chen von P. Gynorta P. der Acraea gaea L. und dasselbe Geschlecht des nahe verwandten P. echeriöides Tr.
der Amauris echeria F.
In der auf der Oberseite undeutlich an Meliconius Melpomene L. erinnernden abweichenden Weibchenform
der var. Zaddachi Dew. des Pap. Gazicns Westw. finden wir einen deutlichen Fingerzeig dafür, dass
bei dem sich unmittelbar anschliessenden Pap. euterpinus Hew. (Ecuador) *) die Anpassung an den
Heliconier, welche bereits auf beide Geschlechter des Rinnenfalters überging, ebenfalls vom Weibchen erworben
wurde. Dass dies auch bei den Anpassungen der indischen Gosmodesmus-Avten an Danaiden geschehen
sein wird, ersehen wir aus der bereits im I. Theil angeführten Thatsaohe, dass ausschliesslich das
Weibchen des P. (G.) Xenocles Dbld. durch die lebhaftere Bräunung der Hinterflügel dem Danaus Tybhis L.
(Sikkim) gleicht und das Weibchen von P. (G.) Laodocus de Haan durch die schärfer ausgeprägte Fleckung
der Ideopsis JDaos Bsd. bei weitem ähnlicher ist als das Männchen.
Da s s i n v i e l e n F ä l l e n d i e f ü r d a s We i b c h e n w e r t h v o l l e E rw e r b u n g s i c h al l -
mä h l i g a u f d a s Mä n n c h e n ü b e r t r u g , beweist besonders das von B u t l e r angeführte Männchen von
Argynnis Argyrius Sparrm. aus Formosa mit schon theilweise erkennbarer Damms-Färbung und die von
F o r b e s erwähnten Männchen des Hypolimnas anomdla Wall. (British Museum) „die fast ebensoviel Blau
als die Weibchen haben.“ Auch von dem siamesischen Hyp. Bölina L. besitze ich Männchen, welche die
breiten weissen Hinterflügelbinden der mimetischen Weibchen bereits führen.
Die w e i t e r e A u s b i l d u n g u n dTJ e b e r t r a g u n g vortheilhafter, mimetischer, theils in Anpassung,
theils durch Rückschlag vom Weibchen erworbener Eigenthümlichkeiten der Zeichnung und Flügelform
lässt sich besonders schön an den die Gastor- mit der Pcmope-Gruppe verbindenden Arten der Rinnenfalter
verfolgen. So trägt bei P. Mcihadeva Moore (Tenasserim) das Männchen auf den Hinterflügeln innerhalb
der Marginalmonde schon eine scharf umschriebene durchgehende Aussenzellbinde, welche derjenigen ursprünglicherer
Formen (z. B. der Oopcmews-Gruppe) homolog ist, dagegen entspricht die Zeichnung der Vorderflügel
noch der von P. Gastor Westw. cf Einen weiteren Fortschritt in der Annäherung der männlichen
an die schützende mimetische Tracht des Weibchens finden wir bei P. Mehala Moore (Burma), b ei welchem
der bei Gastor $ erwähnte weisse Zellrandtüpfel der Vorderflügel sich auf das Männchen ausdehnt, während
das Weibchen durch die erweiterte Aufhellung der Hinterflügel sich an Gastor $ anschliesst.
Eine noch höhere Entwickelungsstufe nimmt P. Bravidarum Woöd-Mason (Südindien) ein, denn
hier trägt endlich auch das Männchen auf den Vorderflügeln die Reihe weisser Randtüpfel, welche wir
zuerst bei Gastor $ feststellten. Zugleich stimmen beide Geschlechter auch in der Zeichnung durchaus
überein, nur ist die Aufhellung bei dem Weibchen matter und die Tüpfel strohfarben.
So entsteht eine gewisse, bei dem Weibchen stärker ausgebildete Aehnlichkeit- mit braunen, weisse
Randtüpfel tragenden Euploeen, wie EtcpV Gore L.
Wie flüssig noch die Färbung gewisser Arten der Panope-Gruppe ist, sehen wir an P. Panope L.
selbst, bei dem im Westen des Verbreitungsgebietes nur die braune, der Eüploea Gore L. ähnliche Form,
im Osten dagegen neben dieser, anscheinend ebenfalls in beiden Geschlechtern, noch weisslich aufgehellte
Stücke Vorkommen, welche mehr an Gastor $ erinnern und hellgefärbten Danaern der östlich weit verbreiteten
#wm£is-Gruppe gleichen.
i) Durch Versehen ist die diesen Falter behandelnde Stelle in-Theil I, p. 94 statt hinter den ersten Absatz dieser
Seite, wohin sie gehört, hinter den zweiten gesetzt worden.
