Bindenrest am Hinterrande der Vorderflügel entwickelt. So erinnert es an die Männchen von P. Anchises.L.
Das Weibchen dagegen (Amosis Ct.) mit schwarzgrauen, gegen die Spitze schwach aufgehellten Vorderflügeln,
b reiter, rö th e r, schön violett schillernder Hinterflügelbinde and schärfer ausgeprägtem Basalfleck
lässt sich im Fluge wohl nur durch die längeren Fühler von dem Weibchen von P . AncUses (Arbates
Esp.) und P. Orellana Hew. unterscheiden.
Für die Stellung dieser schwierigen A rt unter die Einnenfalter führe ich die Annäherung des
zweiten an den ersten Cubitalast der Vorderflügel, welche schon in der Caiguanabus-Gragge au ftritt, den
langen Hals, den Verlauf der Subcostiradialis der Hinterflügel, den einfachen Bindentüpfel des Analfeldes,
endlich die Schuppenform auf, denn auch P. Bippason besitzt wie die Mehrzahl der Rinnenfalter Sinus-
sehuppen. Auch die von S f ||U abgebildete Raupe und Puppe erinnern an solche der Rinnenfalter.
Nach den Beobachtungen von F r i t z und \V i 1 h. M ü l l e r leben, die Raupen von P.-Ijycophron
und P . Oebdlus auf Citrus, von P. Thoas auf Piper, von P . Mentor auf Citrus, Orangen Und Piper;, nach
D e w i t z lebt die Raupe von P . Evander ( « P o m p e ) '« O rS e h a a renw e ise . auf Orangen.
Wir stellen am Schluss folgende. Entwickelungsstufen der amerikanischen Rinnenfalter a u f;
Hippason-Gr.
? Chinsiades-Gr.
Torquatimis-Gr. Pharmaces-Gr.
Mentor-Gr. Gaiguanabus-Gr.
Palamedes-Gv. Machaon-G r. Thoas-Gr.
Baunus-Gr. Machaonides-Gr.
Baunus - artige Vorfahren.
Zusammenfassung der Resultate aus der Zeichnung der Papilionen.
In der Untergattung der A r i s t o l o c h i e n f a l t e r fanden wir die ursprünglichste Zeichnuggsform
bei dem afrikanischen P . Antenor Dru., welcher noch allein drei Vorderflügelzellblnden wie die Daunus-
Gruppe besitzt. Dagegen zeigte er sich in Bezug auf die Zerschnürung der Aussenzellbinde in; einzelne
Tüpfel, welche das Product stark fortgeschrittener, längs der. Rippen verlaufender Vermehrung der Zeichnung
is t, als stark abgeleitet. Die so entstandene eigentbümliche Tüpfelung der Vorderflügel erinnert
unter d e n . übrigen Papilionen am meisten an die Agamemnon-Gruppe der Segelfalter juiid an die nordamerikanische
Palamedes- und die afrikanische Menestheus-Grappe der Rinnenfalter. So ist wie bei diesen
Formen auch der Gabelfeldtüpfel der Mittelbinde durch das Wachsthum des Radialgabelstieles nach aussen
verschöben, der bei P . L y d im Feld, (australische Pnamus-Gruppe) noch in der Reihe der übrigen liegt.
Daher dürfen wir wohl als Vorläufer der Aristolochienfalter eine weniger verdunkelte Form annehmen,
bei welcher auf den Vorderflügeln das erste und zweite, das dritte, das fünfte Zellband und das Terminalband
der Vorderflügel ursprünglich getrennt auf hellerem Grunde verliefen. Aehnlicb zog sich das erste
und zweite und das dritte Basalband über die Hintedflügel herüber, während die Mittelbinde sich zwar bei
indischen Arten (P . Jephon etc.) erhielt, bei P . Antenor aber durch längs der Rippen verlaufende Vermehrung
der Zeichnung in Tüpfel ze.rschr.ürt wurde, Das Schmuckband ist nur selten weiter entwickelt
(P. Héctor), sondern meist auf den innerste n-Tüpfel im achten Randfelde reducirt, der danu bei den weiter
abzuleitenden Formen sich gewöhnlich mit der Mittelbinde verbindet. Nur bei P . Antenor treffen wir
noch eine diffuse blaue submarginale Bestäubung als Rest der Submarginalbinde an. Im achten Randfelde
dürfte der Marginalmond infolge Verkürzung des Flügelinnenrandes mit dem der Saumbinde verschmolzen
sein, somit ist er nur noch im zweiten bis siebenten Randfelde selbstständig erhalten und tritt endlich
bei den abgeleiteteren Formen auch auf diesen zurück. Folglich haben wir hach ihrer Zeichnung die
Aristolochienfalter als abgeleiteteste Untergattung anzusehen und wohl auf Rinnenfalter-artige Vorfahren
mit gleichmässig entwickeltem Anal- und Subanalfelde der Hinterflügel zurückzuführen; dann entspräche
die Schmuck binde der Zwischenbinde der Rinnenfalter.
