kleinern der Nahrung zu thun haben. Die beiden d a rau f folgenden Maxillarfusspaare repräsentieren die
beiden Aeste eines, nämlich des fünften Larvenfusspaares und sind nach ih re r Stellung in innere Und
äussere, oder nach ihrer Entwicklung in kleine und grosse Maxillarfüsse geschieden. Ih r gesamter Bau
lässt ihre Funktion leicht erkennen: es sind Werkzeuge zum Ergreifen und Festhalten der Nahrung;
sie dienen aber vielleicht auch durch H in - und Herbewegen zum Herbeischaffen von den im Wasser
schwimmenden Nahrungspartikeln.
D a d i e M u n d t e i l e b e i a l l e n A r t e n f a s t v o l l k o m m e n ü b e r e i n s t im m e n d g e b ä u t s in d ,
s o k ö n n e n s i e b e t r e f f s B e s t im m u n g u n d U n t e r s c h e i d u n g d e r s e l b e n n u r s e l t e n v e rw e n d
e t w e r d e
D a s L a b r u m (Taf. V III Fig. 8) ist an seinem Hinterrande in eine Anzahl Chitinzähnchen
gespalten, welche von der Mitte nach den Seiten an Grösse zunehmen. Durch eine Lücke von dieser
Zahnreihe getrennt, erhebt sich seitlich jederseits noch ein etwas grössererZalm. Die Aussenfläche trä g t-
meist noch eine oder einige Reihen feiner Haare.
Das Labrum als systematisch wertvoll zu betrachten, wie dies von vielen Autoren geschieht, ist
deshalb nicht angebracht, weil die Anzahl der Chitinzähnchen, au f welche es bei den Angaben meist
ankommt, individuell schwankend und andererseits bei fast allen Species nahezu die gleiche ist. Dasselbe gilt
auch für die Grösse der Zähnchen, für die gesamte Form des Labrums und für den Haarbesatz seiner
Oberfläche. |||
Die M a n d i b e l n (Taf. IV, F ig . 15) bestehen aus einem fast rhombischen Hauptteile, der sich
nach vorn etwas verschmälert und daselbst in mehrere Chitinzähnchen gespalten is t, von welchen das
vordere das grösste ist. An der hinteren Ecke befindet sich stets eine kurze, befiederte Borste, welche
wahrscheinlich als Sinnes- (Tast- ?) Organ funktioniert. D e r Mandibularpalpus ist ausserordentlich ru d imentär.
E r präsentiert sich als einfacher Höcker, der stets mit zwei langen und meist (?) noch einer
kurzen Borste besetzt i s t2).
Die M a x i l l e n (Taf. IV, Fig. 16) bestehen aus einem plattenförmigen Hauptteile und einem
ihm eingelenkten kleineren Gebilde, dem Taster. Der Hauptteil träg t an seinem Innenrände und an der
nach vom schmaleren P artie einige starke Chitinzähne, von welchen die endständigen die grössten s in d 8).
Der Taster ist zweigliederig. Sein Basalsegment verlängert sich nach vorn bedeutend und endet in
*) Man vergleiche nur z. B. die verschiedenen Abbildungen, welche C la u s (Gen. Cycl. Taf. III Fig. 15) ,
L a n d e (Materyjaly do Fauny Taf. XIX Fig. 119), U lia n in (Crustac v. Türkest. Taf. VII Fig. 5), B r a d y (A
monograph Taf. XX Fig. 3), H o ek (De vrijl. Zoetw.- Copep. Taf. I Fig. 3) und ö o ä t a r i c (Beitr. z. Kennt.
Taf. I Fig. 7) vom Labrum e in u n d d e r s e lb e n Art, Cycl. viridis, geben. Die gesamte Form, die Anzahl
der Zähne und der Haarbesatz der Oberfläche, alles ist verschieden. Die Angaben welches Autors sind nun richtig? —
Genau in derselben Weise liesse sich dies für eine grosse Anzahl anderer Arten, von deren Labrum Abbildungen in
der Litteratur existieren, nachweisen. — Da, wo in vorliegender Arbeit das Labrum berücksichtigt ist, ist es nur
geschehen, um weiteres Beweismaterial für obige Behauptungen zu erbringen.
2) In Fig. 2 Taf. X (freil. Copep.) zeichnet C la u s einen mit vier (?) Borsten besetzten Mandibularpalpus.
s) In meiner Zeichnung der Maxille von Cycl. fuscus (Taf. IV Fig. 16) habe ich am Innenrande noch einen
Dorn angegeben, welchen ich oben — da ich nicht weiss, ol> er bei allen Cyclops-Arten vorkommt — unerwähnt
gelassen habe. Derselbe ist an seiner Basis mit einem Kreise feiner Haare umgeben und macht fast den Eindruck
wie die Sinnesdomen an dem letzten Cephalothorax-Segmente bei Diaptomus. — L a n d e giebt Taf. XV Fig. 11 für
Cycl. fuscus denselben Dorn an, C la u s dagegen (Gen. Cycl. Taf. II Fig. 6) nicht.