Die Vererbung der.' seitens der Weibchen erworbenen mimefcisohen Anpassung auf das Männchen
linder anscheinend erst :n solchen l-'iilhyn. stau, «o letztere bei dem Weibchen auf beiden Seiten bereits
genügend entwickelt ist, um die Feinde der Art zu täuschen. Zuweilen geschieht diese Vererbung derart dass
die mimetische Anpassung zuerst auf der Unterseite eintritt. So trägt das Männchen von Euphaedra Zampa
West», die auf der Obeiseite des Weibchens entwickelte Aiefo-Färbung, so führen die Männchen mimetischer
P e n h jßm -Arten (MalenJm Cr., Ltireim Hew.) die %cö*:ea-Tracht nur auf d i# Unterseite der Hinterflügel.
Von den zahlreichen in h e g e n G a Ä i e c h t e i h i n im o t i s c h e n Formen seien hier nur die
» c h tig s te n Vertreter derjenigen Gattungen angeführt, yön welchen wir bereits ausschliesslich im weiblichen
Geschlecht mimetische Arten besprochen haben.
Hierher gehören an Uymphalinen die mimetisohen Arten der rein afrikanischem Untergattung Euralia
die e b e n f tü afrikanischen Et<p}medm n u p fe aH ew . und Eu. \ZdUdehi 'Dew., einige indische Euripus- und
neotropische Phpaodes-Arten; an Sabfrinm die zur Untergattung Atmchania Hew. gestellten Heftern-Arten
und Zu dmdmoides Moore der indo-ausfrälisChen . Kegion; an Keriden te o n d e rK yiele der stärker modi-
■fiojgm D m w vN a rA iU m ,') die Arten der X m e a s ^ i Bellontt-Gruppe ypE und Pereute Eernodrosimo
Koll., welche sämmtlich in der neotropischen Region leben»
Ebendahin g e h ö i ^ auch an Papilionen, um yon den Anpassungen der neotropischen Segelfalter
an die Aristobchienfalter ahzileehen, i | e sici(,an Acraeen und Danainen anschliessenden mimetischen
« r r n e n der afrikanischen und indo-dustralischen Arten der HsMes-Oohorte von ßosmdesmm, soweit sie;
nicht schon auf yougei Seite erwähnt waren. Weiter • j j f l i r t hierher Von afrikanischen Rinnenfaltem die
Ba>- und Antimaehus-Gr., von indisch-australischen die ihnapesGr. mit P. S a um s Westw. und P. p amäoms
Zinck. etc., endlich der südamerikanische P. ciifcrphms Hew. und die Arten der neotropischen Zagreus-
Gruppe. 2)
So dürfen wir wohl den Schluss ziehen, dass a u c h b e i d e n v o n u n s al s m im e t i s c h a n g
e s e h e n e n m o n om o r p h e n A r t e n , w e l c h e zu a n d e r e n al s d e n b i s h e r b e s p r o c h e n e n
G a t t u n g e n g e h ö r e n , d i e m im e t i s c h e A n p a s s u n g v o n S e i t e n d e r "We i bc he n a u s g i n g ,
obwohl es uns nach der jetzigen Höhe der Entwickelung der Arten und dem heutigen Stande unserer
Kenntniss nicht möglich ist, diesen Nachweis für alle Formen zu führen.
Hierher gehören vor Allem an Nymphalinen die mimetischen Arten der indischen Gattung Hestina,
die der afrikanischen Gattung Pseudacraea, die nordamerikanischen mimetischen Arten von Limenitis, die
neotropische Victorina Stheneles, gewisse Adelpha-, und die ebenfalls neotropischen Protogonius-Arten; an
Satyrinen die Arten der indischen Gattung Orinoma. Weiter gehört hierher der grösste Theil der
mimetischen Eryciniden, alle mimetischen Lycaeniden, die meisten mimetischen Pieriden der Gattung Pieris
und Prionereis und alle schmackhaften mimetischen Heteroceren.
Nach voran gegangener Besprechung sind wir auch im Stande anzugeben, ob d i e m ime t i s c h e
A n p a s s u n g z u e r s t am f l i e g e n d e n ode^r r u h e n d e n T h i e r / a u f d e r O b e r - o d e r d e r Un t e r -
^ ') Während die Aehnlichkeit der Weibchen mit den Modellen in den abgeleiteten Gruppen dieser Gattung geradezu
vollkommen ist, wird die der Männchen hier durch die Entwickelung der ausgehildeten Dufteinrichtung auf der Oberseite der
Hinterflügel, in deren Dienst auch die Vorderflügelunterseite tritt, stark beeinträchtigt.
2) Der eigenthümlicher Weise vor dem Zellende ausgehende 3. Radialast der Vorderflügel bei der Zagreus-Gr. wie der
in den Hinterflügelschwanz hineintretende vorderste Cubitalast des chinesischen Pap. Ehoesii lassen sich bei diesen peripherischen
Arten .wohl als Zeichen einer weitgreifenden Rückschlagsbildung auf ursprünglichere Rinnenfalter auffassen, die sich auch im
Geäder ausspricht.
Bibliotheca Zoologica. Heft V lU ** j g