ein „Postimago“ .findet, kann ich unter Hinweis au f ein später folgendes Kapitel, woselbst diese F rag e bezüglich
des Verhältnisses von Cycl. fu sa is zu Cycl. allidus eingehend erörtert is t, hier wohl füglich übergehen.
Soweit es sich aus den Angaben D a d a y s ergiebt, .scheint mit der vorliegenden A rt —»
abgesehen von dem sicher identischen'Gyd. jmlchelhis'— auch der C y c l E n t z v i synonym zu s e in .-F ü r
eine solche Gleichstellung sprechen vorzüglich der Bau des rudimentären Fässchens, die Form dies.C éphalothorax
und die Länge und Bedornungsverhältnisse der F u rk a ; d a g e g e n spricht nur die etwas grössere
Länge der ersten Antennen („Antennae . . . fere cephalotlioracis segmentorum duorum anteriorum longi-
tudine“), Der Angabe D a d a y s : „Antennae . . . articulo decimo, tredecimo et quatuordecimo se lis
denticulatus insrructo“ widerspricht seine Zeichnung der ersten Antennen (Taf. I. Fig. 1 ) direkt. Auch
au f das Habitusbild des Cycl. Entzii (Fig. 4) is t absolut kein W e rt zu legen: denn so sieht ein Cydops
überhaupt nicht aus.1)
Der C y c l. p u l che 11 u s B r a d y 2) ist — wie bereits au f p. 49 und 50 bemerkt — dem Cycl.
strenuus identisch.
Charakteristik der Art.
Meist ist die Cuticula des ganzen Körpers, besonders häufig aber die der F u rk a u n d der ersten
Segmente der Vorderantennen, mit einer sehr grossen Zahl napfartiger Vertiefungen versehen.
Die Länge des C é p h a l o t h o r a x (Taf. I I , Fig. 1) verhält sich zur Breite desselben wie
5 : 3 . Die lateralen Partien des ersten bis dritten Segments sind ein wenig nach hinten verlängert:
Beim vierten und fünften Segmente sind diese Verlängerungen stärke r und ziemlich spitz auslaufend.
Der fünfte Vorderleibsabschnitt ist nur wenig breiter als der obere aufgeschwollene Teil des ersten Ringes
des schlanken H i n t e r l e i b e s . 3)
Die F u rk a erreicht ungefähr die Länge der zwei, bei einigen Individuen der drei letzten Abdominalsegmente.
Am Aussenrande befinden sich, ausser der grossen zu Beginn des letzten Drittels
inserierten Seitenborste, noch am Ende des ersten Drittels einige sehr kleine Dornen.4) Betrachtet man
das Tier in der Rücken- oder Bauchlage, so sieht man meist nur einen oder einige dieser Dornen,
b ringt man es aber in die Seitenlage, so bemerkt man, wie über den lateralen Teil der F u rk a sich eine
ganze Reihe derselben hinzieht. Von den Furkalborsten sind nur die beiden mittleren entwickelt 5
ihre Längen verhalten sich etwa wie 3 :5 , und zwar erreicht die innere derselben fast die Läng'e des
Abdomens.
D ie » e rs te n A n t e n n e n sind siebzehngliedrig und erreichen, an den Körper angelegt, bei vielen
Tieren noch nicht einmal den Hinterrand des ersten Vorderleibssegmentes; bei nur wenigen Individuen
1) Der Cycl. .roseusDaday stellt der vorliegenden Art ebenfalls sehr nabe.
s) B ra d y , A monograph. p. 107 u. 108. Taf. XVII. Fig. t—3. 8
3) L a n d e s Zeichnung des Abdomens (Fig. 155) ist nach einem gequetschten Präparate angefertigt.
i ) Diese Dornen sind von den meisten Autoren übersehen worden.
-erreichen sie diese Grenze oder ragen noch etwas darüber|§i|naus. Das zwölfte Glied trägt einen Sinneskolben.
1) «Sämtliche Borsten sind kurz.
