die Grösse seines Cyclnjjs K a u f mannt au f circa 1 mm angiebt, beträgt sie nach den Angaben der einzelnen
Autoren für Cycl. Clausii Heller 2—2,5 mm. Bezüglich der zweiten Differenz sei bemerkt, dass —
o-estützt au f die von den einzelnen Forschern gegebenen Zeichnungen — die Uebereinstimmung auch
der Vorderantennen beider Arten eine vollkommene wäre, wenn beim Cycl. Kaufmanni eine Zweiteilung
des zweiten Segments eintreten würde. Ob nun d i e s e Differenz stark genug ist, die Aufstellung zweier
distinkter Arten zu bedingen, möchte ich bezweifeln, zumal da ja auch bei anderen Arten ein Unterbleiben
der Spaltung eines Antennengliedes des öfteren beobachtet ist. H ä t t e n H e l l e r u n d U lia n in
d e n B a u d e r R e c e p ta c u la ih r e r A r te n b e r ü c k s i c h t ig t , so w ä r e d ie s e F r a g e l e i c h t zu e n t s
c h e id e n .
Der Cycl. Kaufmanni Ulianin ist auch von S o s t a r i c l) beobachtet und beschrieben worden.
Seine Zeichnungen geben aber keinen Anhalt zur Beurteilung dieser A rt und seine Diagnose ist mir
wegen Unkenntnis der kroatischen Sprache unverständlich.
Wie dieser Forscher aber dazu kömmt, der A rt U l i a n in s den C y c l. n i v a l i s D a d a y 2) synonym
zu setzen, ist mir ganz unerklärlich. Während D a d a y vom Cycl. nivalis bezüglich der Vorderantennen
angiebt: „cephalothoracis segmentum primum et seeundum longitudine superan tes“ , sagt U 1 i a n in
vom Cycl. Kaufmanni bezüglich desselben Extremitätenpaares: „reflexae marginem posticum segmenti
cephalothoracis anterioris non attingentes“ ! F ern er: Die Schwimmfüsse der Art D a d a y s haben drei-
gliederige die der Art .U l i a n i n s nur zweigliederige Aeste. Schon diese Angaben werden genügen,
um. die Unhaltbarkeit der Behauptung von S o s t a r i é zu beweisen.
Ob der C y c l. K a u fm a n n i B r a d y 8) wirklich etwas mit der gleichnamigen A rt U l i a n i n s
zu thun hat, weiss ich nicht, nur soviel ist sicher, dass B r a d y . . . ein v o llk om m e n u n e n tw i c k e l t e s
T i e r a ls Cyc l. K a u fm a n n i U lia n in b e s c h r i e b e n b a t ! Sein Habitusbild (Fig. 6) stellt ein weibliches
Individuum mit a c h t (!) Körpersegmenten d ar, und in seiner Fig. 12 zeichnet er sogar ein aus d r e i (!)
Segmenten bestehendes Abdomen (excl. d e r Furlca) ! Weiter au f diese „ A rt“ (!) einzugehen, ist nach
diesen Mitteilungen wohl überflüssig!
Dass der C y c lo p s H e l l e r i B r a d y 4) nichts mit dem Cycl. Clausii Heller zu thun hat —
B r a d y betrachtet beide als fraglich synonym! — haben bereits R e h b e r g und W a l t e r ausgesprochen.
Letzterer fand diese Art in dem transkaspischen Steppengebiete.
R e h b e r g 5) verwirft ohne allen Grund die B r a d y ’sehe Bezeichnung und schlägt dafür eineneue
v o r: Cycl. dentatus. Auch S o s t a r i c 6) ist — aus welchem Grunde kann ich wegen Unkenntnis
der kroatischen Sprache, in welcher die Arbeit dieses Forschers geschrieben ist, nicht angeben — mit
1) S o s t a r i c , Beitr. z. Kenntn. p. 73—74. Taf. II. Fig. 17—18.
2) D a d a y , Monogr. Eucop. p. 256—258. Taf. III. Fig. 11—17.
8) B r a d y , A Monograph. p. 113— 114. Taf. XXIV. Fig. 6—12.
4) B r a d y , ebenda, p. 115—116. Taf. XXII, Fig. 15—18. H e r r i c k (A final report p. 16 L.)
5) R e h b e r g , Beitr. z. Kenntn. p. 546.
