verdickte Borste, welche sich nach oben sehr plötzlich verjüngt. Der untere Teil dieses- Organs, dessen*
physiologische Leistungen uns vollkommen unbekannt sind, ist unbedornt; der mittlere ist umgeben vom
einigen übereinander stehenden parallelen Kränzen feinster Stacheln, welche sich noch au f die untere-
Partie des haarförmigen Endabschnittes fortsetzen.1)
D e r zweite auffallend gebaute, aber viel kleinere Anhang (Fig. 9 b) h at einen äusserst verdicktem
Basalteil, au f welchem sich ein feines Härchen erhebt, das an seinem unteren Teile eine- zweireihige*.
lange Befiederung z e ig t.2)
Am Innenrande des zweiten Antennenabschnittes fällt schon bei ganz schwacher Vergrösserungern
mächtiger Chitinhaken (Fig. 9 c) auf, der an seiner Basis verschmälert ist und am oberen Teile zwei
Reihen ®) ku rzer, dicht stehender Chitinstiftchen träg t.. Welche Bedeutung dieses Organ hat, ist natürlich m it
Sicherheit nicht anzugeben, vielleicht aber wirft au f seine Funktion eine Beobachtung einiges Licht,
welche ich des öfteren gelegentlich der Kopulation eines Pärchens gemacht h ab e : D a s M ä n n c h e n - ,
u m k l a m m e r t e n ä m l i c h m i t s e i n e n m ä c h t i g e n G - r e i f a n t e n n e n v o n ; O b en h e r d a s -
A b d o m e n d e s W e i b c h e n s , e i n G e b a h r e n , w e l c h e s b e i k e i n e r a n d e r e n C y c l o p s -A r t
z u b e o b a c h t e n i s t . 4)
Hierbei werden die beiden Haken mit ihren konkaven Vorderrändern die seitlichen Partien des*
weiblichen Hinterleibes berühren, fest angedrückt werden und so wahrscheinlich an ihrem Teile mit—
helfen, die Verbindung der beiden Tiere zu einer innigeren zu machen und das Weibchen in der zur-
Befruchtung notwendigen Stellung festhalten. Wie das Organ als Ganzes vielleicht eine D rehung des W eibchens,
so werden die am konvexen Rande schräg nach vorn stehenden, feinen Chitinstiftchen wahrscheinlich.
ein Vor- und Rückwärtsbewegen desselben zu verhindern haben. Es muss nämlich — falls die angenommene
Haltung des Hakens richtig ist, und daran ist wohl kaum zu zweifeln — der obere Teil desselben
den Basalabschnitt des Fühlers berühren. Dann werden die Chitinstifte in die Zwischenräume
und Unebenheiten d e r einzelnen Segmente dieses Abschnittes eingreifen, somit also die Stellung der
beiden Antennenabschnitte zu einander fixieren und folglich auch verhindern, dass das zu befruchtende-
!) Auch R ic h a rd s Fig. 14 (Taf. VII) halte ich nicht für besonders genau.
) Dieser modifizierte Anhang wird von keinem Forscher bisher erwähnt.
3) In Fig. 9 und Fig. 9 ° ist am oberen Teile des Aussenrändes nur-eine Dornenreihe angegeben. Man
erblickt aber noch auf der Fläche dieses Gebildes eine Reihe feiner Punkte: Das ist die zweite auf der Rückseitestehende
, durchschimmernde Domenreihe. In einer anderen als der dargestellten Lage betrachtet, kann man
beide Reihen auf einmal überblicken. — Aus R ich ard s Fig. 13 (Taf. VII) lassen sich diese beiden Dornenreihen
sehr deutlich erkennend — Nach S ch n eid ers Fig. 3b ist der vordere (konkave) Rand mit Stacheln besetzt*, die-
Dornenreihen am konvexen Rande fehlen dagegen. Das ist entschieden eine Unrichtigkeit. -— F isch e r hat den*
Haken sehr ungenau und D a d a y ganz falsch dargestellt. —- In F r i c ’ Zeichnung entspringt er mit za
breiter Basis. —
) Bei den übrigen Oyclops-Arten (welchen dieser Chitinhaken fehlt!) umfasst dasMännchen mit seinen genikulierenden
Antennen das vierte Sehwimmfusspaar des Weibchens und klebt ihm in dieser Stellung die beiden Spermatophoren an das-
Genitalsegment, unmittelbar neben den Porus des Receptaculum seminis. — R eh b e rg s Bemerkung (Beitr. z. Kenntn.
