Als weiteren Ausläufer nearktischer, in beiden Geschlechtern gleich gefärbter A ja x - ähnlicher
Formen sehe ich P . Philolaus Boisd. (südl. Verein. Staaten und Mittelamerika) an, der auf den Vorderflügeln
nur mehr den tüpfelartigen Rest der Zwischenbinde wie P. var. Marcellus Cr. zeigt, bei dem aber
die Submarginalbinde ganz verdunkelt is t und sich ähnlich wie bei P . Xanticles Bates breit über die
Hinterflügel fortsetzt, während in der Mitte der letzteren das Prachtband ebenfalls zu schwinden beginnt
und sich nur die rothe Binde erhält.
Weiter lassen sich auf -Aya#-ähnliche Formen die meist auf die westindischen Inseln beschränkten
kleineren Arten P . Celadon Luc., Sinon F. und zonarius Butl. zurückführen, von welchen nur noch
P . zonarius Butl. au f den Vorderflügeln den Zwischenbindentüpfel und fünf Zellbinden besitzt, von denen
die letzten zwei hinten noch Zusammenhängen. Bei P . Celadon Luc. g ilt dies nur für die dritte und vierte,
und bei P . Sinon F. erlischt vorn auch die dritte Zellbinde.
Im Gegensatz zu E im e r führe ich auch die Agesilaus-Protesilaus-Gruppe (Section XTX F e ld e r )
und die ^¿(Zaws-Gruppe, s ta tt au f hypothetische mit P . Alebion gemeinsame Vorfahren, auf amerikanische
Vorläufer zurück. Letztere besassen jedenfalls noch eine beiderseits schwarz eingefasste, wie bei P. Ajax
am Ende des ersten Cubitalastes in den „Prachtwinkel“ übergehende Prachtbinde, ein regelmässig verlaufendes
Submarginal- und ein ausgebildetes Inframarginalband der Vorderflügel in einer bleichen Grundfarbe.
Aus e in em Zweige dieser Formen ging P . Agesilaus Boisd. hervor, bei dem der innere Grenzstreif
des Schmuckbandes verloren ging und sich auch am zweiten Basalbande etwas Roth entwickelte.
Von seinen Varietäten halte auch ich Autosilaus Bates und Agesilaus Boisd. mit E im e r wegen der auf
beiden Flügeln deutlichen Submarginalbinde für die ursprünglicheren Formen dieser über Neu-Granada,
Venezuela, Columbien verbreiteten Art.
Weiter abgeleitet sind dagegen die Formen der Prote silaus-Gruppe, bei denen das Submarginalband
der Vorderflügel durch stärkere Aufhellung auf einen schmalen Streif reducirt is t, der sich eng an
das Terminalband anlegt. Während das erste Basalband fast ganz geschwunden, das zweite und dritte
hinten stark abgekürzt is t, sind das fünfte und siebente oft nur in Spuren vorhanden. Zugleich ist auch
auf den Hinterflügeln das Submarginalband verschmälert und seine Binde nur mehr vom dritten bis
sechsten Randfelde deutlich, während die Postmarginalmonde sich bis zum vierten Randfelde ausdehnen
können. So sehe ich auch P . Bellerophon Dalm. (Brasilien), der nur noch das dritte oder vierte Zellband
besitzt und auf den Hinterflügeln eine weiter fortgeschrittene Reduction des Submarginalbandes
erkennen lä ss t, trotz seines beiderseits schwarz begrenzten, Schmuckbandes wegen des längeren Radialgabelstieles
und der stärker ausgezogenen Analgegend für, einen Endausläufer der Protesilaus-Gvuppe an,
zu welcher auch C. und R. F e l d e r ihn stellen.
Den höchsten Grad der Rückbildung in der Beschuppung erreicht P . Epidaus Boisd., der sich
ebenfalls an die Protesilaus-Gruppe anzuschliessen scheint, in der Zeichnung besonders der Hinterflügel
durchaus an Protesilaus L. erinnert und ebenfalls nur den inneren Grenzstreif des Schmuckbandes vom
ersten bis sechsten Randfelde führt. Ebenso dürfte der anscheinend eine Verlängerung des Terminalbandes
bezeichnende längere Vorderflügelstreif wohl einer Verschmelzung dieses Bandes mit dem inneren Streifen
des stark aufgehellten Submarginalbandes zuzuschreiben sein, wie auch E im e r annimmt. Jedenfalls stellt
sich diese Art durch das theils pergamentartige, theils glasige Aussehen und die schwache Beschuppung
der F lügel, das Fehlen der männlichen Dufteinrichtung, durch den längeren Radialgabelstiel, die an
P . Podalirius erinnernde Unterdrückung der unteren Discocellulare der Hinterflügel, welche die grosse
¡Verschmälerung der Mittelzelle auf letzteren bewirkt, als peripherischer Ausläufer der Grundform des
BProimZaiiS-Stammes dar, wie auch E im e r dies in seinem „Stammbaum der Podalirius-Gmppe* p. 116
ausdrückt.
