wohl aus mehreren Bändern verschmolzenen Aussenbande und innen von einer wohl auf die Basalbänder
zurückzuführenden Verdunkelung eingeschlossen wird, sich au f die Hinterflügel auf beiden Seiten fortsetzt
und »egen den Schwanz verstreicht. Innerhalb dieser breiten gehen drei feine Binden auf der Unterseite
senkrecht an den Innenrand, deren äüsserste der Marginal-, deren mittlere der Submarginal-, deren innerste
der Mittelbinde entsprechen dürfte. Sonst ist nur noch im zweiten Randfelde der Hinterflügel ein schwacher
Mondfleck auf der Unterseite entwickelt und die übrigen Binden verdunkelt, während auf den Vorder-
fliigeln der scharfbegrenzte Raum zwischen Terminal- und Randbande glasig aufgehellt is t, wie wir es
ebenfalls nur bei Angehörigen der Segelfalter antreffen.
Die weiter zu besprechenden Gattungen der Pupilio-Gtrmp^e schliessen sich enger an die Aristo-
lochienfalter an.
Die Gattung Euryades Feld.
Euryades Nach den gründlichen Auseinandersetzungen C. und R. F e l d e r ’s 1. c. p. 376 steht die auf die
östlichen La-Plata-Länder beschränkte Gattung Euryades der Gattung Papilio und unter dieser der Hector-
Gruppe am nächsten. Sicher lässt sich wenigstens die Verwandtschaft mit den Aristolochienfaltern nach-
weisen. So erinnern die Fühler an die 22ee£<w-Gruppe, die Tüpfelung der Ventropleuralkanten des Abdomens
an die PÄiiewor-Gruppe, die Rothfärbung von Halsseiten und Hinterleibsbasis an die übrigen Aristolochien-
falter. Weist die breite Form der Vorderflügelzelle eher au f die PMewor-Gruppe h in , so erinnert doch
der Abgang des ersten Medianastes vor der Mitte der Discocellulare an die Z/ecior-Gruppe, welcher sich
Euryades auch im Verlauf der ersten zwei Radialäste und der grösseren Länge des Gabelstiels der Vorderflügel
anschliesst. Dagegen gleicht der Verlauf der Subcostiradialis der Hinterflügel, die Form der
Mittelzelle und die regelmässige Vertheilung der Median- und Cubitaläste wieder den Verhältnissen bei
P . Philenor. Grosse Aehnlichkeit mit P . Hector spricht sich auch im achten und neunten Randfelde der
Hinterflügel aus, denn hier sind Subanal- und Analfeld ziemlich gleich breit und verläuft die Analfalte
ziemlich grade über die Mitte des Schmuckbindenrestes. Ebenso hat die weniger abgekürzte Dorsalrippe
und das gleichmässig schmale, ausserhalb der letzteren rinnenförmig ausgehöhlte Innenfeld, einen nach
innen convexen Verlauf. Da auch der hintere Ausschnitt des achten Randfeldes geringer i s t i s t 'd e r 'b e i
P . Hector L. schon fehlende Saummond wie in der Philenor-Gruppe noch erhalten. Bei E . Gorethrus ist
das Anal- und Innenfeld stärker verkürzt, auch ist letzteres aussen weniger convex als bei E. Duponchelii
Luc. und erinnert so etwas an das der Priawms-Gruppe. Ebenso entspricht die A rt der Faltung der bei
den Aristolochienfaltern besprochenen. So ist diese kleine Gattung in der Flügelform nur letzteren, nicht
den Parnassiern, wie man bisher allgemein annahm, näher verwandt.
