des TMcrcliens betragen. Dabei starrten sie sperrig ab, blieben jedoch immer sp ä rje lv und vermieden
sowohl das Vorder- wie das Schwänzende. Ih re Dicke nahm hei der Liingenausch lniüiig n u r wenig zu,
so dass sie bei grösser Länge leicht hätten mit einer Geissel verwechselt w e rd e n : können, von der sie
sich übrigens durch ihren geringeren Glanz unterschieden. ■ Ihre Beweglichkeit konnte indessen eine
nicht unerhebliche sein. So lange sie klein und stäbchenförmig blieben, waren sie zwar meist s tan y -d i^
längeren jedoch schlängelten h in -u n d her, ohne allerdings so heftig wie die Geissel,-zu. sehwingoil. Ab
u -d zu war auch zu s e h e n ,S |e einer dieser Strahlen ausgestreckt wiu-depwas langsam'und trüge geschah,
ähnlich wie bei den Helioamoebeu. In ihrem übrigen Aussehens gleichen sie gleichfalls den entsprechenden
Gebilden der letzteren, indem sie aus einer homogenen, hyalinen, vielleicht sehr feinkörnigen Substanz bestehen
die wir als ektoplasmatisch zu bezeichnen gewöhnt sind. Hinsichtlich des Vorkommens der Strahlen sei
endlich noch erwähnt, dass sie hei ganz jungen Individuen unserer Mastigina gewöhnlich angrtroiten
wurden (T a f.,VH, Fig. 5). seltener bei halbgrossen (Taf. IV, Fig. 4) und kaum noch hei erwachsenen.
D er p l a sm a t i s c h e I n h a l t , um nun zu diesem Uberzugehen, lässt eine Scheidung in ein Ecto-
und Entoplasma. nicht erkennen, höchstens eine in ein v o r d e r e « und ein h i n t e r e s Plasma, die jedoch
ohne scharfe Grenze in einander verschwimmen. Das vordere ist ziemlich gro b k ö rn ig , besonders um den
Kern iicrnm, aber spärlich erfüllt und daher recht hell. Mehr ins Innere und nach dem S cbw an äM »
zu nehmen sodann die Körner mehr u n d mein- ab. Die Körnchen selbst.sind blass:fand flookenartig
und glänzen wenig. Während hei anderen Mastigamoehen die zwischen dem Kcrne uud der benachbarten
Körperwand liegende . Plasmasehichte gewöhnlich besonders homogen ist, .-so ist dies hier also
nicht der Fall. J a , es können sich an diesem Orte sogar noch andere Inhaltshestandthoilc cinschieben,
nämlich Fettkugeln, die von etwa gleicher, nicht unerheblicher Grösse, in ungefähr gleich weiten Abständen
von einander in der Kerngegerid un te r d e r Oberfläche des fl hierchens IVger. ,gTaf. IV, Fig. 7>
In dem die Geissel Umgebenden Protoplasmakegel treten sie indessen nicht ein, wie dieser überhaupt
körnchenfreies Plasma gleich den Strahlen führt (Taf. IV, Fig. 7),
D e r N n e l e u s . welcher, wie schon mehrfach erwähnt, vorn liegt und die Geissel träg t, erschien
hei sämmtliehen der von mir gesehenen, Exemplare unserer. Mastigina als das bekannte helle, klare
Bläschen von kugeliger Gestalt, die nur h in ’ und wieder am Geisselansatz in eine kurze Spitze ansge-
zogen wurde (Fig. 7). Sein Durchmesser b etrug je nach der Körpergrösse ¡«SS- 6—10 i<, W u rd e i.nnn beim
Wandern der Geissel der Kern mit fortgeschleppt, so Kess sich doch durchaus nicht entscheiden von wo
der Impuls zu dieser Bewegung ausging. Haben wir ihn zunächst nämlich auch nicht im Kerne selbst
zu suchen, so doch vielleicht in dem ihn umgehenden Plasma, und in der Tha t zeigte sich, (lass sich
dies in auffälliger Weise an d e r Wanderung betheiligte, indem seine sichtbaren B e s ta n d te ile wenigstens,
die Flockenkörner und die Fettkugeln, stets in nächster Nähe des Kernes haften blieben.
