gefülltem Receptaculum seminis anzutreffen.*)- Da das Ovarium aber in diesem
Stadium noch nicht vollkommen entwickelt ist, so ist auch die Bildung von Eiballen
absolut unmöglich. „Geschlechtsreif“ sind also diese Larven nooh keineswegs.
D a a l s o d i e T h a t s a c h e n , a u f w e l c h e s ic h H e r r i c k s t 11 tz t , s om i t a ls a u f I r r -
tum b e r u h e n d b e z e i c h n e t w e r d e n m ü s s e n , so i s t d am i t a u c h s c h o n s e in e F o l g e r u n g ,
d a s s d e r C y c lo p s f u s c n s J u r i n o ( = s i q n a t n s K o o h ) d a s „ P o s t im a g o “ d e s C y c lo p s a lb i d u s
J u r i n e ( = t e n u i c o r n i s C la u s ) s e i , h i n f ä l l i g g e w o r d e n .
A n g e n o m m e n aber, einige Individuen des Cycl. albidus hätten sich wirklich dadurch, dass ihnen
bessere und mehr Nahrung zugebote stand, und dass sie ein wärmeres Gewässer belebten, zu dem
„Postimago“ Cycl. fu s c u s entwickelt, so wären wohl die grössere Gestalt und die schönere Färb u n g des
letzteren erklärlich, abe r nooh durchaus nicht die starken morphologischen Differenzen, welche zwischen
beiden zu konstatieren sind. Sollten z. B. die beiden angenommenen Faktoren den Bauplan des Receptaculum
seminis au f einmal so vollständig umgestalten können? (cf. Taf. I, Fig . 6 u. 13:.) Sollte der Bau
d e r Spermatophoren dadurch ein ganz anderer werden können ? (Taf. I, Fig. 7 a u. 14 *). Sollten die Sameu-
elemente dadurch ganz andere F ö h n en annehmen? (Taf. I, Fig. 7 “ u. 1 4 » ). Sollte die Verdrängung des
grossen, wohl entwickelten Sinneskolben am zwölften Antennensegmente des „Imago“ durch eine winzige
Sinnesborste beim „Postimago“ für letzteren ein Fortschritt sein? (Taf. I, Fig. 2 u. 9). Sollten dadurch
die weiblichen Gesehlechtsöffhungen so umgestaltet' werden, um die total veränderte Haltung der Eiballen
herbeizuführen? (Taf. I, Fig . 1 u. S.) u. s. w. (cf. die Tabelle.)
Hätte H e r r i c k alle diese Verhältnisse studiert, so würde er nicht zu der Behauptung gekommen sein.
Die Ursachen anzugeben, welche d ie verschiedene Grösse der vollkommen entwickelten In d iv iduen
bedingen, ist für die Copepoden ebenso g u t unmöglich, wie für alle anderen Organismen. Dass
ein Uebcrlluss oder Mangel an Nahrung und verschiedene Temperatur des Wassers dabei nicht allein
ausschlaggebende Faktoren sind, ist einleuchtend, wenn man bedenkt, dass inan ia Individuen e i n e r
Art, welche d a s s e l b e Gewässer bewohnen, sich zu v e r s c h i e d e n e r Grösse entwickeln sieht: obgleich
denselben hier doch dieselbe Nahrung nach Quantität und Qualität zu Gebote steht, und sie hier doch
denselben T e m p e r a turverhältnisscn unterworfen sind. Also schon der Umstand, dass H e r r i c k beide Arten
„in the samc gathering“ fand, musste ihn von der Nichtigkeit d e r nach seiner Meinung die „Heterogonie“
bedingenden Faktoren überzeugen. Das Zusammenleben derselben ist eine vollkommen alltägliche Erscheinung,
und zwar findet man den Cyclops albidus nicht etwa allein während der kälteren und den Cyclops
fuscus nur während der wärmeren Jahreszeit: sondern b e i d e s in d m e i s t zu a l l e n Z e i t e n d e s
J a h r e s in d em s e lb e n W a s s e r b e c k e n a n z u t r e f f e n .
