binde wie bei P . Antheus Cr. nur im zweiten, dritten und achten Randfelde erhalten sind, bilden sie bei
anderen Arten eine mehr continuirliche Binde, deren vorderster Fleck im ersten Randfelde stets innerhalb
der Mittelbinde liegt und bei Agamemnon fehlt. Ein Zeichen dafür, dass P . Agamemnon ursprünglich
weniger verdunkelt war, ist das Zusammenfliessen der auf der Oberseite getrennten Vorderflügelzelltüpfel
zu Binden au f der Unterseite, wie sie besonders bei var. Plisthenes Feld. (Amboina) deutlich ist.
Zu dieser Gruppe gehören auch P . Aegisthus L. (Amboina) und Wallacei Feld. (Neu-Guinea), bei
denen die helle Grundfarbe durch Verdunkelung noch mehr unterdrückt und die Hinterflügel ganz
schwanzlos sind.
An diese Untergruppe schliesst sich auch wohl die aus zwei Arten, P . Arycles Bsd. (Nordindien)
und Mama Feld., bestehende (fünfte) Untersection von C. und R. F e l d e r an.
Eurypyius-Gr. Bei den zahlreichen Arten der Eurypylus - Gruppe (Subsection C F e l d e r ) tritt im weiteren
Verlauf der Reduction der Zeichnungselemente eine Verschmelzung der Mittelbinde mit der zweiten Basalbinde
der Hinterflügel e in , sodass e i n e breitere helle Binde en tsteh t, die als Fortsetzung einer extracellularen
Vorderflügelbinde erscheint. Zugleich wird das Prachtband zerrissen, dessen vorderster Fleck
im ersten Randfelde innerhalb, die hinteren vier bis zum siebenten Randfeld ausserhalb der hellen
Binde liegen.
Sarpedon-Gr. Eine noch weiter fortgeschrittene Reduction der hellen Grundfarbe finden wir in der F e l d e 1* ’s
Subsection ß entsprechenden Sarpedon - Gruppe. Hier ist die Marginalbinde der Vorderflügel oft ganz
unterdrückt und die Zelle derselben vollständig verdunkelt, aber einzelne Arten besitzen noch ein Zähnchen
am dritten Medianast der Hinterflügel, welches die Ableitung von der Eurypylus-Grwppe (mit vollkommen
abgerundeten Hinterflügeln!) verbietet.
Oodrus-Gr. Als directer Ausläufer des Stammes der Agamemnon - Gruppe ist die von F e l d e r zur Section
XXVII, Subsection F , gerechnete, lang und plump geschwänzte Codrus- Gruppe anzusehen, bei deren
Arten die Mittelzelle der Vorderflügel vollkommen verdunkelt is t, sodass auf der Oberseite der letzteren
nur mehr die grün gefärbte, kurz beschuppte, ganz ausserhalb der Zelle gelegene Mittelbinde auftritt, die
sich auf den Hinterflügeln nur noch im zweiten Randfelde der Unterseite erkennen lässt. Einen noch
stärkeren Grad der Verdunkelung als Codrus F. (Moluccen etc.) zeigt P. Hicetas Gödm. & Salv. (Neupommern),
bei dem die anscheinend eine Aussenbinde darstellende Mittelbinde nicht nur au f den Hinterflügeln,
sondern auch im fünften Randfelde der Vorderflügel erloschen ist. Diese nach Südosten zunehmende
Verdunkelung zeigt sich auch bei der var. Neopommerana Honr. von P . Agamemnon (ebendaher) auf den
Hinterflügeln entwickelt.
