.
Die drei Körpersegmente bleiben sieh, mit Ausnahme der Breitenabnahme, an Gestalt ziemlich gleich. Die
.oberen Antennen sind siebzehngliederig und «leben bis- zum dritten Körpersegmente. Das vierte und siebente Glied
sind im Verbältniss zu den übrigen die längsten. An diesen beiden Gliedern befinden sich auch nach oben zu
1) J o s e p h , Gustav, Systematisch. Yerz. der in den Tropfstein-Grotten von Kvain einheimischen Arlhtop. p. 5
-und 6 - • Moiiiez (Faune des eaux souterraines, p. 32, Anm. 1) schlägt vor, da bereits im Jahre 11880 durch R eh b e rg
eine Cyelopt -Art mit dem Namen .hyaUnm" belegt worden ist, den Cyd. hyalmut Joseph als ßycl. Jost,,hi z u bezeichnen.
.Zu einer Namensänderung der Joseph'sCben Art liegt meiner Meinung nach kein Grund mehr vor da Cyd. iyalmm Rehberg
— .wie ich naebzuweisen versucht habe — nur als eine Varietät' von Cyd. oMunrndet: bars angesehen werden
•darf (cf. d. Kapitel: Cycl. oithonoides var. hyalina Reliberg. p. 68 bis 71).
2) Die Bezeichnungen wie bei Cycl. coecus; vergl. die betreffenden Fussnoten.