Wie H e r r i c k abe r dazu kommt, das von ihm angenommene Verhältnis mit H e t e r o g o n i e ,
also als regelmässigen Wechsel verschiedener Geschlechtsgenerationen, zu bezeichnen, ist vollkommen
unverständlich! Es wäre eine solche Fortpflanzungsweise doch nur ein Fall von P äd o g o n ie , denn der
Cycl. albidus würde — falls H e r r i c k s Ansicht richtig wär — zum Cycl. fuscus doch nur in demselben
Verhältnisse stehen wie beispielweise Siredon zu Amblystoma. Pädogonie ist. bis je tz t bei den Copepoden
noch nicht nachgewiesen worden.
*) Diese Thatsacbe hat meines Wissens zuerst R e h b e r g (Beitr. z. Kenntn. p. 536) mitgeteilt; ich habe
des öfteren Gelegenheit gehabt, dieselbe zu beobachten, z. B. an einer Larve von Cycl. languidus Sars mit
•elfgliederigen Vorderantennen.
Vll. Die serrulatus-prasinus-Gruppe.
18. Cyclops serrulatus Fischer.
19. Cyclops macrurus Sars.
20. Cyclops prasinus Fischer.
8. Cyclops serrulatus Fischer.
Taf. V, Fig. 6 - 1 2 .
Fischer, Beitr. z. Kennt, p. 423—425. Taf. X. Fig. 22 und 23 und
Fig. 26—31.
Lilljeborg, De Crustaceis. p. 158—159. Taf. XV. Fig . 12.
Claus, D. Gen. Cycl. p. 3 6 - 3 7 . Taf. I. Fig. 1—3.
Sars, Oversigt. p. 254.
Claus, D. freil. Copep. p. 101—102. Taf. I. F ig . 1 und 2 ; Taf. IV.
Fig. 12-, Tat. X I. Fig. 3.
Lubbock, Fresbw. Entom. p. 1 9 ^Ä l9 8 .
Heller, Crustac. Tyrols. p. 72.
F rie, Krustent. Böhmens, p. 222. Fig. 18.
Ulianin, Crustac. v. Turkestan, p. 34. Taf. V III. Fig. 1—8.
Hoek, De vrijlev. Zoetw.-Cope/?. p. 22.
und Cycl. serrulatus v ar. montanus Brady, A Monograph. Bd. I p. 109
bis 111. Taf. X XII. Fig . 1—14.
und Cycl. serrulatus var. elegans Herrick, A final report, p. 157—158.
Taf. O. Fig. 17—19 und Taf. Q3 Fig. 10.
1851 Cyclops serrulatus
1853 „ serrulatus
1857 „ serrulatus
1863 „ serrulatus
1863 „ serrulatus
1863 „ serrulatus
1870 „ serrulatus
1872 „ serrulatus
1875 „ serrulatus
1878 „ serrulatus
1878 „ serrulatus
1884 „ serrulatus
1885 „ agilis Daday, Mongr. Eucopep. p> 240—242.
1886 „ agilis Vosseier, D. freil. Copep. Württemb. p. 190. Taf. V. Fig. 29—31.
1888 „ agilis Soätariö, Beitr. z. Kennt, p. 69—70, Taf. II. Fig. 15 und 16.
1890 „ agilis Thallwitz, Entomostraken. p. 79.
1890 „ agilis Lande, Materyjaly do fauny. p. 60—62. Taf. XVII. Fig. 69 u. Taf. XVIII.
Fig. 7 0 - 8 0 .
1891 „ serrulatus Sckmeil, Beitr. z. Kennt, p. 29 u. 30.
1891 „ serrulatus Richard, Recherches sur les Copép. p. 2 3 4—235. Taf. V I. Fig. 19.