Meck lä ss t sich aber ganz g u t als K e rn d eu ten ; ausserdem bemerkt mau noch einige Körnchen und
bräunliche Klümpchen, die vielleicht das Anfangsstadium einer P e rle sein können, sowie kleine
Körnchen etc. Fremdkörpe r irgend welcher A r t zu ko n statiren , gelang mir jedoch nicht. Dennoch
abe r lä sst sich gegen die Yermuthung nichts sagen, dass vielleicht mitte ls des Pseudopods kleine
Nahrungspartikelchen durch die feinen Lücken zwischen den P erlen hindurch ins In n e re - be-
fö rd e rt werden. S ch lu s s fo lg e .* )
Gringa filiformis n. g. n. sp.
cfr. Nr. 40. 1. c. p. 340 fg., Taf. XVII Fig. 11, 12. — Abbild. Taf. IV Fig. 21, 22. Vergr. = ca. 1500.
Die h ie r zue rst zu nennende Form d e r G attu n g Gringa h a t eine gewisse Ähnlichkeit m it d e rjenigen
Biomyxa vagans, welche A. G r u b e r beschrieben h a t (Nr. 46, pag. 503, Taf. IX, Fig. 27 29).
Trotzdem aber möchte ich sie mit Biomyxa n ich t vereinigen, zumal die Grubersche Form ebenfalls
re c h t abweichend zu sein scheint.
Die Grössenverhältnisse u n serer Gringa sind re ch t winzige; so mass ich bei grösseren Individuen
die längste Dimension von der Spitze eines Pseudopods bis zu der des entgegengesetzten (Taf. IV,
F ig. 21) mit ca. 2 5—30 n, während die grösste Bre ite ca. 2,5 [x betrug.
Die G e sta lt der Gringa filiformis is t in d e r Regel eine langgezogene, spindel- bis fadenförmige,
so dass die beiden Pole allmählich in je ein Pseudopod auslaufen, welches sich meist S-förmig krümmt
u n d 'b ieg t. W ird das eine oder beide Pseudopodien eingezogen, so bleibt der Körper meist in unveränd
e rte r Form bestehen. Seine Länge b e trä g t dann etwa den d ritte n oder v ie rten Teil der vorherigen,
während seine B re ite — im optischen S ch n itt — etwa verdoppelt bis v erdreifacht erscheint. Bei allen
Individuen, die ich sah, gingen die Pseudopodien immer n u r als unmittelbare F o rtsä tz e von einem der
beiden Spindelpole aus. Zuweilen waren sie auch an einem Pole in der Zweizahl, eins wohl länger
als das an d e re , od er, selten er, das eine der beiden Pseudopodien gabelte sich einmal u n te r spitzem
Winkel. Wenn eins oder das andere eingezogen wurde, was n u r langsam und trä g e geschah, so wurde
es beim K ürzerwerden erheblich dicker, mehr keulenförmig, während es, sonst mehr fingerförmig, ziemlich
spitz ausläuft.
D e r äussere Umriss (Contour) dieses Organismus is t nicht so, wie e r sonst den Amöben eigen
is t; denn diese haben doch meist einen ziemlich s c h a r f e n Umriss, d. h. ih r Lichtbrechungsvermögen
is t ein d e ra rtig e s , dass sie sich vom umgebenden Medium sch arf genug abheben. F e rn e r sind diese,
und dies is t in unserem F a lle noch wichtiger, von g l a t t e n Kurven begrenzt, wenn man so sagen darf,
von Kurven, die etwa Kreisbögen oder drgl. darste llen könnten. Die uns vorliegende Gringa nun is t zwar
auch durch ih re Masse h indurch etwas glänzend, abe r der Umriss hebt sich vom umgebenden Medium
weniger sch a rf a b , und ausserdem s te llt e r nich t jene g la tte Linie d a r , sondern is t in ganz unregelmässiger
Weise r a u h , h ö c k e r i g und r u n z e l i g . Es is t dies ein ganz charakteristisches Aussehen
und findet sich noch bei einigen anderen Formen, die weiter u nten folgen.
Der plasmatische In h a lt dieser Gringa is t durchaus nich t in ein Ecto- und Entoplasma geschieden
und selbst der feinste Ausläufer d e r Pseudopodien besteht aus derselben Masse, wie der eigentliche
Körper Das Plasma erscheint re ch t hell und durchsichtig, dabei abe r trübe, so etwa, wie das Weisse
eines Eies, wenn es gerade zu koagulieren beginnt. Trotzdem aber is t es als hochgradig homogen zu
bezeichnen, h a t einen leicht gelblichen („elfenbeinfarbigen“) Schein und lä sst kaum irgend welche Korner
*) Mit diesem Hefte sckliesst die I. u. II. Abteilung, umfassend die Rhizopoden und Helioamoeben.
B ib lio th e ca Zoologien. Heft 12.