Die Untergattung der S e g e l f a l t e r zeichnet sich vor den Rinnenfaltern durch Reduction einiger
Zeichnungselemente a u s ; so fehlt wie bei den Aristolochienfaltern stets der Marginalmond des Analfeldes,
dagegen geht bei der Gyas-Gruppe sogar das Inframarginalband noch über beide Flügel. Somit dürfen
wir als Vorläufer der Segelfalter vielgebänderte Formen von heller, gelbweisser Grundfarbe ansehen, über
deren beide Flügel ursprünglich alle überhaupt vorkommenden neun Bände rl) continuirlich verliefen.
Allmälig tra t jedoch durch Verschmälerung der Fläche eine oft noch durch Verbreiterung der Längszeichnung
geförderte Verschmelzung der Bänder e in ; so vereinigt sich bei P . A ja x var. Marcellus das dritte
und vierte, bei P . Colonna Ward das fünfte mit dem vierten und dem Terminalband, bei P . A ja x letzteres
(secundär!) mit dem Inframarginalbande und dem Innenstreif des Submarginalbandes.
Wie wir am Puppenflügel von P . Podalirius erkannten, entsteht der Ausfall der Bänder durch
steigende Aufhellung, indem sich die Binden der hellen Grundfarbe mit einander vereinigen und die
zwischen ihnen gelegenen Bänder, von dem Puñete ihrer Vereinigung an, auflösen. So entsteht bei den Segelfaltern
die im Vergleich mit den Rinnenfaltern stärkere Verkürzung des fünften Zellbandes, so die Reduction
des Inframarginalbandes. Ebenso treten durch steigende Aufhellung des Bandkerns die Bandstreifen anscheinend
als e i n z e l n e Streifen auf (Submarginalband der Vorderflügel von P . Älcbion). Von den normalen
Vorderflügelbändern erhalten sich bei den eigentlichen Segelfaltern auf den Hinterflügeln nur die ersten drei
Basalbänder, der äussere Prachtbandstreif, das Submarginal- und Postmarginalband. An Binden dagegen
tritt ausser der inneren und äusseren Basal-, noch die Mittelbinde, d. h. die mit der letzten Zellbinde
verflossene — bei A ja x nur secundär getrennte — Vorbinde auf die Hinterflügel über. Der äussere
Prachtbandstreif entspricht nun wohl dem Terminalbande der Hinterflügel bei den Rinnenfaltern und wäre
dann auf das fünfte Zellband der Vorderflügel zurückführbar. Somit entspricht die Prachtbinde im
siebenten und achten Randfelde der Zwischenbinde der Baunus - artigen Rinnenfalter und dürfte vom
sechsten bis ersten Randfelde als eine Umbildung der ursprünglichen Binden anzusehen sein, die vom
Innenrande her entstand und welche alle Segelfalter mit Ausnahme der Gyas - Gruppe besessen zu haben
scheinen. Auch die Postmarginalmonde, welche nur in dieser Untergattung Vorkommen, entstanden vom
Innenwinkel der Hinterflügel aus durch secundäre Aufhellung des Postmarginalbandes.
So sind die „eigentlichen“ Segelfalter trotz der grossen Ursprünglichkeit und höchsten Erhaltung
der einzelnen Querbänder schon wegen der grade gestreckten Form der letzteren als abgeleitete Formen
anzusehen, indem die Verlängerung der im dritten Medianast gegebenen Hauptachse des Hinterflügels
*j Ich rechne in der Uebersicht das Terminal- und Submarginalband als je ein Band.