1890 Cyclops simplex Thallwitz, Entomostr. p. 79.
1890 „ simplex Lande, Materyj. dit fauny p. 55—57 Taf. XVI Fig. 42—45, Taf. X V II
Fig . 46—50.
1891 „ Leuckarti Schmeil, Beiträg. z. Kennt, p. 25 und 26.
1891 „ Leuckarti Richard, Recherches sur les Copép. p. 230 231. Taf. V I Fig. 20.
Bemerkungen zu den Synonyma.
R e h b e r g 1) h at schon ausgesprochen, dass der Cycl. simplex P o g g e n p ö f ä id em Cycl. Lemwen-
hoekn H o e k i d e n t i s c h s e i. Deshalb,wendet üÿ' auch — und nach ihm alle neueren F o ra c ie r — die
ältere Bezeichnung {nämlich die Poggenpols) an.
Dass aber auch S a r s diese A rt Vorgelegen h at und von ihm als Cycl. Leuekartii C l a u s ? beschrieben
worden ist, ist bisher übersehen worden. Abgesehen von meiner früheren Arbeit, in welcher ich dasselbe
schon aussprach, hat nur noch R i c h a r d die Identitä t beider Formen bemerkt. *), Es muss das umsomehr
auffallen, da die Diagnose des nordischen Forschers ausserordentlich k orrekt ist und selbst m in u tiö ^ ,
aber systematisch sehr wertvolle Eigentümlichkeiten hervorhebt. l | | verweis^ nur auf seine, Angabe
betreffend die Kerbung des'Unterrandes dés grossen Maxillarfusses und au f das Vorhandensejp^der beiden
Zähnchen auf d e r d i e e r s t e n B a s a l g l i e d e r d e s v i e r t e n Fusspaares v e r b i n d e n d e n Lamelle«'b e i d e s , Merkmale,
welche n u r der vorliegenden A rt eigentümlich sind.
Um alle Zweifel zu beseitigen, b a t ich Herrn Professor S a r s um gütige Uebersendung einigei
Exemplare seines - Cyci. UuckartL Die Untersuchung der mir freundlichst zur Verfügung ^ S teU te ü Tiere
ergab eine vollkommene Uebereinstimmung mit C. simplex Poggenpol und C. LeeuwenhoeUi Hoek.
Dass aber auch der Cycl. Leuckarti S a r s d em C. Leuckarti C l a u s identisch ist — was auch
S a r s und V o s s e i e r 8) vermuten — glaube ich durch nachfolgende Ausführungen beweisen zu können.
Als ü b e r e i n s t im m e n d mit d e r Claus sehen A rt giébt S a r s an .
1) den Bau des Abdomens u n d das Verhalten der Furkalborsten und
2) den geperlten Kontur am Unterrande des grossen Maxillarfusses.
Die A b w e i c h u n g e n beider Arten:
1) hinsichtlich der ersten Antennen und
2) hinsichtlich des Baues des rudimentären Füsschens
glaubt er au f eine minder genaue Beobachtung von seiten C la u s ’ zurückführen zu können.
Was zunächst die ersten A n t e n n e n betrifft, so" stellt nach meiner Ansicht C l a u s ’ Fig . 14 auf Taf. I I
doch nicht völlig abweichende Verhältnisse dar. Vergleicht man diese Abbildung mit den von H o e k
(Taf. I I I Fig. 2) und V o s s e i e r (Taf. IV Fig. 6) gegebenen, so wird man finden, dass die Grössenver*)
R e h b e rg , Beitrag z. Kennt, p. 542.
2) R ic h a rd , Entomostr. d’eau douce de Sumatra et de Cölebes. p. 125—127.
8) Y o s s e le r , 1. e - p . 172.
hältnisse der einzelnen Segmente in C l a u s ’ F ig u r mit/jden in den bezeichneten Figuren angegebenen
ziemlich genau übereinstimmen. Auch die Gesamtlänge der ersten Antennen stimmt mit der von S a r s ,
V u s s e l e r und mir beobachteten überein.