Von den beiden Arten trä g t E . Duponchelii Luc. noch ein feines gleichmässiges Schwänzchen am
dritten Medianast, wie wir es, etwas stärker entwickelt, auch bei P . Hector und P . Philenor treffen. Auf
den Vorderflügeln treten die Saummonde wie in der Philenor-Gvxxpipe deutlich hervor, dagegen sind die
übrigen Binden so verloschen und in einander übergegangen, dass man nur von einer breiten Aussenzell-
binde sprechen kann, die am Vorderrande durch den Rest eines Inframarginalbandes gespalten ist. Unten
treten zwar die Bindentüpfel selbst deutlicher hervor, doch sind die Rippen von fast unbeschuppten
glänzenden Flächen umgeben und der Zellraum selbst nur schwach beschuppt. Die Zeichnung der Hinterflügel
ist sehr reich entwickelt und verbindet die der Hector- mit der der Antenor - Gruppe. An die
regelmässigen deutlichen Saumtüpfel schliesst sich die Reihe der rundlichen blutrothen Marginalmonde
an, deren vorderster im zweiten Randfelde nur punctförmig ist, während der im achten Randfelde wie bei
den Aristolochienfaltern ganz fehlt. Dann folgt ein ebenfalls in den zwei distalen Feldern undeutlicher,
in den übrigen ausgebildeterer gelbweisser Tüpfel, der der Submarginalbinde entspricht, und endlich tritt
eine continuirliche Reihe von sieben Schmuckbindentüpfeln auf, welche wohl der Zwischenbinde der Rinnenfalter
angehört und innen von dem Inframarginalbande begrenzt wird. Wie bei P . Antenor entspricht somit
das sich über die Zellmitte der Hinterflügel hinziehende schwarze Band dem dritten Basalbande und die
breite sich um die Zelle herumziehende fortlaufende Binde der Mittelbinde. Also h at sich auf den Hinterflügeln
des E u . Duponchelii eine ursprünglichere Zeichnungsform als selbst bei P. Antenor erhalten,
trotzdem wir die Gattung Euryades als jüngeren Zweig des Papilioniden-Stammes ansehen müssen.
Der schwanzlose E . Gorethrus Boisd. lässt die Trennung der Mittelbinde der Vorderflügel in Vor-
und Zwischenbinde durch ein durchlaufendes Inframarginalband noch deutlicher, besonders im Vorgabeibis
ersten Randfelde, erkennen. Das Schmuckband der Hinterflügel ist fast ganz verdunkelt und sein
rother Bindenkern nur mehr im achten Randfelde erhalten, wie wir dies bei P . Antenor sehen. Ebenso
ist die Zerschnürung der Mittelbinde der Hinterflügel durch längs der Rippen verlaufende Verdunkelung
besonders oben schon angedeutet, auch sind die Submarginalmonde vom siebenten bis dritten Randfelde
stark ausgedehnt und noch im achten als Rest hinter dem Schmuckbindentüpfel erkennbar. Somit stellt
E. Corethrus wie in der Flügelform auch in der Zeichnung der Hinterflügel sich als abgeleitet dar, während
die Vorderflügel eher ursprünglichere Verhältnisse bewahrt haben.
Die Gattung Eurycus Boisd.
Wie schon C. und R. F e l d e r hervorhoben, nähert sich diese australische Gattung, die wohl nur Eury<
aus e i n e r A r t, dem E. Oressida Boisd., b e steh t, in der abgestumpften Form der Fühlerkeule, in der
Form der Mittelzelle, der Verästelung der Radialis der amerikanischen Philenor-Gruppe, während die Form
des Hinterleibes, die rothen Flecken an Hals und B rust, der Verlauf des ersten Medianastes und des
zweiten Cubitalastes der Hinterflügel an die indische Heeior-Gruppe erinnert. So haben wir auch Eurycus
auf Aristolochienfaltern entsprechende Vorfahren zurückzuführen und als peripherischen Ausläufer derselben
anzusehen. Bei Eurycus ist das achte Randfeld hinten so stark verschmälert, dass das Schmuckband nur
noch durch den punctförmigen Inframarginalbandrest des achten Randfeldes dargestellt wird. Endlich
treten auch hier nur noch fünf Randmonde (im dritten bis siebenten Randfelde) auf. Merkwürdig ist die
Zeichnung der Vorderflügel dadurch, dass sich auf ih r Reste der ursprünglichen Querbänder erhalten
haben. So dürfte die basale Verdunkelung der Verschmelzung der Basalbänder, der in der Zellmitte
gelegene grosse Fleck, der sich im Terminalbande der Hinterflügel wiederzufinden scheint, dem vierten
und fünften Zellbande und der am Ende der Zelle gelegene dem Terminalbande entsprechen. Durch die
Verbreiterung der basalen Verdunkelung au f den Hinterflügeln wird die sonst durchgehende weisse Mittelbinde
auf letzteren stark eingeengt. Das seltene Weibchen dieser Art ist durch fortgeschrittene Aufhellung,
wie die Weibchen von Euryades, von dem Männchen unterschieden und besitzt fast hornartig durchscheinende
Vorderflügel mit schwachen Resten der Terminal- und mittleren Zellbinde, während auf den
Hinterflügeln die Färbung stark verblasst. So erinnert dies Geschlecht zugleich an die am selben Aufenthalts-
Bibliotlieca zoologlca. Heft VIII. 14