Macieayanus- Der eigenthümliche P . Macleayanus Leach (Australien) zeigt auf der Unterseite der Flügel eine
unentwickelte Schutzfärbung, besitzt dagegen auf den Vorderflügeln noch zwei getrennte Zellbinden, deren
breite innere aus der Verschmelzung der basalen mit der Mittelbinde hervorgegangen ist und sich auch
über die Hinterflügel fortsetzt. Mit deutlichen Hinterflügelschwänzen versehen, dürfte er als dem Stamme
näher stehender verkümmerter Zweig einer Agamemnon-ä,hnlichen Form anzusehen sein. Von der MitteL-
binde der Vorderflügel ist ein grösserer Tüpfel nahe dem Vorderrande und ein kleinerer vom dritten bis
vierten Randfelde reichender durch von der Zelle in das Submarginalband übergehende Verdunkelung
abgeschnürt. Auffällig ist bei dieser kleinen Form besonders die starke büschelige Behaarung der Vorderstirn,
das schmale fünfte und das breite sechste Randfeld der'Vorderflügel, die besonders auf der Unterseite
schön smaragdgrüne Färbung der Flügelmembran in den hellen Binden, die kurze zweifarbige Fühlerkeule.
Hieran schliesst sich die ganz allein stehende Gruppe derjenigen Segelfalter, welche eine* ent- Dritt® Coborte
wickelte Schutzfärbung an der Unterseite der Hinterflügel besitzen und sich von den erwähnten Agamemnon-
artigen Gruppen durch den frei verlaufenden ersten Radialast der Vorderflügel und die Zeichnung
unterscheiden.
Ih re einzigen Vertreter sind in P . Gyas Westw. und P , Evan Dbld. auf Nordindien und in der
Varietät des Letzteren Payeni Boisd. auf Java beschränkt, also sicherlich continentalen Ursprungs.
Am nächsten dürfte der Grundform P . Gyas Westw, stehen, der von seinem Beschreiber als
„most nearly allied to P . Peranthus**), als Verwandter der zu den Rinnenfaltern gehörigen Ulysses-
Gruppe, bezeichnet war, von C. und R. F e l d e r dagegen
und nach ihm von F. WT. K i r b y zwischen die Codrus-
Macleayanus- und die Pylades-Gruppe der Segelfalterartigen
Papilionen gestellt wurde, was wir nur bestätigen
können. In der That verweisen ihn dahin die mit P.
Evan gemeinsamen Eigenthümlichkeiten der stark gekrümmten
dicken Fühlerkeule, welche ihre grösste
Breite vor dem Endgliede erreicht, die starke Behaarung
der Stirn an dem grossen Kopfe, die starke. Entwickelung
der Analfalte, die einfarbige weiche Behaarung
des Nackens, die schmalen und spitzen Genitaldeckklappen
der Männchen. Die flache Rinne innerhalb
der Dorsalrippe der Hinterflügel verläuft grade und
offen wie bei der CbdTrws-Gruppe; auch ist das Analfeld
an der Unterseite bei den Männchen wie bei letzterer
dicht abstehend behaart, während Dufteinrichtungen
fehlen. Bei P . Gyas, welcher im Männchen eine graugrüne
ebenfalls an P . Codrus erinnernde Beschuppung
des Hinterleibes und rothbraune Fühler trägt, läuft am
Weibchen noch eine breite helle Mittelbinde über beide
Flügel. Auf den Vorderflügeln treten oben vom Gabelfelde
bis zum sechsten Randfelde entwickelte, in
Letzterem gedoppelte Marginalmonde und einige isolirte
helle Tüpfel im ersten und dritten bis vierten Randfelde
der Vorderflügel au f und entsprechen wohl der
Zwischenbinde. Dann is t das in der hellen Aussenzellbinde
Figur 5.
Zeichnung von P. Evan Westw.
III, IV, V Zellbänder; Term. Terminalband; Inf r. Inframarginalband;
Subm. Submarginalband; Postm. Postmarginalband;
Marg. Marginalbinde.
verlaufende gezackte, bis zum fünften Randfelde erkennbare Band als I n f r a m a r g i n a l b a n d
aufzufassen, welches in das breitere Submarginalband hinten übergeht. Die Unterseite erinnert bei beiden
Geschlechtern an ein dunkelbraunes vermodertes Blatt.
Noch mehr gleicht P . Evan Dbld. einem welken und zwar einem vergilbten Blatte und bildet
zugleich durch die sichelförmige Verlängerung der Vorderflügelspitze und der Analgegend der Hinterflügel
j J. 0. W e stw o o d , Arcana entomolog. Vol. I, 1845, p. 42.