Die zweite Abweichung, welche S a r s erwähnt (die Form des r u d im e n t ä r e n F ü s s c h e n s
betreffend), ist allerdings vorhanden, lässt sich aber vielleicht durch folgende Erwägungen erklären. In
seiner ersten Arbeit („Genus Cyclops“) erwähnt C l a u s über die Bildung des fünften Fusspaares gar nichts, erst
in seinen „Weiteren Bemerkungen etc.“ macht er (gelegentlich der Charakterisierung seines Cycl. bicuspidatus)
au f dasselbe aufmerksam und sagt von ihm, dass es ein „breites Basalstück besitzt, dem sich ein kurzes,
n u r eine Borste tragendes Glied anschliesst.“ Diese Beschreibung und die dazu gehörige Fig. 17
(Taf. XI) passen abe r fast au f das entsprechende Fusspaar von Cycl. viridis Fisch., und so ist es wahrscheinlich)
dass C l a u s— welcher bei der Abfassung seiner zweiten Arbeit vielleicht nicht nochmals die
Verhältnisse untersucht h a t ß | | | i n Versehen untergelaufen ist, welches sich auch in seine „freilebenden
Copepodenu mit eingeschlichen hat.
Die Wahrscheinlichkeit der Id en titä t beider Arten nimmt endlich noch zu, wenn man — wie
dies S a r s und alle übrigen Autoren versäumten — das wohl wichtigste systematische Merkmal, d i e
F o rm d e s R e c e p t a c u l u m s e m i n i s , nicht aus dem Auge lässt. E s s t im m t n ä m l i c h d e r B a u
d i e s e s O r g a n s b e i b e i d e n A r t e n v o l l k o m m e n ü b e r e i n , wie dies durch einen Vergleich der
Claus’schen' F ig u r 4 auf Taf. I seines „Genus Cyclops“ mit der von mir auf Taf. I I I gegebenen Fig. 8
leicht zu erkennen ist.
Auch die Beschreibung des Receptaculum, wie sie C l a u s auf p. 27 seiner soeben citierten
Arbeit giebt, lässt deutlich erkennen, d a s s ih m n u r d e r C y c l. L e u c k a r t i S a r s V o r g e l e g e n h a b e n
k a n n . E r sagt daselbst: „Bei Cyclops Leuckarti n. sp. sind dieselben (die Kittdrüsen!) beide in der
Medianlinie zu einer unpaa ren, ovalen Masse verschmolzen, die an ihrem oberen Ende, gleichsam als
Rudimente der ursprünglichen Duplicität, zwei Anschwellungen erkennen lässt, welche sich in einen Auss-
führungsgang nach den Geschlechtsöffhungen hin zu verlängern scheinen.“
E s s t im m e n a l s o d e r C y c l. L e u c k a r t i C l a u s m i t d em Cycl. L e u c k a r t i S a r s ü b e r e
in hinsichtlich:
1) der Länge und Segmentierung der ersten Antennen,
2) der Bildung des Abdomens,
3)- der Furkalbeborstung,
4) der Form des Receptaculum seminis.
Von einander a b w e i c h e n d sind in den Diagnosen von C l a u s und S a r s nur die Angaben, welche
den Bau des rudimentären Füsschens betreffen, ein Umstand, der höchst wahrscheinlich au f ein Versehen
seitens C l a u s ’ zurückzuführen ist und erst in den späteren Arbeiten dieses Forschers auftritt.
E s i s t s o m i t — n a c h m e i n e r M e in u n g — k e i n G r u n d v o r h a n d e n , d ie C la u s ’s c h e
B e z e i c h n u n g z u v e r w e r f e n , z u m a l d a d o c h d e r B a u d e s R e c e p t a c u l u m u n z w e id e u t ig
b e k u n d e t , w e l c h e T i e r e C l a u s b e i s e in e m Cycl. Leuckarti V o r g e l e g e n h a b e n .
S a r s hält, seinen Cycl. Leuckarti ferner mit dem- Cycl. obsoletus Koch fraglich identisch, und
R e 'h b e r g sagt über diese höchst ungenau beschriebene F o rm :1) „Die Abbildung von Cycl. obsoletus Koch
;) R e h b e rg , Weitere Bemerk, p. 62.