p. 536): „Cycl. fimbriatus Fischer ist noch dadurch merkwürdig, dass die Weibchen in noch unreifem Zustande von-
den normal entwickelten Männchen begattet werden,“ giebt nichts Charakteristisches für die vorliegende Art an. Sehr
oft habe ich Weibchen der v e rsch ied en sten Arten beobachtet, deren erste Antennen noch nicht vollkommen,
entwickelt, aber deren Receptacula trotzdem schon strotzend mit Spermatozoen erfüllt waren. — Auch von F ric :
(Vejdovskys Arbeit) ist diese Erscheinung beobachtet worden. —
Weibchen sich vor- oder rückwärts bewege. Ist diese Deutung richtig, s o ' wäre die denkbar grösste
-Sicherheit für eine erfolgreiche Begattung v orhanden.1)
Unmittelbar neben diesem grossen Chitinhaken befindet sich ein Organ (Fig. 9 d), welches au f seinem
• cylindrischen, basalen Teile ein einseitig befiedertes Haar trägt. Die Befiederung erstreckt sich auch
noch aut den obersten Abschnitt des Cylinders, fehlt aber der Spitze des Ha a rs.2)
Das nun zuletzt noch zu erwähnende, dem Cycl. fimbriatus eigentümliche Organ (Fig.®) ist eine kleine,
;gebogene, an ihrem Vorderrande ausgezackte Chitinplatte,8) die in einiger Entfernung von dem soeben
erwähnten haarförmigen Gebilde inseriert ist. Ih r freies Ende ist in einen sehr dünnen Fortsatz aus-
...gezogen, der den Eindruck eines Sinnesstäbchens hervorruft (cf. Sinneskolben der weiblichen Antennen,
p. 21).
An d e n z w e i t e n A n t e n n e n sind die beiden letzten Segmente durch besondere Kürze ausgez
eichne t. 4)
D i e M u n d t e i l e sind sehr unentwickelt, unterscheiden sich aber durchaus nicht von denselben
.Extremitätenpaaren der übrigen Spezies.
Die Aeste der S c h w im m f ü s s e sind sämtlich dreigliederig.5) Ih re Bedornung ist 3. 4. 4. 3 .6)
-Die Haare sind ausserordentlich lang. Die Aussenränder der Zweige sind (wie bei der Gattung Can-
*thocamptus mit Stacheln besetzt.7)
D a s r u d im e n t ä r e F ü s s e h e n (Taf. VII, Fig. 12) besteht aus einem fast dreieckigen Gliede,
■welches einen Dorn und zwei befiederte Borsten trä g t.8) Der Dorn, an dessen Basis sich noch einige
kleine Stacheln befinden* träg t in seiner oberen Hälfte einige, nach aussen stehende, starke Chitinzähnchen.
Die innere, kürzere Borste ist bedeutend schwächer als die andere ; beide sind länger als der Dorn und
-.auf kegelförmigen Erhebungen inseriert.
Das R e c e p t a c u l u m s e m i n i s (Taf. VII, Fig. 13) erstreckt sich in die B reite des Geschlechtssegments.
Der obere Abschnitt ist meist sehr voluminös und reicht bei vielen Individuen fast bis zum
‘O berrande des Segments. D er untere Abschnitt ist kurz und breit und setzt sich seitlich in die beiden
.Samenausführungsgänge fort.
Die E i b a l l e n enthalten nur eine geringe (aber nicht-konstante) Zahl sich meist gegenseitig
-.abplattender Eier. Sie liegen dem Abdomen an.
G r ö s s e : Q 0,92—1 mm.9) c f 0,_85 mm.
*) Cf. über dieselben Verhältnisse bei Cycl. afiinis p. 159.
2) Diese charakteristische Borste wird ebenfalls von keinem früheren Forscher erwähnt.
8) Die Form dieses Organs ist von Daday in Fig. 24c (Taf. HI) sehr gut wiedergegeben; auch F r ic
' hat es beobachtet und gezeichnet.
4) Lande giebt von den zweiten Antennen eine vorzügliche Zeichnung (Taf. XXI, Fig. 168.)
. 5). Daday s Angabe, dass die Aeste der Schwimmfüsse von Cycl. fimbriatus zweigliederig seien, beruht
-entschieden auf einem Irrtume.
6) Reh b e rg und V o sseier: 3 . 4. 3. 3 . D ad ay : 4. 4. 4. 3 .
7) Am äusseren Zweige sind diese Stacheln in den B rad y ’schen Fig. 3 und 4 (Taf. 23) nicht angegeben.
8) Da dieses Fusspaar nur sehr schwer zu präparieren ist, so ist auch die Ungenauigkeit der bezüglichen
Angaben und Zeichnungen der meisten Autoren erklärlich.
9) F is ch e r: „etwa eine halbe Linie. S a rs : „Long. parum supra 1 mm“. Rehberg 1 mm. Brady
"0,98 mm. Vosseier 2 mm (?). Daday giebt für Cycl. fimbriatus die Grösse auf 1 —1,2 mm an, für Cycl. Margoi
• auf: 1,2— 1,5 mm. R ic h a rd : 0,95—1 mm.