■ Auf Xanticles - artige Formen lässt sich wohl auch die zweite Cohorte neotropischer Segelfalter Zwelte Cohorte
Eurückführen, die von E im e r in seinem Werke nicht mehr berührt wird, den F e l d e r ’schen Sectionen
X -X V I1 I entspricht und sich mit einem J. H ü b n e r entlehnten Ausdruck als Iphidides-Cohorte bezeichnen
lässt. Ihre ursprünglichsten Formen sind sicherlich in den« Gruppen mit getrennt verlaufenden Radial- Cohorte
ästen der Vorderflügel und zwar in den Sectionen XVI und XVII F e l d e r ’s enthalten, welche keine
jjnimetiscke Anpassung zeigen, sondern noch den Typus gelber, schwarz gebänderter Segelfalter erkennen
lassen.
Nach der kürzeren Behaarung der Stirn, den kürzeren Fühlern, dem noch mit zwei hellen Läno-s-
foinden verzierten wollig behaarten Thorax, dem wie bei den eigentlichen Segelfaltern der Agesilaus-,
Mjrcesilaus-, Ay'a#-Gruppe von sechs Längsstreifen durchzogenen, allerdings lebhafter gelbgefärbten Abdomen
per Verbreiterung der Vorderflügel am Vorderrande dürfen wir die Angehörigen der Section XVII in
pi auch er Beziehung den afrikanischen Segelfaltern an die Seite stellen, denen sie auch durch die bis zum
dritten Randfelde der Hinterflügel, also weiter als bei den oben erwähnten Gruppen, fortgesetzten, selbst
auf der Oberseite deutlichen Postmarginalmonde der Hinterflügel gleichen. Auch ihre Zeichnung ist durch
starke Verdunkelung beeinflusst: so treten nur drei .äussere helle Zeilbinden au f, die höchstens auf
Her Unterseite continuirlich sind. Ebenso is t bei allen Formen die Mittelbinde so weit gegen die Basis
ler Vorderflügel vorgerückt, dass ihre Fortsetzung sich auf den Hinterflügeln bis an das erste Basalband
erstreckt. Letzteres verläuft auf der Analfalte wie bei P . Archesilaus Feld, und mündet vorn in den Rest
|es zweiten Basalbandes ein. So ist auch hier die zweite Basalbinde in die Mittelbinde aufgegangen
hingegen wird das Schmuckband nicht durchbrochen, sondern in seiner Continuität erhalten und nur nach
aussen gedrängt.
Die ursprünglichste Form dieser Gruppe stellt P . Thyastes Dru. mit citrongelber Grundfärbung THyastes-or.
Bar, der drei deutliche Zellbinden besitzt, die sieh mit einer ganz dicht an das Zellende herantretenden
kussenzellbinde zu einer Mittelbinde verbinden. An letztere tritt noch in einem stumpfen Winkel die
Marginalbinde,heran, welche vom vierten Randfelde an selbst auf der Unterseite sehr undeutlich wird,
girie ähnliche, aber noch schärfer gewinkelte, kreuzweise Vereinigung von Binden findet sich auch bei
r . Calliste Bates (Neu-Granada, Guatemala), welcher weniger ursprünglich ist als P . Thyastes. Bei P
marchandi Boisd. (ebendaher) mit orangegelber Grundfarbe ist die Marginalbinde der Vorderflücel reo-el-
liässiger erhalten, doch treten auch hier die drei letzten gestreckten gelben Tüpfel derselben auf der
pberseite etwas zurück. Auf den Hinterflügeln liegt ausserhalb der verbreiterten Mittelbinde das vom
bweiten Randfelde beginnende Prachtband; dann folgen einige undeutliche, im fünften bis siebenten Randfelde
aber verbreiterte Tüpfel, welche vielleicht der früheren Mittelbinde entsprechen. Ihnen schliessen sich
keiter die oben weniger vorscheinenden ganz schmalen Marginalmonde, zu äusserst aber die bläulichen
Postmarginalmonde an. Somit dürfte wie bei P . Xanticles Bates die Submarginalbinde durch Verdunkelung
[rloschen sein.
Bei den durch einen langen Stirnschopf ausgezeichneten, aber am Hinterleibe noch entschieden Dioxippus-Gr
längsgestreiften Formen der PiAzippws-Gruppe ( F e l d e r ’s Section XVI), die sich mit ihren wenigen Arten
ing an die Thyastes-Gruppe anschliesst, ist die Verdunkelung der hellen Grundfarbe soweit vorgeschritten
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