Die dreigliederigen S c h w im m f i i s s e haben folgende Bedoriiung: 2, 3, 3, 3, oder 3, 3, 3, 3.2j
Das r u d im e n t ä r e F ü s s c ’h e n (Taf. I I , Fig. 2) ist zweigliederig. Das erste kurze, aber
breite1 Segment träg t an der unteren Ecke des Aussenrandes eine befiederte Borste; das zweite lange,
■schmale Segment ist an seinem distalen Ende mit einer Borste und einem Stachel bewehrt. Die aussen
stehende Borste ist dünn und befiedert; der innere, aber schon dem Innenrande angehörige Stachel ist
breit, kürzer wie die benachbarte Borste und bewimpert.3)
Das R e c e p t a c u l u m s e m i n i s 4) (T a f.II, Fig. 3) besteht aus nur einem Abschnitte, welcher sich
■nach oben weniger, nach unten dagegen bedeutend hervorwölbt. Die breiten Spermakanäle entspringen
am oberen Teile desselben. Der Poms liegt unmittelbar über der Mitte der stützenden Chitinleiste.
Die E i b a l l e n sind elliptisch und stehen vom Abdomen ab.5)
G r ö s s e : Q 1,3—2 mm6), cf1 ca. 1 mm.
F ä r b u n g : Selten trifft man ganz farblose Individuen, meist B i a der ganze Körper einen hellg
elben öder braungelben Anflug. Wie schon bei Cycl. strenuus Fischer erwähnt, tra f ich an einigen Orten
vollkommen feuerrote Tiere in sehr grösser Individuen zahl.
A u f f a l l e n d e E r k e n n u n g sm e r k m a l e : Kürze der ersten Antennen, Länge und Bewehrung
«der F u rk a , Ba u des rudimentären Füssehens, besonders aber das äusserst charakteristisch gebildete
Receptaculum seminis.
V o r k o m m e n : In Deutschland ist das Tier bisher beobachtet worden bei Giessen durch C la u s ,
b ei Bremen durch R e h b e r g , bei Ritzebüttel durch P o p p e , 7) in mehreren Gewässern Württembergs
durch V o s s e i e r , bei Dresden durch T h a l lw i t z und in vielen Seen Westpreussens durch «S e lig o .3
Von Z a c h a r i a s ist es auffallender Weise bei seinen zahlreichen «See-Untersuchungen nicht angetroffen
worden.
Bei Halle trifft man die vorliegende Art ziemlic h h äu fig ,, z; B. in den drei Teichen am «Sand-
anger, bei Schlettau, Tornau und Zörbig, in den Wassertümpeln au f den Schwärtzer Bergen, in den
beiden Mansfelder Seen u. s. w. Fern er habe ich sie beobachtet bei Gr. Salze im Reg.-Bezirk Magdeburg.
-1) Den Sinneskolben haben sämtliche Forscher mit alleiniger Ausnahme von V o s s e ie r, L a n d e und
.R ic h a rd unberücksichtigt gelassen.
|J D ad ay : 3, 3, 3, 3 ; V o s s e i e r : 2, 3, 3, 3.
3) In I-Iocks Abbildung (Fig. 10) sind Dorn und Borste fälschlich als unbewimpert, resp. als unbefiedert
•dargestellt. — L a n d e zeichnet nur die Bewimperung des Dorns. — R ic h a rd hat die Befiederung der Borste des
ersten Segments nicht angegeben.
4) Von Grub er (Beitrag zur Kenntn. d. Generationsorg.) Taf. XXVI. Fig. 12 und Taf. XXVII. Fig. 3
“sehr gut abgebildet. — Fig. 14 auf Taf. XXVII. bezieht sich nicht — wie Gr ü b e r angiebt — auf die vorliegende
Art, sondern auf Cycl. strenuus. — Auch H e rr ick stellt das Receptaculum deutlich dar in Fig. 28 Taf. VII.
für seinen Cycl. pectinatus.
°) «f. F r ie (in V e jd o v k y s Arbeit) zeichnet in seinem guten Habitusbilde Eiballen, welche aus nur einer
relativ geringen Anzahl von Eiern bestehen; Diese geringe Fruchtbarkeit ist wahrscheinlich auf die ungünstigen Er-
.nährungsverhältnisse der Tiere, welche Brunn enge wässern von Prag entstammten; zurückzuführen.
6) Ungefähr dieselbe Grösse geben, auch die übrigen Forscher an.
7) P o p p e , Notizen zur Fauna, p. 537.
8) S e lig o , Hydrbbiol. Untersuchungen.