G) S o s t a r i c , 1. c. p. 72. Taf. II, Fig. 19—20.
dem dieser A rt von B r a d y beigelegten Namen nicht zufrieden gewesen: er verwirft denselben und
setzt an seine Stelle die Bezeichnung : „ Cycl. Bradyi n. sp.“ ! Da der Cycl. Helleri nicht zur Fauna
Deutschlands’ gehört, so will ich mich auch nicht au f ihn näher einlassen. H e r r i c k 1) hält ihn nicht
für wert, einen besonderen Namen zu tragen. Aus B r a d y s Angaben geht allerdings nicht sicher hervor,
ob diese Form zu streichen is t; fraglich erscheint sie mir auch. Der Bau des rudimentären Füsschens (Fig. 17)
und die Verhältnisse der Apikalborsten der F u rk a erinnern stark an Cycl. strenuus. In Fig. 18 zeichnet
B r a d y mach seiner eigenen Angabe ein männliches (!) Abdomen, welches aus nur vier (!) statt fünf
Segmenten besteht. Auch von den Eiballen ist in der Diagnose nichts erwähnt.
Da es mir — wie bereits erwähnt — trotz d e r grössten Bemühungen nicht möglich war, einige
Exemplare des Oycl. Clausii zu erhalten, so muss ich mich bei nachfolgender
Charakteristik der Art
auf die Angaben von H e l l e r , R e h b e r g , D a d a y , R i c h a r d und W a l t e r stützen.
„Die drei letzten Segmente des C e p h a lo th o r a x an ihren H interrändern fein gezähnelt“ (Heller).2)
Dass diese Zähne nichts weiter sind als Cuticular-Auszackimgen, wie solche bei sehr vielen Arten an
den Abdominalsegmenten auftreten, ist sicher anzunehmen.
„Der H i n t e r l e i b erscheint ziemlich gedrungen und breit . . . , alle. Segmente am Hinterrande
nach oben fein gezähnt, an der Unterseite dagegen bloss die drei letzten Segmente mit Zähnen
besetzt.“ (H e l l e r . ) 8)
Die F u rk a erreicht (nach H e l l e r s Figur) etwa die Länge des letzten, vermehrt um die halbe
des vorletzten Abdominalsegments.4) Die Seitenborste ist zum Beginn des letzten Drittels inseriert. Die
Länge der F u rk a verhält sich zu den Längen der einzelnen (von aussen nach innen gezählten) Apikalborsten
(nach R i c h a r d ) wie 10 : 10 : 30': 3 8 : 1 2 .5)
$| H e r r i c k , A final report, p. 162.
) Die Verhältnisse der H e 11 e r ’sehen Zeichnungen, welche darauf hin weisen, dass der Cycl. Clausii nur eine
Jugendform ist, werden im folgenden Abschnitte beleuchtet werden.
) R e h b e rg : „Das vierte bis sechste Körpersegment ist auf der Oberseite mit feineren Zähnen besetzt.“
Abgesehen davon, dass diese Angabe sehr ungenau ist — denn an welchen Stellen der Oberseite befindet sich diese
Bezähnelung? — so differiert sie von der H e ll e r s nicht unwesentlich dadurch, dass H e ll e r im Gegensatz zu
R e h b e rg auch für das dritte Cophalothoraxsegment eine Bezahnung des Hinterrandes angiebt. ■—- Nach D a d a y
scheinen solche Zahnreihen a lle n Körperabsehnitten zuzukommen: „Corpore crasso, - robusto; segmentis margine
posteriori dentibus parvis circumcinctis (?).“ — R ic h a rd erwähnt dieselben. gar nicht. — W a lte r bemerkt:
„U lia n in aber zeigte schon, dass turkestanische Exemplare merkliche Abweichungen, namentlich in der Bedornung
oder Zähnelung an den Rändern der KörpeTsegmente aufweisen.“ Welcher Art diese Abweichungen sind, kann ich
nicht angeben, da mir die russisch geschriebene,Abhandlung U lia n in s unverständlich ist.
) Ich habe H e ll e r s Figur zur Grundlage genommen, da sich nach derselben die Längenangabe der Furka
ungefähr mit der von R ic h a rd gegebenen deckt. Im Texte giebt H e l l e r (und ebenso D ad ay ) die Länge der
Furka etwas grösser an („so lang als die zwei letzten Abdominalsegmente.“) -— R e h b e r g s Diagnose enthält
hierüber keine Angabe. -— D a d a y : „Ramis caudalibus . . . . margine inferiori setis parvis armatis.“ Bei den
übrigen Autoren ist hierüber nichts anzutreffen.
5) Nach H e l l e r s Fig. 1 sind diese Verhältnisse: 1 0 :5 : 3 0 :3 7 :1 1 .
Bibliothooa Zoologien ll oft 1 1 . 14