3 Borsten. Das zweite nur kleine Glied ist an der Aussenseite des ersten eingelenkt und trägt an seinem
Ende ebenfalls drei Borsten.
Del i n n e r e , k l e i n e M a x i l l a r f u s a (Taf. III, Fig. 4) ist aus vier Segmenten zusammengesetzt.
Die beiden ersten übertreffen die letzten bedeutend an Breite und Länge. Sämtliche Anhänge befinden
sich der Funktion des Fusses zufolge wie bei dem folgenden Extremitätenpaare an dem der Medianlinie
des Tieres zugekehrten (Innen-) Rande. Das erste Segment träg t auf einer kleinen Erhebung zwei befiederte
Borsten, neben welchen noch eine kürzere Borste eingelenkt ist. Das zweite Glied ist mit zwei Borsten bewehrt,
von welchen die eine au f der am weitesten vorspringenden Partie des Randes, die andere am Fusse
derselben au f der dem Körper zugeneigten Seite inseriert ist. Das folgende durch ein Winkelgelenk
mit dem vorhergehenden verbundene Segment läuft in eine starke nach innen gebogene Borste aus.
Ebenso trä g t das letzte noch kürzere Glied neben einer kleineren Borste swei stark gebogene Borsten, von
welchen die. äussere die- kleinere ist. Besonders am zweiten Gliede tritt häufig noch Haarbesatz auf,
der systematisch unwichtig ist.
i Der ä u s s e r e , g r o s s e M a x i l l a r f a s s (Taf. I I I , Fig. 5) ist gleichfalls viergliederig. ‘ Das
e rs te . Segment trägt au f einem seinem Innenrande angehörenden papillenartigen Vorsprunge zwei starke
Borsten. Am distalen Ende des folgenden Gliedes ist ausser einer Borste noch ein langgestreckter, bewege
lieber, lamcllentormiger und mit zwei. Borsten bewehrter Anhang eingelenkt, der wegen der A rt seiner
Insertion nicht als besonderes Glied aufzufassen i s t1).'D a s dritte, langgestreckte Segment läuft an seinem
apikalen Ende: in einen starken, an der Innenseite wieder igjjt Chitinzähnchen bewehrten klauenfOrmigen
Anhang aus, Heben resp. unter welchem noch einige Borsten inseriert sind. Das Endsegment, von allen
das kürzeste, träg t fünf Anhänge, von welchen die beiden mittleren stark und gleichfalls klauenförmig ’
die drei äusseren schwach und borstenförmig sind.
Jedes Brustsegment, auch das mit dem Kopfabschnitte verschmolzene erste, trägt ein B e i n p
a a r , welche alle als kräftige Ruder gebraucht werden, bis au f das fünfte. jQasselbe ist ausserordent-
lich rudimentär und zeigt einen von den übrigen Beinpaaren vollkommen abweichenden Bau.
Im allgemeinen sind die S c h w im m f ü s s e (z. B. Taf. III, Fig. 6) von Cyclops nach denselben P rin cipien
gebaut, wie die der übrigen Copepoden. Sie bestehen aus einem zweigliederigen Basalabschnitte und zwei
Aesten. Die ersten Basalsegmente jedes Paares sind durch eine Chitinlamelle verbunden, welche wie die Segmente
selbst am Chitinskelette eingelenkt ist und die Aufgabe hat, die Ruderschläge d e r Füsse gleichzeitig
erfolgen zu lassen. Der freie Rand der Lamelle ist bei einer Anzahl Arten zu besonderer Ausbildung
gelangt (Taf. II IF ig . 6 od. Taf. IV Fig. 1 0 u .l4 ), so dass ihm eine — wenn auch untergeordnete—systematische
Bedeutung zuerkannt werden muss. Das erste Basalsegment aller Paare trägt an d e r über das zweite Segment
etwas hervorragenden inne renPartie stets ein befiedertes Haar. Während dieses Segment eine Chitinplatte
von fast vollkommen rechteckiger Form darstellt, sind die Umrisse des zweiten Grundabschnittes unregelmässig.
Die innere Partie desselben ist bedeutend breiter als die äussere, ein Umstand, der die Einlenkung
der beiden Aeste in verschiedener Höhe bedingt. An der sehr schmalen äusseren Seite träg t das zweite Basale
aller Fusspaare eine befiederte Borste. Auch an der inneren Ecke des ersten Paares ist eine solche stets vorhanden;
an den folgenden Paaren dagegen fehlt an dieser; Stelle die Borste, ersetzt durch eine einfache
*) Wie dies von Claus in
dieser Ansicht abgekommen.
ersten Arbeit (Gen. Cycl. p. 2 1)‘geschieht; in seinen „freil. Cop.“ p. 97 ist er von