Is t der K em immer bläschenförmig, so besitzt er auch immer ein M o r u l i t von typischer Beschaffenheit,
hei ganz jungen (Taf. VII, Fig. 5), wie auch hei recht grossen Individuen unserer Mastigina
(Taf. IV, Fig. 3)- Bei ersteren ist es jedoch in der Regel noch klein und von g latterer Oberfläche, als
bei letzteren, wo es oft stark höckerig is t (Taf. IV, Fig. 15) und im flussersten Falle sogar fast die
gerammte Kernblase ausfüllen kann. Dabei ist in. jüngeren Thierehen seine Substanz eine zwar auch
trübe, aber doch feinere, homogene, in. älteren indessen eine von gröberen Einschlüssen durchsetzte. Bei
zwei grösseren Individuen sah ich ferner eine besondere Eigenthünilicheit. Es bcsass nämlich in dem
■einen Falle einen äquatorialen Einschnitt in Gestalt einer Kerbe (Taf. IV, Fig. 15), im anderen Falle
eine dieser Einkerbung entsprechende Scheidewand, die es in zwei gleiche, halbkugelige Hälften zerlegte
(Taf. IV, Fig. 3). Vielleicht liegt liier mithin eine besondere A rt der Kerntheilung vor, indem
zuerst das Morulit mitten durchgeschnitten wird, ohne sich dabei senkrecht zur Schnittfläche zu strecken,
wie es sonst, z. B. bei Amoeba proteus u. a. geschieht.
Von V a c u o l e n beherbergt die Mastigina chlamys entweder eine einzelne kontraktile oder
mehrere nicht kontraktile. Erstere scheint wohl nie, oder nur vorübergehend zu fehlen. Sie ist kugelig
und wird sehr gross, nämlich ca. 8—12 fi im Durchmesser, also grösser- als der Kern. Langsam wäehst
sie in der Diastole und kontrahirt sieh etwas schneller in der Systole. Gewöhnlich hat sie ihre Lage in
der hinteren Körperhälfte, seltener vorn in der Nähe des Kernes und zwar n u r dann, wenn das Schwanzende
mit zahlreichen kleinen Vacuolen erfüllt ist (Fig. 4 und 6), die ihrerseits au f diesen Ort angewiesen
sind. Sie sind sämmtlich etwa gleich gross und von wechselnder Anzahl, oft sehr zahlreich (Taf. IV, Fig. 4)
Ohne, dass sie sich für gewöhnlich kontrahiren, sah ich sie einmal völlig verschwinden, indem das ziemlich
lange und spitze Schwanzende eingezogen wurde. Sie entleerten sich dabei nicht etwa nach aussen,
sondern lösten sich vielmehr, soweit man es sehen konnte, im Plasma einfach auf.
Abgesehen von den Fettkügelchen, von denen einige und zwar oft recht grosse im Plasma verstreu
t lieg en ,- ist dessen grösster Theil von pflanzlicher Nahrung oft dicht ausgefüllt, auch schon in den
jü n g sten Individuen (Taf. VII, F ig . 5). Vorherrschend fand ich grosse grüne Algenschwännsporen, seltner
Diatomeen etc., doch mag d e r Zufall hierbei eine Rolle spielen. Wo und wie die Nahrungsaufnahme
geschieht, vermag ich nicht zu sagen. Einigemale sah ich nur in dem von der Hautschicht entblössten
Hinterende einige Körper, die mir durch ihr frisches Grün auffielen und wohl soeben aufgenommen
waren (Taf. VII, F ig . 5), vielleicht an dieser Stelle. Diese oder eine ihr benachbarte dient auch der
Defäcation, wobei ein aus braunen Körpern gehallter Klumpen ausgestossen wird (Taf. IV, Fig. 3).
Sonst liegen g rü n e re , also noch frische sowie braune und zusammengefallene Chlorophyllkörper bunt
durcheinander im Plasmaleibe, ohne ihn übrigens bis zur Oberfläche hin auszufüllen. Eine hellere
Mantelschichte, frei von Nahrung, blieb vielmehr immer übrig.
Aeusserlich können unserer Amoebe oft, um auch dies zu erwähnen, allerhand kleinere Fremd-
’körperchen am hinteren nackten Schwanzende anldeben, um hei Gelegenheit wieder abgestreift zu
werden^^^^B
Wir haben so lange bei dieser Mastigina verweilt, weil sie einer d e r eigentümlichsten Organismen
ist, die uns begegneten. Schliesst er sich seinem ganzen Habitus nach' auch mehr an die Amoeben
an, so h a t er doch sowohl mit den Flagellaten wie mit den Heliozoen resp. Helioamoeben Wichtiges
.gemein, mit ersteren die Geissel, mit letzteren die Strahlen. Nur die Hautschicht weist au f keinerlei
Verwandtschaft hin.
Mastigina p a ram y lo n no v. spee.,,.^
Abbild. Taf. II. Fig. | | Vergi*. = ip f t ig s
Von anderen ihresgleichen unterscheidet sich diese Mastigamoebe zunächst dadurch, dass sie von
’Nahrungsbestandtheilen nur mit Paramvlon gefüllte Flagellaten beherbergt. Ich fand etwa 5 Exemplare